Rheine. Pulver und Bas treffen für den SCW zum 2:2. Dabei liegt Herne bei der Eintracht nach wenigen Sekunden hinten und die Misere im Tor geht weiter.

Matschiger Untergrund, Schlammpfützen auf dem Rasen und ein spielstärkerer Gegner, dem das gar nicht schmeckt. „Das war Gold wert für uns“, räumte Trainer Christian Knappmann nach dem 2:2 für Westfalia Herne bei Eintracht Rheine ein. Gleichzeitig meinte er aber auch: „Da klopft man sich als Trainer nachher auf die Schulter.“

Unter der Woche Schwerpunkt im Herner Training: Flanken aus dem Halbfeld auf die Doppelspitze Bas-Stawski. Beide Herner Tore entstanden aus solchen Situationen.

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Den Ausgleich in der 59. Minute erzielte Nico Pulver per Strafstoß: Vorher hatte Bas eine Flanke auf Stawski verlängert, der den Torwart umkurvte und von diesem gefoult wurde.

Bayademir mit mit „Zuckerflanke“, Bas mit Flugkopfball-Tor

Zwei Minuten später flankte Baydemir lang auf Suat Bas, der neue Herner Sturmtank verwandelte in der Mitte. „Zuckerflanke und ein Flugkopfball in den Winkel“, war Knappmann glücklich, „das haben wir die ganze Woche geübt.“

Herne musste das Spiel drehen, nachdem es maximal schlecht losgegangen war. Vom Anstoß aus schlug Rheine den Ball nach vorne, dort traf Denis Rosum aus 25 Metern mit einem Lupfer – ein ganz bitterer und blöder Start ins Spiel für die Herner, die ihre Chancen nicht nutzten, wobei Knappmann zugab: „Wir haben Rheines ganze Klasse zu spüren bekommen. Kurz vor der Pause kann Rheine auch das 2:0 machen, wahrscheinlich sind wir dann tot.“

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Machte Rheine aber nicht. Und Knappmann stellte in der Pause um.

Umstellungen der Herner tragen Früchte

Nico Pulver rückte zusätzlich zu den beiden Manndeckern Temme und Ogrzall als freier Mann zur Absicherung ins Abwehrzentrum, Baydemir und Sengün bekamen dadurch etwas mehr Spielraum auf den Außenbahnen – auch das trug zu den beiden Toren bei.

„So haben wir richtig Druck aufgebaut und die Führung war da zu dem Zeitpunkt auch verdient“, fand Knappmann.

Wie in Paderborn brachte Herne die Führung aber nicht über die Zeit, in der 70. Minute traf Rheine, wieder per Distanzschuss. Knappmann war am Ende aber eher froh, dass es beim 2:2 blieb.

Einerseits aufgrund der Stärke des Gegners („Erndtebrück verliert hier 6:0“), andererseits aufgrund der Ereignisse in den Schlussminuten.

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Ersatztorwart Jakob muss verletzt ins Krankenhaus

Torwart Lucas Jakob, der ja den verletzten Ricardo Seifried vertritt, blieb nach einem Zusammenprall liegen und musste ins Krankenhaus gebracht werden.

Er hoffe, es sei „nur“ eine Gehirnerschütterung, meinte Knappmann, der A-Jugendtorwart Niklas Feldhausen einwechselte, der zu allem Überfluss die falschen Schuhe für den Rheinenser Matschplatz dabei hatte – nach dieser Schlussphase waren die Herner einfach froh, dass es vorbei war.

„Wir sind sehr zufrieden“, meint Knappmann: „Wieder einen Punkt auf Erndtebrück gut gemacht – jetzt müssen wir gegen Ennepetal zu Hause nachlegen.“

So sah es am Sonntag in Rheine aus – Christian Knappmann, der das Foto gemacht hat, und sein Team profitierten aber vom Untergrund
So sah es am Sonntag in Rheine aus – Christian Knappmann, der das Foto gemacht hat, und sein Team profitierten aber vom Untergrund © KNappmann

>> SO HABEN SIE GESPIELT

Eintracht Rheine - SC Westfalia Herne 2:2

Tore: 1:0 Rosum (1.), 1:1 Pulver (58./FE), 1:2 Bas (61.). 2:2 Ehler (70.).

SCW: Jacob (78. Feldhausen) - Sengün, Ogrzall, Jünemann (28. Yilmaz/70. Tamouh), Baydemir - Pulver, Temme, Seo, Yamashita (57. Terzi) - Bas, Stawski.

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