Herne. Noch steht der Etat des Herner TC für die Bundesligasaison nicht. In dieser Woche soll es aber ein Treffen mit wichtigen Sponsoren geben.
Seit wenigen Tagen darf unter strengen Hygienevorschriften wieder Hallensport betrieben werden, und seitdem flutschen auch regelmäßig orangene Basketbälle durch die Reusen in der H2K-Arena an der Mont-Cenis-Straße.
Am Montagabend hat auch Marek Piotrowski mal wieder den Ort besucht, an dem der Radiologe seit 15 Jahren den Großteil seiner Freizeit verbringt.
„Ein paar junge deutsche Spielerinnen haben dort unter Leitung von Michal Chudzicki trainiert. Ohne jeden Kontakt, nur die Basics, ein reines Individualtraining“, hat der 61-Jährige beobachtet.
Das Virus lähmt die Aktivitäten der HTC-Macher
Wann der Headcoach des Herner TC selbst wieder die Übungen und Spielformen ansagt und ein komplettes Training der Bundesliga-Damen leitet, steht noch in den Corona-Sternen. Fast noch ungewisser ist, wer daran teilnimmt.
Noch nämlich lähmt das Virus die Aktivitäten der HTC-Macher.
Weder weiß man, wann und unter welchen Bedingungen die Saison in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga startet, ob und wie viele Zuschauer zugelassen werden, ob ein komplettes Zwölferfeld an den Start geht.
Auf die Unterstützung der Sponsoren angewiesen
Noch ist klar, mit welchem Budget der Herner TC die Spielzeit planen kann. Bundesweit ist die konjunkturelle Talsohle nach Ansicht des Wirtschaftsministeriums zwar erreicht, doch vor Ort sind die meisten Unternehmen noch damit beschäftigt, die Scherben aufzukehren und die Folgen des Lockdowns einzudämmen.
Bis sie wieder positiv in die Zukunft schauen können, kann es dauern. Die Zeit aber drängt, und der Herner TC ist mehr denn je auf die Unterstützung seiner Sponsoren angewiesen.
„Viele Gespräche konnten noch nicht stattfinden“
„Viele Gespräche, die wir sonst um diese Zeit schon geführt haben, konnten noch nicht stattfinden“, weiß Marek Piotrowski.
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„Aber dafür haben wir volles Verständnis. Viele Unternehmen haben es verdammt schwer, und welche Auswirkungen die Pandemie für sie hat, wird man erst in einigen Monaten sehen“, sagt der HTC-Trainer.
Noch sei die Handbremse bei fast jedem Gesprächspartner fest angezogen. Noch in dieser Woche aber hofft Piotrowski, sie ein Stück weit zu lockern. „Wir werden uns wahrscheinlich am Donnerstag zusammensetzen und die Lage erörtern. Unsere Hoffnung ist, dass uns trotz der aktuellen Probleme viele Sponsoren treu bleiben, die uns schon seit Jahren unterstützen.“
Erst mal nur Planspielchen auf dem Papier
Was Piotrowski jetzt bald braucht, ist eine Zahl. Eine Zahl für das Budget, mit dem er planen kann. Wenn er davon Reise- und Schiedsrichterkosten, Verbandsabgaben und sonstige Gebühren abzieht, kann er abschätzen, wie viel er in die Mannschaft stecken kann: „Erst wenn die Marschroute steht und es finanziell grünes Licht gibt, steigen wir richtig in die Kaderplanung ein und machen auch Verträge.“
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Bis dahin belässt er es bei Planspielchen auf dem Papier. Kontakte hat Piotrowski viele, schließlich ist „der Magier“ lange genug dabei und in der Basketballszene bestens vernetzt.
„Ich habe auch schon viele Gespräche geführt, auch mit denen, die wir aus dem letzten Jahr halten wollen“, sagt der Headcoach. Fix sei aber noch nichts.
Das Maximum herausholen
Piotrowskis Ziel ist klar: Wie in jedem Jahr will er das Maximum aus den Möglichkeiten herausholen.
Insofern relativiert er auch die Aussage, der HTC könne in diesem Jahr keine Spitzenmannschaft auf die Beine stellen. „Natürlich will ich eine Spitzenmannschaft. Eine Spitzenmannschaft gemessen an unserem Budget.“
Jahr für Jahr ein kniffliges Puzzlespiel
Das hinzufummeln, ist Jahr für Jahr ein kniffliges Puzzlespiel. Bis jetzt hat Piotrowski viele kleine Teilchen auf seinem Tisch sortiert, in der nächsten Woche will er beginnen, erste Teile in den Rahmen zu legen. Wann daraus ein fertiges Bild entsteht, ob es den Fans schon auf den ersten Blick gefällt oder seine Schönheit erst mal im Verborgenen bleibt, ist noch völlig offen.
Aber ganz egal, wie weit die HTC-Gönner ihre Schatulle öffnen. Sie können darauf vertrauen, dass der Magier aus ihren Mitteln etwas Gutes hinzaubert.
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