Herne. Der TC Grün-Weiss Herne hat sich mit der Zwangspause wegen Corona arrangiert – ist aber auch schon auf ein mögliches Comeback vorbereitet.

Mit Schrecken denkt man auch im Tennisclub Grün-Weiss Herne an den Samstag Mitte März zurück. Es war der 14. März, der Spieltag stand bevor.

„Eigentlich ein wunderbarer sonniger Tag“, erinnert sich Vereinsvorsitzender Bodo Oberwittler. „Wir hatten uns mittags zum Training in unserer Tennishalle getroffen. Alle sprachen von der anstehenden Sommersaison und darüber wie groß die Freude ist, endlich wieder draußen spielen zu können.“

Dann aber überschlugen sich die Ereignisse, im Dreißig-Minuten-Takt brachen Corona-Nachrichten aus dem Tennisverband herein. Der Tennisbetrieb wurde schließlich auch an der Vinckestraße eingestellt, Sportstätte samt Gastronomie wurde geschlossen. Ein Zustand, der bis heute anhält.

„So etwas gab es noch nie in der Klubgeschichte“

„Es war ein komisches Gefühl, die Schilder an den Eingangstüren zu befestigen und den Klub abzuschließen“, erzählt Oberwittler. „So etwas gab es noch nie in der Vereinsgeschichte.“

Bodo Oberwittler, Vorsitzender des TC Grün-Weiss Herne.
Bodo Oberwittler, Vorsitzender des TC Grün-Weiss Herne. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Doch man arrangierte sich mit der Situation.

Tennisacademy lehrt aus dem Garten

Die Gastronomie spezialisierte sich flugs auf das Abhol- und Liefergeschäft. Und die Tennisacademy von Marius Moormann lehrte fortan aus dem Garten – per Video. So blieb er auch visuell über diverse digitale Kanäle mit seinen Schülern in Kontakt. Moormann produzierte Challenges, die draußen, und notfalls sogar im Wohnzimmer praktiziert werden konnten.

Die Rückkehr auf den Platz ist auch bis dato noch nicht wieder möglich. Doch es gibt positive Signale. In Teilen der Republik geht es bereits voran. „In einigen Bundesländern darf unter Einhaltung bestimmter Auflagen bereits gespielt werden“, so Bodo Oberwittler.

Tennissportler hoffen auf baldigen Neubeginn unter Auflagen

In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz sind schon am 20. April die Tennisplätze wieder freigegeben worden. Die Präsidenten der drei Tennis-Verbände in NRW – Westfalen, Niederrhein und Mittelrhein – erklären in einem gemeinsamen Schreiben, sie hätten sich ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer gewünscht. Sie hoffen außerdem, „dass auch wir bald wieder spielen können.“ Die NRW-Tennisverbände seien in einem stetigen und intensiven Dialog mit dem Landessportbund NRW und der Landesregierung von NRW.

Die Präsidenten des WTV, des TVN und des TVM erklären: „Tennis ist als kontaktlose Freiluftsportart prädestiniert dafür, als eine der ersten Sportarten wieder ausgeübt werden zu können – natürlich unter den einzuhaltenden Hygienemaßnahmen.“

Auf das mögliche Comeback vorbereitet

Der Verein hat sich auf ein mögliches Comeback jedoch bereits vorbereitet. Zum Beispiel mit Desinfektionsmittelspendern auf den Courts, oder auch einem zusätzlichen mobilen Waschbecken an der Hauswand.

Der Vorsitzende versucht, realistisch-optimistisch seinen Verein auf eine ungewisse Zukunft einzustimmen. „Wir sollten uns im Klaren sein, dass der normale Klub- und Spielbetrieb noch lange nicht stattfinden wird. Aber auch diesen Herausforderungen stellen wir uns“, so Oberwittler.

Zielorientiert nach vorne blicken

Im Vergleich zu Mannschaftssportarten dürfte es im Tennissport wohl sehr viel schneller wieder zur Sache gehen. Wenn auch ziemlich sicher nicht im Wettkampf. Die Anlage an der Vinckestraße ist derweil top gepflegt und somit allzeit bereit. Und die Notwendigkeit neuer Kreativität ist den Verantwortlichen lange bewusst.

Oberwittler: „Nach kürzester Zeit war jedem klar, dass Jammern uns nicht weiterbringt und wir zielorientiert in die Zukunft blicken müssen.“

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