Herne. Das Wochenende ist spielfrei für den Herner EV in der Eishockey-Oberliga Nord - Zeit für eine Zwischenbilanz mit Trainer Danny Albrecht.

Klar, dieses 100. Eishockey-Derby zwischen einer Herner und einer Essener Mannschaft, das dürfte allgemein noch länger in Erinnerung bleiben.

Da dieser 8:6-Sieg über die Moskitos Essen aber beileibe nicht das einzige aufregende und aufreibende Spiel der vergangenen Wochen und Monate für die Spieler des Herner EV gewesen ist, werden sie froh gewesen sein, sich mal in die Spielpause übers kommende Wochenende verabschieden zu können.

„Ich hab den Jungs schon was mit auf den Weg gegeben“

Danny Albrecht ist das auch recht. Ganz ohne Sport geht es natürlich nicht, auch an den freien Tagen nicht: „Ich hab’ den Jungs schon was mit auf den Weg gegeben“, sagt der HEV-Trainer, der seine Spieler vor der Trainingspause noch einmal auf die Waage geschickt hat.

Aber für den Coach ist vor allem eines von Bedeutung: „Bei einigen gibt es auch das ein oder andere Wehwehchen. Aber das wichtigste ist, dass die Jungs wieder den Kopf frei bekommen und wieder Bock aufs Training haben.“

Noch zehn Hauptrundenpartien nach der Spielpause

34 Begegnungen hat der Herner EV gespielt, ist Tabellenzweiter mit 76 Punkten, das sind drei weniger als der Spitzenreiter Tilburg Trappers hat.

Noch zehn Spiele stehen aus nach der fast zweiwöchigen Spielpause – hier das Zwischenfazit von HEV-Trainer Danny Albrecht.

Tabellenplatz zwei

Nach der Halbfinalteilnahme der Vorsaison: Ist das eine Platzierung wie erhofft oder erwartet oder gar wie geplant? Letzteres auf keinen Fall. Albrecht erinnert noch mal an die Zielsetzung vor der Saison für diese Hauptrunde: „So etwas zu planen, das ist schwer. Unser Hauptziel war es, unter die ersten vier zu kommen. Diesem Ziel sind wir ganz nah, und daran halten wir fest.“

Die Trappers haben an diesem Wochenende noch zwei Spiele nachzuholen. Ob sie noch einzuholen sind, wird sich danach zeigen. Aber Hernes Trainer sieht es realistisch: „Es ist zwar schön, dass wir nach ganz oben schauen können. Aber Tilburg spielt in dieser Saison sehr konstant.“

Torhüter und Verteidigung

Björn Linda hatte beim 8:6-Erfolg gegen Essen wie sein Gegenüber nicht seinen besten Tag, und Danny Albrecht sagt: „Das kommt ja nicht oft vor, dass Björn sechs Treffer kassiert.“ Aber für den Herner Trainer ist klar: „Björn ist der beste Torhüter der Liga. Und ich bin froh, dass ich ihn in meiner Mannschaft habe.“

Björn Linda hatte es in den vergangenen Wochen schwer wie auch seine Vorderleute. In fünf Spielen musste der HEV insgesamt 25 Gegentreffer hinnehmen. Aber: „Wir waren in der Abwehr nie komplett, mussten viel wechseln, teilweise auch einen Stürmer in der Abwehr aufbieten“, so Danny Albrecht.

Zumindest noch für einige Wochen wird in diesem Mannschaftsteil auch Kapitän Michel Ackers fehlen nach seiner Verletzung aus dem Spiel gegen Rostock.

Danny Albrecht sagt: „Er ist auf dem Weg der Besserung“, und er hofft, dass in etwa vier Wochen eine Rückkehr des Herner Kapitäns möglich ist.

Der Sturm

Mit seinen Sturmreihen ist Danny Albrecht zufrieden: „Die Stürmer haben relativ konstant gespielt. Jede Reihe hat sich immer in verschiedenen Phasen gezeigt.“

Zwei Herner Spieler in der Top Ten der Scorerliste: Nils Liesegang (li.) und Patrick Asselin (re.).
Zwei Herner Spieler in der Top Ten der Scorerliste: Nils Liesegang (li.) und Patrick Asselin (re.). © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Und so hat der HEV eben auch ein Spiel wie das Derby gegen Essen am Sonntag gewonnen. Sechs Treffer bekommen, aber acht gemacht – die Hälfte davon durch Patrick Asselin. Viermal traf er gegen Essen, fünf Tore waren es durch den Kanadier beim 6:5-Erfolg der Herner bei den Hamburg Crocodiles.

Es sind drei Herner, die in der Top Ten der erfolgreichsten Scorer in der Oberliga-Nord stehen. Nils Liesegang als Dritter mit 56 Scorerpunkten (zwölf Tore, 44 Assists), Patrick Asselin als Sechster (51 Punkte/31 Tore/20 Assists) und Marcus Marsall auf Platz zehn (45 Punkte/21 Tore, 24 Assists).

In der Powerplay-Wertung bleiben die Herner das effektivste Team mit 45 Toren aus 154 Überzahlsituationen.

Der Ausblick

Platz zwei wollen die Herner mindestens halten, haben dabei 16 Punkte Vorsprung auf den Dritten Hamburg Crocodiles. Was das Ziel in den Playoffs sein soll, will Danny Albrecht auch weiterhin abwarten, bis diese tatsächlich beginnen.

Auch, weil in der Oberliga Süd noch vieles offen ist: „Dort sind noch viele Spiele auszutragen, und in der Tabelle dort geht es sehr eng zu.“

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Im Hinblick auf die K.O.-Runden geht die Suche nach Verstärkungen weiter, bestätigt der Trainer. „Bis 31. Januar wird etwas passieren“, sagt Danny Albrecht.

Bis dahin geht es in der Liga schon weiter, Dienstag trainiert das Herner Team wieder. Dann steht auch wieder die Gewichtskontrolle an. Auf der Waage fängt für die HEV-Spieler der Endspurt in der Oberliga-Hauptrunde an.

Eishockey Oberliga Nord Statistik

Scorer

Spieler - Verein Tore/Assists/Punkte

Dominik Lascheit/Hamb. Croc. 27/34/61

Mitch Brujsten/Tilburg Trappers 31/26/57

Nils Liesegang/Herner EV 12/44/56

Thomas Zuravlev/Hamburg Croc. 17/38/55

Danny Stempher/Tilb. Trappers 25/27/52

Patrick Asselin/Herner EV 31/20/51

Björn Bombis/Hannover Scorp. 24/26/50

Kyle Helms/Saale Bulls Halle 14/32/46

Max Hermens/Tilburg Trappers 13/33/46

Marcus Marsall/Herner EV 21/24/45

Powerplay

Team - Vorteile/Erzielte Tore in Überzahl

Herner EV 154/45

Crocodiles Hamburg 133/33

Hannover Scorpions 122/30

Icefighters Leipzig 137/33

ESC Wohnbau Moskitos Essen 131/31

Tilburg Trappers 118/23

Hannover Indians 105/20

Saale Bulls Halle 123/23

TecArt Black Dragons 117/21

Füchse Duisburg 126/21

Krefelder EV 81 117/18

Rostock Piranhas 114/12