Essen. Beim 4:5 gegen die Hannover Scorpions stemmten sich die Essener bis zur Schlusssirene gegen die drohende Niederlage. Das Team ist intakt.

Moskitos Essen – Hannover Scorpions 4:5
Drittel:
1:2, 1:1, 2:2
Tore: 1:0 McLeod (9.), 1:1 Pelletier (13.), 1:2 Rinke (17.), 1:3 Reiß (22.), 2:3 Holzmann (25.), 2:4 Schmid (48.), 2:5 Arnold (50.), 3:5 Richter (54.), 4:5 LeBlanc (55.).
Strafen: Essen 8 Minuten + 10 (Holzmann), Hannover 14 Minuten + 10 (Reiss)
Zuschauer: 737.
Während die Zukunft der Wohnbau Moskitos finanziell und personell auch nach der Mitgliederversammlung weiter ungewiss erscheint, hat das 4:5 gegen die Hannover Scorpions am Sonntagabend zumindest in einer Hinsicht für Klarheit gesorgt: Die Mannschaft, zuletzt arg in der Kritik, zeigte, dass das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist. Mit Applaus wurden die Essener in die Kabine verabschiedet. Und das, obwohl sie gerade die fünfte Pleite in Serie kassiert hatten.

Doch die Art und Weise versprühte neue Hoffnung für den Saisonendspurt. Denn als Hannover in der Schlussphase auf 5:2 wegzog, brachen die Moskitos nicht wie so oft auseinander, sondern bäumten sich noch einmal auf. Per Doppelschlag kämpften sie sich zurück, selbst der Ausgleich wäre noch möglich gewesen. Doch Dominik Patocka und Kapitän Stephan Kreuzmann vergaben Sekunden vor Schluss zwei Großchancen. So verpasste es der ESC, ein selten chaotisches Wochenende mit einem Punktgewinn abzuschließen.

Bei Cheftrainer Suarez war keine Entwicklung zu sehen

Unter anderem war Cheftrainer Larry Suarez am Sonntagmorgen freigestellt worden. Nicht aufgrund von ausbleibenden Ergebnissen. Vielmehr sei keine Entwicklung sichtbar gewesen, so die Verantwortlichen, die zudem ein Signal für die letzten Saison-Wochen setzen wollten. Bei vielen Fans hatte Suarez ohnehin ein schweres Standing. Und auch die Spieler sollen sich in einer Krisensitzung gegen den Coach ausgesprochen haben. „Der von uns erhoffte Impuls war heute deutlich auf dem Eis und in der Kabine zu sehen. Die Mannschaft hat ihren Zusammenhalt demonstriert“, sagte Vereinssprecher Thomas Wilken. Anders als üblich waren die Moskitos vor Spielbeginn nicht einzeln, sondern geschlossen eingelaufen.

Neues Gesicht an der Bande: Trainer Thomas Schneeberger betreut die Mannschaft übergangsweise, ein Nachfolger wird zeitnah gesucht.
Neues Gesicht an der Bande: Trainer Thomas Schneeberger betreut die Mannschaft übergangsweise, ein Nachfolger wird zeitnah gesucht. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

An der Bande stand Jugendcoach Thomas Schneeberger. Er hatte das Team gemeinsam Kreuzmann und Aaron McLeod eingestellt. Eine Konstellation, die kein Dauerzustand für den Saisonrest werden soll. Der ESC kündigte bereits an, „zeitnah“ einen Nachfolger präsentieren zu wollen. Frank Petrozza, dessen Namen schon nach dem Aus von Frank Gentges durch den Westbahnhof geisterte, war auch am Sonntag ein Thema auf der Tribüne und im Internet. Wilken verwies darauf, dass man keine Gerüchte kommentieren wolle. „Wir haben direkt einige Angebote erhalten und prüfen nun verschiedene Optionen“, erklärte er. „Noch gibt es keine Tendenz.“

Tabellensituation ist unverändert

Gleiches gilt für das Pre-Playoff-Rennen. Da Verfolger Erfurt ebenfalls sieglos blieb, steht der ESC unverändert mit zwei Zählern Vorsprung auf Platz zehn. Noch kann der Westbahnhof also auf eine Zugabe nach der Hauptrunde hoffen, vielleicht ja sogar gegen den EV Duisburg. „Wir haben die Saison definitiv noch nicht abgeschrieben“, betonte Wilken. Das hatte die Mannschaft mit ihrer Leistung gegen Hannover bereits deutlich gemacht.