Wanne-Eickel/Herne. Für den TC Parkhaus Wanne-Eickel liegen Freud und Leid dicht beieinander. Die Herren halten die Liga, die Damen steigen nach dem 2:4 in Halle ab.
Freud und Leid lagen an diesem Sonntag beim TC Parkhaus Wanne-Eickel dicht beisammen.
Während die erste Herrenmannschaft den Verbleib in der Westfalenliga feierte, verloren die Damen ihr Abstiegsendspiel in Halle und müssen die höchste Tennis-Liga des Winters verlassen.
Hoffnung der Parkhaus-Herren auf den Heimvorteil
Herren: TC Parkhaus – TC Iserlohn 4:2. Die Voraussetzungen für einen spannenden Tennistag waren klar: Die Gäste, die im Sommer in der 2. Bundesliga aufschlagen, mussten gewinnen, um sich selbst zu retten und den TCP zum Abstieg zu verurteilen. Die erwartete Topbesetzung aber konnten sie doch nicht ganz mitbringen, weil Jim Walder, ihre Nummer drei, ein ITF-Turnier spielte. Das stärkte die Zuversicht der Hausherren, mit dem Heimvorteil im Rücken die benötigten drei Siege einspielen zu können.
Gleich die ersten Einzel hatten es in sich. Auf dem hinteren Platz lieferten sich Nils Löchterfeld und IU18-Westfalenmeister Tobias Berning einen packenden Schlagabtausch mit viel Tempo und Präzision.
Marcel Zielinski verrichtet stoisch sein zermürbendes Werk
Weil Löchterfeld der variablere Spieler war, der auch mal weichere Bälle einstreute und den Rhythmus wechselte, kam er nach seiner bislang besten Leistung für Parkhaus als verdienter Sieger vom Feld. Parallel dazu verrichtete Marcel Zielinski in gewohnt stoischer Manier sein zermürbendes Werk.
Während Linkshänder Jim Walder (DTB 54) mit explosivem Armzug heftig auf die gelben Filzkugeln eindrosch, brachte der 19-Jährige fast alles zurück. Nach anfänglichen Problemen schaffte Zielinski bei einem 1:3-Rückstand sofort das Rebreak, wurde danach immer sicherer und trieb Walder zur Verzweiflung.
„Schneller kann ich nicht spielen“, stöhnt der Iserlohner
Bei 4:6, 0:3 hatte der Iserlohner die Nase voll. „Schneller kann ich nicht spielen“, stöhnte er beim Seitenwechsel – und stellte daraufhin komplett um.
Fortan spielte er so langsam, wie er konnte, schaufelte nur noch „Mondbälle“ auf die andere Netzseite. Zielinski lag bei eigenem Aufschlag gleich 0:40 hinten, hielt sein Service aber dann doch, und für die meisten Zuschauer war die Sache damit durch. Nicht aber für Jordi Walder. Der blieb stur bei seiner neuen Linie, holte auf.
Missglückter Stopp hilft dem jungen Eickeler
1:4, 2:4, 3:4 hieß es aus seiner Sicht, und der sonst so ruhige Zielinski wirkte genervt. Bei 30:40 drohte der erneute Aufschlagverlust zum 4:4. Ein missglückter Stopp seines Gegners half dem jungen Eickeler, der sich dann einen Spielball holte und den auch nutzte. Mit einem weiteren Break brachte Zielinski das Match nach Hause und den TCP mit 2:0 in Führung. Es fehlte also nur noch ein Sieg.
Um den aber musste man sich keine großen Sorgen machen. Von Beginn an hatte Philipp Sibbel klare Vorteile gegen Marc-Julien Gelhaus, dominierte das Spiel mit seiner fulminanten Vorhand und geriet bei seinem glatten Zweisatzsieg nie in Gefahr.
