Herne. Danny Albrecht erklärt das 0:4 des HEV in Hannover, warum die Neuzugänge für ihn wichtig waren – und äußert sich zur schwierigen Lage in Essen.
Wie Danny Albrecht die Niederlage des Herner EV am Sonntagabend verarbeitet hat? „Ich hab noch etwas vom Super Bowl geguckt“, erzählt der Herner Eishockeytrainer. „Die Mannschaft hat zusammen geguckt, ich bin aber irgendwann ins Bett gegangen.“ So verpasste er, wie sich die Kansas City Chiefs trotz Zehn-Punkte-Rückstand mit einer Aufholjagd im letzten Viertel den Titel sicherten. Für den Herner EV hatte ein ähnliches Kunststück früher ein paar Stunden zuvor vollständig außer Reichweite gelegen.
In Hannover war der Herner EV klar unterlegen
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„Wir hätten nochmal 60 Minuten spielen können und vermutlich wäre keiner reingegangen“, meinte Albrecht ehrlich über das Sonntagabendspiel des HEV. 4:0 stand es am Ende klar und deutlich auf der Anzeigetafel in Hannover, gegen die Indians blieb der Herner EV erstmals in dieser Saison torlos. Nicht, dass Albrecht nicht alles versucht hätte.
„Wir haben drei Systeme gespielt, drei Aufbauvarianten. Aber egal was war, Hannover war uns einfach in allen Belangen überlegen.“ Die Mitte des Feldes schafften die Indians immer wieder schnell abzuriegeln, die Herner Angriffe liefen oft ins Leere.
Es gibt wohl solche Tage, an denen nichts klappt – in jedem Bereich erwischte Herne so einen am Sonntag. Ein Ausrutscher? Zumindest mit Blick auf die Leistung beim 9:3 am Freitag in eigener Halle gegen die Saale Bulls muss man sagen: Die Herner können es ja. Und sie werden nicht schlechter.
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Freitag war ja nicht nur Heimspieltag, sondern auch „Deadline Day“, der letzte Tag, an dem die Oberligisten Spieler verpflichten konnten.
Transfers sorgen für Sicherheit und Breite im Kader
Und Herne sorgte für ordentlich Aufsehen, sicherte sich die Dienste der DEL-Talente Julian Lautenschlager und Erik Buschmann von den Iserlohn Roosters sowie den Top-Scorer der Essener Moskitos, Lars Grözinger. Davon, dass Herne sich damit für einen Playoff-Run zur Oberliga-Meisterschaft rüstet, will Albrecht aber nichts hören.
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„Klar haben wir auch dieses Jahr vor, weit zu kommen“, so Albrecht. „Aber wir wollen einfach geiles Playoff-Hockey spielen und dann so wie vergangene Saison von Runde zu Runde schauen. Niemand redet über Meisterschaft oder womöglich den Aufstieg“, sagt der Trainer über das Saisonziel – für ihn waren die Transfers aus einem anderen Grund wichtig.
„Wir haben die Saison ja grundsätzlich bislang nur mit sechzehn Spielern bestritten“, sagt der Trainer, „einige sind auch noch für Neuwied im Einsatz.“
Die Verpflichtungen seien deshalb auch eine Vorsichtsmaßnahme: „Wir wollten nicht riskieren, dass wir in den Playoffs irgendwo nur zu zwölft antreten können. Jetzt können wir auf Verletzungen reagieren. Dass es immer wieder Ausfälle gibt, wissen wir ja. Das ist einfach so. Und für einige der Jüngeren werden es auch die ersten Playoffs.“
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Dass Herne die Playoffs erreichen wird, steht außer Frage. Platz zwei wäre wohl die optimale Ausgangsposition. „Den würden wir gerne verteidigen, das wäre eine gute Startposition“, meint Albrecht.
Zehn Punkte Vorsprung auf die Crocodiles Hamburg müsste der HEV dazu verteidigen – das gibt dem Trainer Spielraum, nicht in jedem Spiel unter Druck zu stehen. „Wir werden sicher auch die ein oder andere Sache ausprobieren.“
Die Moskitos Essen stehen auf der Kippe
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Dass die Herner Sorgen, selbst nach einem 0:4 in Hannover irgendwie auch Luxusprobleme sind, weiß Albrecht – zum Beispiel beim Blick nach Essen.
Die ESC Moskitos haben sich am Wochenende von Coach Larry Suarez getrennt und auf einer Mitgliederversammlung vergeblich versucht, einen neuen Vorstand zu finden. Die Zukunft ist aufgrund finanzieller Probleme völlig offen.
Bei aller Rivalität: Albrecht sieht das nicht gerne: „Wir in Herne wollen natürlich alle, dass es dort weitergeht“, sagt Albrecht. „Wir brauchen die Derbys und die Nähe. Ich hoffe, dass dort jemand übernimmt und dass sie es schaffen, dort in der kommenden Saison eine junge, hungrige Truppe aufstellen, die die anderen Mannschaften etwas ärgern kann.“
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Essen ist übrigens der übernächste Gegner der Gysenberger: Am Freitag kommt erst Leipzig in die Hannibal-Arena, Sonntag haben die Herner frei. Am Freitag drauf, dem Valentinstag, steigt dann das letzte Derby der Saison am Westbahnhof. Eist nicht ausgeschlossen, dass es für einige Zeit das letzte überhaupt sein könnte.
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