Paderborn. Für den SC Westfalia Herne beginnt das Fußballjahr 2020 mit einem 1:1-Remis in Paderborn. Nach Chancen war mehr drin für das umformierte Team.

Da sank so mancher Spieler in Weiß auf den Rasen, abgekämpft aber nicht vollends glücklich. Nach Riesenjubel war dem neu formierten SC Westfalia Herne nicht zumute nach den ersten 90 Pflichtspielminuten des Fußballjahres 2020.

Ein Punkt war herausgekommen zum Jahresauftakt der Oberliga Westfalen – vor allem wegen der zweiten Halbzeit war aber mehr drin gewesen für das Gästeteam, aber für die Herner blieb es bei einem 1:1 (0:1) beim SC Paderborn 07 U21 II.

Dominiert nach verschlafenem Beginn

Nach verschlafenem Beginn, so Westfalia-Trainer Christian Knappmann, habe er seine Mannschaft als dominantes Team gesehen, das zu wenig aus seinen Möglichkeiten machte: „Vor allem, wenn man die Qualität der Chancen sieht, und in welchen Phasen wir sie hatten. Bei den Möglichkeiten kurz vor Schluss hätte Paderborn nicht mehr zurückkommen können. Wobei sie vorher auch ihre Möglichkeiten hatten.“

Darius Stawski (re.) hatte die letzte große Chance für den SC Westfalia Herne in Paderborn.
Darius Stawski (re.) hatte die letzte große Chance für den SC Westfalia Herne in Paderborn. © WAZ | stepi

So blieb es für die Gäste bei dem Herner Treffer nach einer Stunde durch Nick Jünemann.

„Fleiß wird belohnt“

Jünemann, zu dieser Saison aus der A-Jugend des VfB Waltrop zur Westfalia gekommen, ging vor allem in Halbzeit zwei immer wieder mit nach vorne bei Eckbällen – in der 60. Minute mit Erfolg.

„Das ist wieder das Thema ,Fleiß wird belohnt‘“, sagte sein Trainer Christian Knappmann. „Und wenn es nach Fleiß geht, dann war es heute vor allem ein Spieler, der diesen Punkt eintüten konnte“, so Knappmanns Lob für Jünemann.

Paderborn mit Quartett aus dem erweiterten Profi-Kader

Beim Durchzählen mit Blick auf den Aufstellungsbogen fanden sich auf der Seite der Gastgeber mit Torhüter Till Brinkmann, Jan Rumpf, Luka Driller und Dominik Bilogrevic vier Spieler aus dem erweiterten Profi-Kader des Bundesligisten.

Bei den Hernern stand Lukas Jacob für Ricardo Seifried im Tor, in der Startelf standen außerdem die Neuzugänge Boguk Seo, Tarik Baydemir, Kaan Terzi und Suat Bas.

Früher Herner Rückstand nach acht Minuten

Schon früh griff Lukas Jacob zum ersten Mal ein, verkürzte gegen Paderborns Drilon Demaj den Winkel, machte sich breit und blockte den Ball.

Der Anfangsdruck der Gastgeber führte allerdings schnell zur Führung für die Ostwestfalen. Nach einer Ecke stand Dominik Bilogrevic blank und lenkte den Ball ins Herner Tor zum 1:0 (8.).

Herne ist schnell nah dran am Ausgleichstreffer

Es dauerte eine kurze Weile, ehe die Herner ihre Offensive ins Rollen geschoben hatten, die dann folgenden Chancen aber brachten die Gäste nah an den Ausgleich.

Die beste verpasste nach einer Viertelstunde Tarik Baydemir – Hernes neue Nummer neun hatte aus kurzer Distanz die Chance zum Nachschuss, nachdem Paderborns Torhüter Till Brinkmann den Schuss von Nikolai Pakowski abgewehrt hatte. Doch Baydemir verzog, schoss über das Tor.

Ausgleichschancen durch Baydemir und Stawski

Acht Minuten später, in der 23. Minute, hatte Baydemir den Ball aus spitzem Winkel schon an Brinkmann vorbeigebracht, doch, der Ball flog die Torlinie entlang, ohne sie zu überqueren, ehe ein Paderborner klärte.

In der 30. Minute zog Darius Stawski aus der Distanz ab, doch Brinkmann machte den Winkel des Paderborner Tores zu.

Offensivampel steht auf Grün für die Westfalia

Nach der Halbzeitpause starteten wieder die Paderborner im Angriff aktiver, beschäftigten Lukas Jacob ein paarmal, aber auch für die Herner war mit dem Wiederanpfiff die Offensiv-Ampel direkt auf Grün geschaltet.

17 Minuten war in Durchgang zwei gespielt, da griffen die Herner über rechts an. Nikolai Pakowski tanzte kurz an der Seitenlinie, legte ab auf Maurice Temme, und dessen Flanke köpfte Nick Jünemann ins kurze Eck, das erste Westfalia-Tor des neuen Fußballjahres (1:1/60.).

In den Westfalia-Modus gegroovt

Die Herner hatten sich in ihren Westfalia-Modus gegroovt, setzten nach. Mit Energie auch vom eingewechselten Ikumi Yamashita, aber auch mit gegenseitiger Anfeuerung. „Gut so, weiter so“, beklatschte zum Beispiel Suat Bas die Arbeit seines Offensiv-Kollegen Darius Stawski.

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Vor allem in der Schlussphase hatten die Gäste noch beste Gelegenheiten, den letzten, den Wirkungstreffer zu erzielen, zumal die Paderborner die letzten Minuten in Unterzahl bestreiten mussten nach der Roten Karte gegen Luka Driller (88.).

Aber Arber Berbatovic und Darius Stawski brachten aus besten Positionen den Ball nicht unter. Berbatovic verzog, und Darius Stawski traf den Ball nicht richtig, spitzelte ihn in die Arme von SCP-Torhüter Brinkmann – der Wirkungstreffer blieb aus.

Paderborn 07 U21 II – SC Westfalia Herne 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 (8.) Bilogrevic, 1:1 (60.) Jünemann.

Paderborn: Brinkmann; Rumpf, Driller, Bilogrevic, Mittelstädt (70. Czok), Kapic, Tsingos (63. Muharemovic), Demaj (78. Ortmann), Woitzyk, Ufuk (87. Curic), Minz – Hillemeier; Reineke, Agnew, Curic, Czok, Ortmann, Muharemovic.

Herne: Jacob; Baydemir, Jünemann, Pulver, Sengün – Seo (47. Yilmaz, 57. Berbatovic), Temme – Terzi (46, Yamashita) – Pakowski (81. Eisenbach), Bas, Stawski.

Schiedsrichter: Lehmann (Holzwickede).