Herne. Der Herner TC hat wie die anderen DBBL-Teams die Lizenz für die nächste Saison bekommen. Ein Thema für die nächste Spielzeit ist schon abgehakt.
Viele Unwägbarkeiten prägen auch die Situation bei Basketball-Bundesligist Herner TC. Das Fundament jedoch steht: „Klar ist, dass wir nächste Saison wieder spielen“, so Vorsitzender Wolfgang Siebert.
Der formal nach wie vor amtierende Deutsche Meister hat, wie auch alle weiteren elf Erstligaklubs, die Lizenz für ein weiteres Jahr DBBL gesichert.
Für den Zeitpunkt des Saisonstarts hat die Bundesliga-Telefonkonferenz zwei Szenarien ergeben.
Zwei Möglichkeiten für den Startschuss der neuen Saison
Zunächst hofft man auf einen planmäßigen Saisonstart Ende September. Alternativ haben die Teilnehmer an dieser Absprache aber zusätzlich bereits eine einmonatige Verzögerung berücksichtigt.
„Wenn wir Ende Oktober starten, dann müsste man auch in den Weihnachtsferien Spieltermine einplanen“, so Wolfgang Siebert.
DBBL-Vereine lehnen Geisterspiele ab
Wie realistisch umsetzbar die beiden Szenarien überhaupt sind, steht dabei auch für den HTC-Chef in den Sternen. „Man weiß ja gar nicht, ob es dann überhaupt schon los gehen kann.“ Einigkeit habe unterdessen in der Frage bestanden, ob man die Saison mit Geisterspielen bestreitet. Dies sei von den Klubs breit abgelehnt worden.
Die Kaderplanung der Herner wird auch ungeachtet der ungewissen Zukunft vorangetrieben.
Herner TC formt ein neues Team – spruchreif ist aber noch nichts
Meistermacher Marek Piotrowski formt gemeinsam mit dem Vorstand ein neues Team, möglicherweise mit etlichen bekannten Gesichtern, und auch wieder mit eigenem Nachwuchs.
„Wir planen dabei mit erheblich geringerem Budget“, so Wolfgang Siebert dazu. „Es sollen zwölf Spielerinnen werden, wahrscheinlich auch wieder international.“
Noch ist allerdings nichts spruchreif und der Vorsitzende wartet noch darauf, dass die Tinte auf den Papieren trocknet. Bei zwei Langzeitverletzten müssen zudem noch Reha-Ergebnisse abgewartet werden. Sowohl die Belgierin Chloé Bully als auch US-Girl Jordan Frericks würde man allzu gern an Bord behalten.
Keine Teilnahme am Europacup
Während die Bundesliga-Teilnahme nun in trockenen Tüchern ist, steht ebenfalls bereits fest, dass der Herner TC 2020 nicht erneut im Fiba Europacup antreten wird.
Wolfgang Siebert wertet das kontinentale Eisen als deutlich zu heiß. „Es sind, neben dem finanziellen Aspekt, einfach zu viele Unsicherheitsfaktoren dabei. Es ist ja gar nicht klar, ob und wie man reisen kann. Ob man vielleicht in eine Quarantäne-Situation gerät“, so der HTC-Chef.
Europa ist für Herne also zunächst einmal zu den Akten gelegt.
Bei der Rückkehr ins Training nichts überstürzen
Aufregend ist der ganz normale Alltag ohnehin schon genug. Die Rückkehr ins Hallentraining scheint in Kürze bevorzustehen, nachdem die Stadtverwaltung am Freitag die Auflagen dazu bekanntgegeben hat.
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Überstürzen will man jedoch auch beim heimischen Basketball-Bundesligisten nichts.
Die Besonnenheit und das Verantwortungsbewusstsein, welches Wolfgang Siebert der Sportverwaltung der Stadt Herne bescheinigt, legt man auch im Verein an den Tag.
„Mit Einbahnstraßen und mindestens zwei Metern Abstand zueinander“
In einer gemeinsamen Begehung will man in den nächsten Tagen noch Details klären, wie ein geregelter Trainingsbetrieb in der H2K-Arena gestaltet werden kann.
„Mit Einbahnstraßen und mindestens zwei Metern Abstand zueinander“, worauf Siebert besteht. „Im Vordergrund muss ja die Gesundheit stehen. An zweiter Stelle das Wiedersehen. Und erst danach irgendwo der Sport“, macht er seine Prioritäten deutlich.
Durch die Abstinenz der HTC-Basketballerinnen konnte immerhin der Umbau der Halle in Ruhe fortschreiten.
Halle im Sportpark Eickel ist eine Option
So ist inzwischen die Beleuchtung vollständig ausgetauscht und jetzt werden auch die Umkleiden endlich in Bundesligaform gebracht. Als weitere Option spielt die Halle im Sportpark eine wichtige Rolle im HTC-Konzept.
Zur Abbruch-Saison als Reservehalle vorgehalten, soll die Sporthalle Eickel nun genutzt werden, um Geisterspiele eventuell abwenden zu können, da auf der deutlich größeren Tribüne dort auch möglicher Abstand zwischen Zuschauern gewährleistet wäre.
Es werden wohl noch etliche Videokonferenzen auf Wolfgang Siebert und seine Mitstreiter warten, bis weitere Unwägbarkeiten geklärt sein werden. „Jetzt hoffen wir erst mal, dass wir nach Pfingsten endlich wieder in die Halle können. Und dann schauen wir weiter“, so sein hoffnungsfroher Blick nach vorne.
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