Herne. Westfalia Herne soll ein „Top-Oberligist“ werden. Trainer Knappmann hat dafür Talente, aber auch einen früheren Bundesliga-Spieler auf dem Zettel.
Es sind ja auf kurze Sicht noch einige Etappen, die der SC Westfalia Herne hinter sich bringen muss. Aber was die Hauptverantwortung für das Geschehen demnächst auf den (Kunst-) Rasenplätzen der Fußball-Oberliga Westfalen angeht, da haben sie am Schloss in dieser Woche schon weit nach vorne geblickt, als sie sich in dieser Woche mit Trainer Christian Knappmann auf eine weitere Zusammenarbeit bis einschließlich der Spielzeit 2022/2023 geeinigt haben.
Der Zeitpunkt, wann es wieder losgehen wird, ist an diesem Freitag offen geblieben, als der FLVW eine Mitteilung veröffentlicht hat.
Der Spielbetrieb sollte zunächst bis 19. April ruhen. Am Freitag hat der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen noch einmal bestätigt: der Spiel- und Trainingsbetrieb in Westfalen bleibe „bis auf Weiteres“ ausgesetzt.
Kurzfristig warten Ingo Brüggemann, Holger Stoye und Jörg Tottmann darauf, dass das Amtsgericht Bochum dem Vorschlag von Westfalia-Insolvenzverwalter Ulrich Zerrath zustimmt, die drei kommissarisch als Vorstand einzusetzen.
„Erst mal müssen wir aus der Insolvenz raus“
Außerdem läuft weiter das Insolvenzverfahren, weshalb Trainer Christian Knappmann dem Blick auf die sportlichen Ziele der nächsten Jahre vorausschickt: „Erst mal müssen wir aus der Insolvenz raus.“
Grundsätzlich aber bleibt es für ihn bei den Zielen, wie er sie immer mal wieder so oder ähnlich formuliert hat im Laufe seiner Zeit als Trainer beim SC Westfalia Herne, die im November 2015 begonnen hat: gute und talentierte junge Spieler zu finden (Knappmann: „rauszufiltern“), ihnen helfen, sich zu verbessern.
Die Anwärter für den neuen Vorstand sähen das auch so, sagt Christian Knappmann. Der Trainer wechselt außerdem die Perspektive und sagt: „Das passt dann auch für einen Vorstand mit einem Verrückten, der das umsetzen will und kann.“
Ein „Top-Oberligist“ werden
Man wolle auf diese Weise ein „Top-Oberligist“ werden, sagt Knappmann: „Anders wäre es in Herne auch nicht zu finanzieren.“ Hinter dem von Ingo Brüggemann formulierten Vorhaben, die Jugendabteilung wieder aufzubauen, stehe er „total“, sagt Knappmann.
Noch offen sei, ob in der kommenden Saison Torhüter Ricardo Seifried, Nico Pulver und Maurice Temme bei der Westfalia bleiben, sagt Knappmann, weil sie auch Kandidaten für Klubs oberhalb der Oberliga seien.
Dafür haben ihr bleiben für die kommende Spielzeit bislang zugesagt: Tarek Baydemir, Kerem Sengün, Enes Yilmaz, Kaan Terzi, Aleksandar Jesic, Burinyuy Nyuydine, Nick Jünemann, Nikolai Pakowski, Suat Bas und Andreas Ogrzall. Auch mit Boguk Seo und Ikumi Yamashita planen die Herner.
Neben dem am Freitag verpflichteten Torhüter Jan Fauseweh (U19 Arminia Bielefeld) gebe es weitere Spieler, „die wir auf dem Zettel haben.“
Kontakt zum früheren Kölner Taner Yalcin
Wer in diesem Fall „wir“ ist? Knappmann antwortet: „Wir als Verein.“ Aber natürlich vor allem auch er selbst als Trainer, auch im Austausch mit Spielern wie zum Beispiel Kerem Sengün oder auch Suat Bas. Die Spieler selbst hätten ja auch viele Kontakte.
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Suat Bas zum Beispiel hat einen zu Taner Yalcin, früherer Offensiver Mittelfeldspieler des 1. FC Köln (35 Bundesligaspiele plus 35 Spiele in der Süper Lig für Istanbul Basaksehir und Kayserispor in der Türkei). Er hat zuletzt in der dritten türkischen Liga für Sivas Belediye gespielt – mögliches Argument für ihn, bei der Westfalia zu spielen sei ein Job, den Suat Bas vermitteln würde, sagt Christian Knappmann.
Auch bei der Kaderplanung stehen also noch einige Etappen an.