Herne. 100 Jahre WSV Herne: ein Blick in die Chronik des Wassersportvereins, der zuerst als reiner Ruderverein ins Vereinsregister eingetragen wurde.

Offizieller Gründungstag des WSV Herne ist der 20. Juni 1920, 13 Monate später wurde er als reiner Ruderverein ins Vereinsregister des Herner Amtsgerichtes eingetragen.

Die Vereinsväter und -mütter nannten ihren Club aber bewusst „Wassersportverein“, um allen Wassersportbegeisterten „die Möglichkeit der sportlichen Betätigung zu geben“ (Zitat aus der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen).

Heimathafen des WSV war der alte Liegehafen der Zeche Friedrich der Große III/IV am 1914 eröffneten Rhein-Herne-Kanal, bis 1925 allerdings noch ohne eine Bootshalle.

Boote wurden anfangs in der Holzhandlung „Leifeld“ gelagert

Die Boote mussten daher in der Holzhandlung „Leifeld“ gelagert werden, die zudem auch als Umkleide diente. 1926 schloss sich die Ruder-Abteilung des Herner Gymnasiums dem Verein an, drei Jahre später nahmen auch Frauen in den Ruderbooten Platz.

Anrudern beim WSV Herne in den 1920er-Jahren – damals ein Postkartenmotiv des Vereins.   
Anrudern beim WSV Herne in den 1920er-Jahren – damals ein Postkartenmotiv des Vereins.    © JBH | Vereinschronik

Ab Oktober 1937 überschatteten die Kriegswirren das Vereinsleben, das erst 1958/59 wieder aufgenommen wurde. Im Februar 1961 wurde die veraltete Satzung überarbeitet und im Parkhaus Herne Dr. Heinz Leuthold zum Vorsitzenden gewählt. 1964 konnte, dank der Unterstützung durch die Stadt sowie der Zechen „FdG“ und „Hibernia“, die neue Bootshalle eröffnet werden, 1969, als der Rhein-Herne-Kanal für Motorboote freigegeben wurde, kam die Motorbootabteilung hinzu.

Aus einem Arbeits- wurde ein Ausflugsschiff

Die Umbauten an der Schleuse Herne-Ost, die Ende der 1980er-Jahre den Sportbetrieb einschränkte, der Bau einer neuen Bootshalle und die Erweiterung des Clubhauses waren vor der Jahrtausendwende weitere Meilensteine in der Vereinschronik.

Nicht zu vergessen der Umbau eines maroden Arbeitsschiffes in ein kleines, aber feines Ausflugsschiff, das im Juni 2000 auf den Namen „Integra“ getauft wurde. Arbeitslose Jugendliche sanierten in einem Projekt der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Herne (GBH) unter der Leitung des heutigen 1. Vorsitzenden Andreas Kruse den „Kahn“, der für Ausflüge auf dem Kanal gechartert werden kann.

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Die Renovierung des Clubhauses an der Gneisenaustraße, die Neugestaltung des Außengeländes mit Kinderspielplatz und einer Boulebahn sowie die Erweiterung der drei Hauptstege auf aktuell fast 90 Liegeplätze waren in den vergangenen Jahren nicht nur Indizien für ein intaktes Vereinsleben, sondern ließen auch die Mitgliederzahl konstant wachsen.

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