Herne. 4:3 gewinnt der Herner EV gegen die Hannover Scorpions und schließt zwei Tage später die Hauptrunde mit einem 4:2-Sieg in Rostock ab.

Der Herner EV gewann am Freitag sein letztes Heimspiel der Hauptrunde gegen die Hannover Scorpions mit 4:3, legte zum Abschluss der Rundenspiele ein 4:2 bei den Rostock Piranhas nach und scheint für die Oberliga-Playoffs gerüstet. Für die Grün-Weiß-Roten war es im 22. Auftritt auf eigenem Eis der 19. Sieg.

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„Noch einmal alles geben“, hatte Trainer Danny Albrecht vor dem Hauptrundenabschluss am Gysenberg gefordert und seine Mannschaft tat ihm und den 1230 Zuschauern den Gefallen – zumindest im ersten Drittel. Da degradierte der Tabellenzweite den Gegner fast zum Statisten und hätte deutlich höher als nur mit 3:1 führen können.

Dennis Thielsch trifft aus fast unmöglichem Winkel

Die Scorpions, die den ersten Vergleich in Herne mit 5:3 gewonnen hatten, liefen fast gemächlich meist nur hinterher und ließen jede Entschlossenheit einer Mannschaft vermissen, die in der Tabelle noch den einen oder anderen Platz gutmachen will.

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Dennis Thielsch traf aus fast unmöglichem Winkel zum 1:0 und kurz darauf hätte sich der Gegner bei angezeigter Strafe gegen Herne die Scheibe fast ins eigene Nest gelegt. Nach einem verunglückten Rückpass schlitterte das Spielgerät nur um Haaresbreite am von Ansgar Preuß bereits verlassenen Tor vorbei.

Hernes 2:0 fällt nach einem Überzahlspiel wie aus dem Lehrbuch

Um das 0:2 kamen die Gäste dennoch nicht lange herum – die erste Herner Reihe schloss schon ihr erstes Überzahlspiel mit einem Treffer wie aus dem Lehrbuch ab. Die Scorpions verkürzten zwar im Gegenzug, doch im Spiel waren sie damit noch längst nicht – auch nicht bei ihrem anschließenden Powerplay.

Marcus Marsall (re.) musste vorzeitig verletzt vom Eis.
Marcus Marsall (re.) musste vorzeitig verletzt vom Eis. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Stattdessen zeigte Dennis Thielsch, dass sich frühes Stören auch in Unterzahl lohnen kann, wurde nach einer feinen Puckeroberung von den Beinen geholt und verwandelte den fälligen Penalty fast lässig zum 3:1.

Kraft lässt nach beim HEV, Björn Linda hält stark

„Das war eines unser besten Drittel. Danach hatten wir zu lange Wechsel und dann lässt die Kraft nach. Es hätte nicht so eng werden müssen“, kommentierte Danny Albrecht den Rest der Partie, der aus seiner Sicht nur noch wenige Höhepunkte bot.

„Herne hat aufgehört, Eishockey zu spielen. Wir dachten, wir könnten vielleicht noch etwas mitnehmen, aber Björn Linda hat stark gehalten“, meinte Dieter Reiss hinterher.

Marsalls Verletzung überschattet den Herner Sieg

Der 54-Jährige war zwei Wochen zuvor von seinen Aufgaben als Trainer der Scorpions zurückgetreten, stellte aber als Lizenzinhaber zumindest seinen Namen für den Spielbericht zur Verfügung. Seine ehemalige Mannschaft coachte sich wie schon in den letzten drei Spielen selbst und wäre vielleicht von vornherein mit einer anderen Einstellung ans Werk gegangen, wenn sie die überraschenden Niederlagen der Konkurrenten um Platz vier vorausgeahnt hätte.

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So blieb es beim knappen Herner Sieg, der aber von einer Verletzung überschattet wurde.

HEV-Stürmer Marcus Marsall verließ die Hannibal-Arena nach einem übel aussehenden Zusammenprall vorzeitig in Richtung Krankenhaus, doch Danny Albrecht gab nach dem Spiel vorsichtig Entwarnung: „Er ist untersucht worden, doch es sieht positiv aus. Es war wohl nicht so schlimm.“

Drittel: 3:1, 0:0, 1:2.

Tore: 1:0 (5:50) Thielsch (C. Ziolkowski/Behrens), 2:0 (10:28, 5-4) Marsall (Liesegang/Asselin), 2:1 (10:52), 3:1 (13:09, Penalty) Thielsch, 3:2 (42:24), 4:2 (46:40) Piskor (Alexandrov/Grözinger), 4:3 (53:06, 5-4).

Strafminuten: Herne 12 – Hannover 8.

4:2-Sieg zum Hauptrundenabschluss in Rostock

Auch das letzte Hauptrundenspiel entschied der Herner EV für sich. Am Sonntag gab es für den Nord-Vizemeister bei den Piranhas Rostock einen 4:2-Erfolg.

HEV-Trainer Danny Albrecht hatte an der Ostsee wie angekündigt auf viele Stammkräfte verzichtet, darunter der komplette erste Sturm und Torhüter Björn Linda. Nach einem schwachen Beginn und schnellem 0:2-Rückstand steigerte sich das kleine Herner Aufgebot vor 714 Zuschauern und drehte die Partie im letzten Drittel.

Drittel: 2:0, 0:1, 0:3.

Tore: 1:0 (1:25), 2:0 (3:12), 2:1 (39:07) Alexandrov (Palka/Tsvetkov), 2:2 (45:34) Palka (T. Ziolkowski/Kasten), 2:3 (52:46, 5-4) Piskor (Palka/Kasten), 2:4 (58:49, 5-6) Thielsch (Palka/Ackers).

Strafminuten: Rostock 4 – Herne 4.