Herne. Marc Gerresheim vermisst in Coronazeiten ein Zeichen der Solidarität. Das hat sein Verein, die Sportvereinigung Horsthausen bereits gesetzt.
Nichts geht mehr. Seit Freitag, 13. März, liegen die Fußbälle im Schrank, die Sportanlagen sind gesperrt. Niemand weiß genau, wie und wann es überhaupt weitergeht. Die Sportvereinigung Horsthausen setzt dabei aktuell ein dickes solidarisches Ausrufezeichen. Der Verein unterstützt die älteren Mitglieder beim Einkauf und liefert die noch vorhandenen Getränke aus dem Vereinsheim, die aktuell nicht gebraucht werden, bis an die Haustür. Vom Sportlichen Leiter Ulrich Kirchmeyer bis zum Kassierer Marcel Gerresheim – alle tragen ihren kleinen Teil dazu bei.
Und auch die Spieler der Landesliga-Mannschaft senden ihrem Coach Marc Gerresheim ständig ein „überragendes Signal“, so der Coach: „Macht Euch keine Gedanken, sobald es losgeht sind wir bereit! Dies bekommen wir immer wieder zu hören. Wir sind ein ambitionierter Verein, der aber gerade in so einer Phase zeigt, dass es im Sport nicht nur um Sieg oder Niederlage geht“, ordnet Marc Gerresheim aber schnell ein.
Sportvereinigung Horsthausen hat schon viele Zusagen
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Natürlich hat er aktuell mehr die gesellschaftliche und gesundheitliche Situation im Blick, doch auch der sportliche Teil wird am Sportzentrum nicht komplett außer Acht gelassen. Zu- und Abgänge werden, wie in Horsthausen üblich, immer erst am Ende einer Saison, wann auch immer die Saison 2019/2020 enden wird, verkündet.
Doch die Sportliche Leitung hat bereits von zahlreichen Spieler eine Zusage für die kommende Runde erhalten, darunter etwa Keeper Benjamin Carpentier, Mittelfeldspieler Tim Kilian oder Marvin Rathmann. „Es laufen aber noch weitere Gespräche. Aufgrund der aktuellen Situation haben wir auf Verkündungen verzichtet“, erklärt Marc Gerresheim, der mit seinen Spielern, dem Trainerteam und Vorstand ständig via WhatsApp, Telefongesprächen oder per E-Mail kommuniziert.
Suche nach Neuzugängen gestaltet sich schwierig
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Die aktuelle Suche nach weiteren Neuzugängen gestaltet sich für alle Vereine schwierig, da ein Scouting oder eine persönliche Kontaktaufnahme nicht möglich ist. In Horsthausen ist man bei der Kaderplanung jedoch bereits in den letzten Zügen. „Wir halten seit Jahren Augen und Ohren offen und konnten so ein gewisses Netzwerk aufbauen. Hinzu kommt immer, dass es im Amateurbereich ein unabdingbares Empfehlungs-Management gibt. Außerdem liegt bei uns der Fokus auch auf der eigenen Jugendarbeit. Traditionell beginnen wir mit der Planung im Dezember, um Spielern frühzeitig Planungssicherheit geben zu können“, sagt der Landesliga-Coach.
Wie und ab wann es auf dem Platz weitergehen kann, darüber macht sich Marc Gerresheim noch keine großen Gedanken. Ein Training in kleinen Gruppen, wie es aktuell in der Bundesliga praktiziert wird, sei für ihn keine Option. „Der Bundesliga messe ich in Teilbereichen eine wirtschaftliche Systemrelevanz bei und halte das Training dort bei Einhaltung der Abstandsregeln für möglich“.
Gerresheim: Sportliche Würdigung der Saison als fairste Lösung
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Und auch der Umgang des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen mit der Änderung der Spielordnung des DFB bleibt abzuwarten. Für Marc Gerresheim wäre eine sportliche Würdigung der aktuellen Saison die fairste Lösung. „Wenn man jedoch sieht, wie andere Sportarten, Verbände und Länder mit dieser Situation umgehen, ihre Saison abbrechen oder die Austragung von Sportereignissen komplett absagen, hat der Fußball es verpasst ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Der Fußball nimmt sich da leider zu wichtig“, gibt der Coach zu bedenken.