Lukas Ollert war für Yan Sabanin zu stark
So konnten auch die heimischen Tennisfans ohne große Sorgen das Spitzenspiel genießen, in dem zwei echte Könner aufeinandertrafen. An diesem Tag aber war Lukas Ollert, im letzten Sommer teils als Nummer 1 des Zweitligateams aufgelaufen, selbst für Yan Sabanin zu stark. Während der Russe schwer ins Spiel fand und sich erst später steigerte, war Ollert von Beginn an mit gutem Auge und auf schnellen Beinen unterwegs, nahm die Bälle früh und knallte sie präzise und nahezu fehlerfrei in die Ecken.
Als er seinen Matchball verwandelte, stand sein Team jedoch bereits als Absteiger fest. Auf die Doppel konnte man dann getrost verzichten.
„Jetzt bin ich richtig glücklich. Drei von acht Teams steigen ab, Iserlohn als Zweitligist und Bielefeld als Regionalligist hat es erwischt. Und wir mit Parkhaus bleiben drin“, freute sich TCP-Vorstand Robert Sibbel mit seinen Helden.
Einzel: Sabanin – Ollert 0:6, 2:6; Zielinski – Jordi Walder 6:4, 6:3; Sibbel – Gelhaus 6:1, 6:1; Löchterfeld – Berning 6:3, 6:2. Doppel: 1:1 (aufgeteilt).
2:4 in Halle - Unentschieden hätte den TCP-Damen gereicht
Damen: TC BW Halle – TC Parkhaus 4:2. Wie sich hinterher herausstellte, hätte ein 3:3 beiden Teams zum Klassenerhalt gereicht, da Münster II in Deuten mit 0:6 verlor. Doch dafür konnten sich die TCP-Damen nichts kaufen.
Sie lagen schon nach den Einzeln mit 1:3 zurück. Zwar waren beide Doppel heiß umkämpft, aber nach der 6:7/2:6-Niederlage von Mareike Köhler/Daniela Löchter standen die Gäste als Absteiger fest und die Blau-Weißen durften feiern.
Zuvor hatte sich nur Anna Ozerova im Spitzeneinzel behaupten können, während selbst die sieggewohnte Valerie Skyba gegen eine starke Holländerin chancenlos blieb.
Einzel:Linden – Ozerova 4:6, 7:5, 1:10; Klee – Köhler 6:1, 6:1; Turhan – D. Löchter 6:2, 6:4; Rikkert – Skyba 6:0, 6:2. Doppel: Linden/Klee – Ozerova/Skyba 6:1, 5:7, 8:10; Turhan/Rikkert – Köhler/Löchter 7:6, 6:2.
Grün-Weiß-Damen unterliegen beim Meister Münster
Damen: TC Union Münster I – TC GW Herne 6:0. Der Meister ließ auch im letzten Spiel überhaupt nichts anbrennen und gestattete den nicht in Bestbesetzung angereisten Hernerinnen in acht Sätzen nur sieben Spiele.
Die Grün-Weißen beendeten die Saison dennoch auf Rang drei und dürfen das als schönen Erfolg verbuchen.
Herren 40 des TC Parkhaus sichern sich den Titel des Westfalenmeisters
Herren 40: TC Buer SWG – TC Parkhaus 1:5. Die Herren 40 des TCP sind Westfalenmeister. Woran schon vor der Partie beim Schlusslicht nicht zu zweifeln war, wurde am Samstag schnell Gewissheit.
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Ohne Satzverlust brachten Mariusz Zielinski, Tobias Wessel, Heiko Olbrisch und Andreas Hoffmann die vier Einzel auf die Habenseite und konnten danach mit ihren diesmal pausierenden Teamkollegen den Titelgewinn feiern.
Damen 50: TC Parkhaus – SV Heepen 5:1. Die TCP-Ladys beendeten die Saison auf einem starken dritten Platz. Bereits in den Einzeln machten Katja Kostuj, Anke Kostuj, Iris Fritz-Skyba und Carola Lange den Sieg perfekt.