Wanne-Eickel. Auch die Tennissportler sind seit Mitte März in der Zwangspause. Vereine wie der TC Parkhaus Wanne-Eickel hoffen auf einen Neustart im Mai.
Jetzt, Ende April, wäre eigentlich wieder die Zeit, mit Robert Sibbel, dem 2. Vorsitzenden, und Katja Kostuj, der Sportwartin des TC Parkhaus Wanne-Eickel, über die neue Saison zu reden. In den WTV-Ligen im Sommer 2020. Aber der Wettkampfsport ist in Corona-Zeiten kein Thema.
Die Tennisspieler hoffen, seit ab Mitte März kein Ball mehr über einen Platz geflogen ist, auf den ersten Aufschlag überhaupt nach der Zwangspause. Mit zumindest etwas Hoffnung blickt Robert Sibbel in die nähere Zukunft.
Es gehe zurzeit schon um „das Überleben unseres Tennisclubs“, sagt der zweite Vorsitzende des TCP. Zumindest auf längere Sicht. Der Verein stehe finanziell zurzeit gut da, aber seit Mitte März werden die Plätze nicht mehr genutzt, die Tennisschule mit Lehrer Mariusz Zielinski und Übungsleitern ist geschlossen.
Kein Shakehands, kein Abklatschen
Möglich aber, dass Tennis zu den Sportarten gehört, in denen die Pause kürzer ist als befürchtet: „Wir hoffen, dass wir im Mai wieder auf die Plätze können“, sagt Robert Sibbel.
Denn Tennis ist eine Sportart, bei der es möglich ist, Abstand zu halten – auch wenn es kein klassisches Tennis ist, wenn zum Beispiel Shakehands nach dem Spiel oder dem Abklatschen unter Teamkollegen im Spiel Zwei gegen Zwei fehlen.
Wettkampfsaison wenn überhaupt, dann erst spät in diesem Jahr
Doppel werden fürs Erste auch kaum auf Tennisplätzen zu sehen sein, und nicht nur deshalb ist Robert Sibbel sehr skeptisch, ob in diesem Jahr in den Ligen aufgeschlagen wird. Vor Juni soll es sowieso keine Mannschaftsspiele geben, und der 2. TCP-Vorsitzende sagt: „Ich gehe davon aus, dass es in diesem Jahr keine Wettkampfsaison geben wird. Wenn, dann erst sehr spät im Jahr.“
Denn vom fehlenden Wettkampfcharakter ohne Doppel abgesehen ist da auch die Tatsache, dass in den hohen Ligen des Westfälischen Tennis-Verbandes (WTV) viele ausländische Topspielerinnen und -spieler auf den Meldelisten der Vereine stehen. Markus Eriksson zum Beispiel, den die Wanner für die Westfalenliga der Herren als Nummer eins gemeldet haben, sitzt in Schweden fest.
Tennissportler hoffen auf baldigen Neubeginn unter Auflagen
In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz sind schon am 20. April die Tennisplätze wieder freigegeben worden. Die Präsidenten der drei Tennis-Verbände in NRW – Westfalen, Niederrhein und Mittelrhein – erklären in einem gemeinsamen Schreiben, sie hätten sich ein einheitliches Vorgehen der Bundesländer gewünscht. Sie hoffen außerdem, „dass auch wir bald wieder spielen können.“ Die NRW-Tennisverbände seien in einem stetigen und intensiven Dialog mit dem Landessportbund NRW und der Landesregierung von NRW.
Die Präsidenten des WTV, des TVN und des TVM erklären: „Tennis ist als kontaktlose Freiluftsportart prädestiniert dafür, als eine der ersten Sportarten wieder ausgeübt werden zu können – natürlich unter den einzuhaltenden Hygienemaßnahmen.“
Kein Einzelfall in den WTV-Ligen, denn der Tenniszirkus insgesamt ist zum Stillstand gekommen.
TC Parkhaus Wanne-Eickel hat fünf Teams in den WTV-Ligen
Fünf Mannschaften hätten ab Anfang Mai für den TC Parkhaus in den WTV-Ligen aufschlagen sollen: neben den Westfalenliga-Herren die Damen I in der Westfalenliga, die Herren II in der Verbandsliga. die Damen 50 I in der Verbandsliga.
Die Spiele der Herren 40 I in der Regionalliga sind ab Juni vorgesehen.
Vereinsfamilie will wieder zusammenkommen – mit Abstand
Den Wanne-Eickelern aber fehlt abseits der hohen Ligen auch der Sport an sich, der sportliche Vergleich und Austausch unter Vereinsmitgliedern. Die Vereinsfamilie wolle wieder zusammenkommen – wenn auch dann mit gebotenem Abstand: „Wir wären happy, wenn es überhaupt wieder los geht“, sagt Robert Sibbel. „Du willst ja einfach auf den Platz und auf den Ball hauen.“
Auch beim TC Parkhaus haben Mitglieder in der spielfreien Zeit an den Plätzen und der Anlage gearbeitet. Auf Videos auf der TCP-Facebookseite werden außerdem Bälle unter anderem auch mal auf einem menschenleeren Parkplatz geschlagen.
Die wohl pragmatischste Lösung haben die Sibbel-Brüder Philipp, Richard und Jan gefunden. Auf Asphalt haben sie als Netz ein rot-weißes Flatterband zwischen zwei Leitern gespannt, markiert wurden die vier Ecken des Feldes mit Hütchen. Einen Punkt nach langem Ballwechsel mit Stop und Lob macht Jan Sibbel, er feiert mit gereckter Faust. Großes Tennis am Flatterband.
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