Herne/Wanne-Eickel. Wegen Corona nur unter Auflagen dürfen die Tennisspieler wieder um Spiel, Satz und Sieg kämpfen – Stimmen dazu aus Herner/Wanne-Eickeler Klubs.
Spiel, Satz und Sieg für den Tennissport? Nach den Corona-Richtlinien darf die gelbe Filzkugel ab sofort wieder über das Netz fliegen. Nicht nur in der lockeren Hobbyrunde, sondern auch im harten Wettkampf um Ranglisten- oder Leistungsklassenpunkte.
Denn der Westfälische Tennis-Verband (WTV) hat für alle Mannschaften ab der Westfalenliga abwärts die „Übergangssaison 2020“ ausgerufen, die sich streng nach den behördlichen Vorgaben, wie zum Beispiel Hygiene- und Abstandsregelungen, richtet.
Weitere Corona-Regeln für Damen- und Herren-Mannschaften: Sportliche Absteiger wird’s nicht geben, auch nicht unter den Teams, die bis Mittwoch, 20. Mai, freiwillig zurücktreten.
TC Parkhaus Wanne-Eickel: aktive Mannschaften wollen spielen
Diese Option zieht der TC Parkhaus Wanne-Eickel nicht, so Robert Sibbel: „Alle aktiven Mannschaften wollen spielen, nur ein Team in der Altersklasse Ü50 überlegt noch“, so der 2. Vorsitzende des Eickeler Tennisclubs.
Spannend wird es für ihn vor allem, auf wen in der Westfalenliga die 1. Damen- und Herren-Mannschaften treffen werden, denn: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Ausländer, die ja oft zu den Spielen eingeflogen werden, auf der Asche stehen. Eventuell ziehen bis zum 20. Mai einige Vereine ihre Mannschaft freiwillig zurück.“
Die Doppelpaarungen, in Punktspielen oft das Zünglein an der Waage, sieht Robert Sibbel, „Stand heute“, nicht gefährdet, denn: „Ohne Doppel kann es für mich keine Mannschaftsspiele geben.“
Auch TC Grün-Weiss Herne stellt sich der Herausforderung
Auch der TC Grün-Weiss Herne stellt sich „dieser Herausforderung“, wie der 1. Vorsitzende Bodo Oberwittler die „Corona-Saison“ nennt. Sportlich sei sie fragwürdig, da es keine Absteiger geben wird, zudem vermisst er eine einheitliche Linie: „Einige Bezirke wollten spielen, andere nicht.“
Er hätte sich auch ein Jahr ohne Mannschaftsspiele vorstellen können, „dafür mit internen Forderungsspielen und vielem mehr, was ein intaktes Vereinsleben ausmacht“. Darauf können sich an der Vinckestraße zumindest die Herren 60 konzentrieren, deren Regionalliga-Saison nicht gespielt wird. Ihre Taschen packen werden dagegen die Herren 70 in der Verbandsliga, die 1. Damenmannschaft in der Westfalenliga und die 1. Herrenmannschaft in der Ruhr-Lippe-Liga.
TC Blau-Weiß Wanne-Eickel: Bezirksligisten wollen antreten
Beim TC Blau-Weiß an der Emscherstraße ist noch keine finale Entscheidung gefallen, welche Mannschaften aufschlagen werden. „Die Tendenz geht dahin, dass unsere 1. Damen- und Herren-Mannschaften, die beide in der Bezirksliga spielen, antreten wollen“, so Geschäftsführerin Karoline Zielonka.
Die „Damen 50“ (Ruhr-Lippe-Liga) überlegen noch, denn „da würde doch einiges fehlen, zum Beispiel das gesellige Beisammensein nach den Spielen“.
Doppel mit der nötigen Distanz
Doppel mit der nötigen Distanz, kein Abklatschen nach einem perfekt gespielten Lob, keine Gratulation nach dem umkämpften Tie-Break, für dies sorgt der Corona-Virus auf der roten Asche.
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Und auch außerhalb des Rechteckes: An- und Abreise in Sportkleidung, keine wohltuende Dusche, eventuell keine Fans zur Unterstützung – es wird mit Sicherheit eine ganz besondere Tennissaison.
Flexibilität in der „Übergangssaison“
Der Westfälische Tennis-Verband bietet in der „Übergangssaison 2020“ den Vereinen die Möglichkeit, Begegnungen im beiderseitigen Einverständnis flexibel bis zum 27. September auszutragen. Die Saison auf Verbandsebene soll am 10. Juni (für AK 60/65) beginnen, Seniorinnen und Senioren ziehen am 13. Juni, die Damen und Herren am 14. Juni nach.
Gespielt wird bis zum 28. Juni, nach den Schulferien geht es am 15. August weiter. Um die Spieltage mit mehreren Mannschaften auf einer Anlage zu entzerren, rät der Verband zu einem flexiblen Beginn, etwa morgens um 9 Uhr und am frühen Nachmittag um 14 Uhr.
Meister und Aufsteiger werden offiziell ausgespielt
In allen Ligen und Klassen werden die Meister und Aufsteiger offiziell ausgespielt, auch die Wertung für die Leistungsklassen (LK) sowie für die DTB-Rangliste kommen uneingeschränkt zum Tragen.
Der WTV, Dachverband für die Bezirke Ostwestfalen-Lippe, Münsterland, Ruhr-Lippe und Südwestfalen, begründet seine Entscheidung für die „Sommer-Spiele“ unter anderem so: „Der Mannschaftsspielbetrieb ist ein ganz entscheidender Faktor für die sozialen Interaktionen im Verein. Somit wollen wir den Vereinen, den Mannschaften und den einzelnen Spielern, die auf diese tragende Säule des Tennissports nicht verzichten wollen, die Möglichkeit dazu geben.
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