Herne/Wanne-Eickel. Die Maßnahmen wegen Corona werden gelockert. Die Stadt Herne hat erklärt, dass die Sportplätze wieder geöffnet sind – erste Reaktionen darauf.

Darf sich der Sport in Herne und Wanne-Eickel zurückmelden? Die aktuelle Corona-Schutzverordnung vom Land diskutierte am Donnerstag der Krisenstab der Stadt Herne und entschied, dass zumindest die Sportplätze ab sofort wieder geöffnet sind.

Wie aber gehen die Vereine mit diesem Wiedereinstieg um? Euphorie herrschte jedenfalls nicht überall.

So will Petra Herrmann-Kopp, Vorsitzende des Baukauer Turnclubs, erst einmal abwarten.

Offene Fragen klären: „Dann legen wir sofort los“

Sie sagt: „Für uns als Breitensportverein sind viele Aussagen vom Land zu schwammig. Was dürfen wir eigentlich? Wer ist verantwortlich? Darf Sport im Freien nur mit maximal fünf Personen ausgeübt werden? Das wäre für uns ein Scherz!“

Petra Hermann-Kopp, Vorsitzende des Baukauer TC.
Petra Hermann-Kopp, Vorsitzende des Baukauer TC. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Sind diese und viele andere offenen Fragen geklärt, sieht sie ihren Verein aber bereit: „Dann legen wir sofort los.“

Beim TC GW Herne fliegen die Bälle ab Freitag übers Netz

Einen Schritt weiter ist der Tennisclub Grün-Weiss Herne. An der Vinckestraße fliegen bereits ab diesem Freitag um 10 Uhr die Filzbälle wieder über das Netz.

Der Vorsitzende Bodo Oberwittler: „Die Anlage ist in einem sehr guten Zustand. Unsere Mitglieder sind über alle Auflagen informiert. Und die Hygienevorschriften runden Desinfektions- und Seifenspender und sogar zusätzliche Handwaschbecken im Außenbereich ab.“

Er weiß aber, dass es sicher schwierig wird, alle Vorgaben dauerhaft zu befolgen. Daher appelliert er an alle Mitglieder: „Ein halbwegs normaler Spiel- und Clubbetrieb kann nur mit gegenseitigem Respekt, Fairness und Weitsicht gelingen. Jeder von uns muss seinen Anteil dazu beitragen.“

Auf dem Berg sind die Jungs alle heiß

„Auf dem Berg“ beim Fußball-B-Ligisten SC Constantin soll am kommenden Dienstag wieder der Ball rollen. „Die Jungs sind alle heiß“, so Geschäftsführer Dirk Bosel, „wir werden locker trainieren, natürlich unter Beachtung aller Vorgaben.“

Auch interessant

Ob es noch Sommerturniere im Fußball geben wird, darüber wollte er nicht spekulieren: „Abwarten!“

Holsterhausens Andreas Meise will noch abwarten

Abwarten will auch Andreas Meise, Trainer des A-Ligisten SV Holsterhausen: „Ich weiß nicht, ob sich jeder bewusst ist, unter welchen Bedingungen wir trainieren könnten. Nämlich mit Mindestabstand, denn das Kontaktverbot gilt ja weiterhin. Und dieses wird sicher kontrolliert und bei einem Vergehen muss der Verein zahlen.“

Erst wenn das Kontaktverbot weiter gelockert oder ganz aufgehoben wird, kann er sich ein Training auf dem Kunstrasen an der Wiesenstraße wieder vorstellen.

RV Emscher: Zugang zum Gelände ist für Aktive wieder erlaubt

Der Ruderverein Emscher plant, unter Berücksichtigung aller strengen Abstands- und Hygienevorschriften den Zugang zum Gelände für Aktive wieder zu erlauben. „Und zwar ab sofort“, so der Vereinsvorsitzende Jochen Siering.

Hans-Joachim Siering, Vorsitzender des Rudervereins Emscher.
Hans-Joachim Siering, Vorsitzender des Rudervereins Emscher. © FUNKE Foto Services | archiv, Ralph Bodemer

Auch der vereinseigene Fitnessraum soll für die Leistungsruderer geöffnet werden, um in Kleingruppen zu trainieren.

Zudem will es Siering den Mitgliedern freistellen, ins Großboot zu steigen, mit jeweils einem nicht besetzten Platz zwischen den Rollsitzen.

Einer ist ein sicherer Platz in Corona-Zeiten

„Die Benutzung liegt aber in der Verantwortung der Aktiven. Für den Einer gilt das natürlich nicht“, schmunzelt der RVE-Chef.

Überhaupt sei diese Bootsgattung ein sicherer Platz in Corona-Zeiten, denn: „Was gibt es besseres, als auf dem Rhein-Herne-Kanal alleine mit gut zehn Metern Abstand zum Ufer zu rudern?“

Mehr Bilder und Artikel aus dem Sport in Herne und Wanne-Eickel gibt es hier