Essen/Herne. Auch das zweite Derby zwischen dem Herner EV und den Moskitos geht an das Team um Trainer Danny Albrecht, das sich Essen mit 9:3 durchsetzt.

Im Februar 2017 war’s, da hat der Herner EV zum letzten Mal ein Ruhrgebietsderby auswärts bei den Moskitos Essen gewonnen. Dieses Warten hatte ein Ende am Freitagabend. Mit 9:3 gewann der HEV auch das zweite Derby gegen die Moskitos in dieser Saison.

Die Fans hatten in der Essener Eissporthalle den Hexenkessel gerade von allen Seiten angeheizt, da waren beide Sturmreihen schon warmgelaufen.

Effektiv: Dennis Thielsch (hi.) und Dennis Palka bejubeln einen Treffer für Herne.
Effektiv: Dennis Thielsch (hi.) und Dennis Palka bejubeln einen Treffer für Herne. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Essener hatten gerade mit zwei, drei Aktionen ums Herner Tor herum Goalie Björn Linda ein bisschen mehr Betriebstemperatur verschafft, da machten seine Vorderleute mit dem ersten Angriff Beute. Dennis Thielsch fand die Räume und die Lücke, schoss die Scheibe zur Führung der Gäste ein (0:1/1.).

„Riesenkompliment an Björn Linda“

Gleich die erste Minute hatte schon einiges über das erzählt, was noch folgen sollte – Björn Linda hält und hält, und seine Teamkollegen nutzen vorne ihre Chancen. HEV-Trainer Danny Albrecht erklärte nach dem Spiel: „Wir hatten fünfzehn zu zehn Torschüsse gegen uns im ersten Drittel – ein Riesenkompliment an Björn Linda.“

Albrecht hatte nach dem 9:2-Sieg beim Krefelder EV 81 angemerkt, dass sein Team im Spiel beim Schlusslicht vor allem auch Effektivität vor dem gegnerischen Tor gezeigt hatte.

Fürs erste Drittel im Derby hatten seine Spieler von dieser Qualität auch noch einiges mitgebracht.

Den ersten Treffer hatten die Moskitos noch nicht richtig weggesteckt, da spielte der HEV Dennis Palka in Position, und der hatte den Schuss Effektivität, brachte den HEV mit 2:0 in Führung. In der vierten Minute.

HEV führt 5:1 nach dem ersten Drittel

Essen kurvte für den Anschlusstreffer durchs Angriffsdrittel, aber die Herner verteidigten das alles weg mit Björn Linda im Rücken, und Bock auf Tore und die Gelegenheiten dazu hatten sie auch noch.

Zweimal Dennis Palka (13., 17.) und Markus Marsall (16.) schraubten den Vorsprung hoch auf 5:0 – erst in der Schlussminute des ersten Abschnitts kamen die Essener zum Zug, mit dem 1:5 durch Andre Huebscher.

Ein knappes und treffendes Fazit

Die ersten 20 Minuten waren rum, und das Fazit dazu aus dem Moskitos-Liveticker lautete knapp und treffend: „Aber hast Du Sch… am Schuh, hast Du Sch… am Schuh. Is‘ so!“

Das zweite Drittel brachte beiden Tornetzen zunächst einmal eine Ruhephase. Von einer Szene mal abgesehen, als Hernes Verteidiger Anthony Calabrese beim Klärungsversuch mit dem Helm voran ins eigene Gehäuse schlidderte. Aber in der 31. Minute schlug der HEV dann doch wieder zu, durch Tobias Behrens mit dem 6:1 für die Gäste.

Kein Durchkommen: in dieser Szene bleiben Enrico Saccomani und Lars Grözinger ohne Erfolg vor dem HEV-Gehäuse.
Kein Durchkommen: in dieser Szene bleiben Enrico Saccomani und Lars Grözinger ohne Erfolg vor dem HEV-Gehäuse. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Moskitos stürmten zurück, in der 36. Minute mit dem 2:6 durch Aaron McLeod. Die Herner waren zwei Minuten danach schon wieder zur Stelle, mit Christopher Ziolkowskis 7:2. Kurz vor dem Ende des Drittels noch gefolgt vom 3:7 für Essen durch Veit Holzmann (40.).

Schlusspunkt durch Dominik Piskor

Im Schlussdrittel bewies auf Herner Seite zunächst vor allem HEV-Torhüter Björn Linda Effektivität, aber nach einigen hektischen Minuten schlug der HEV dann wieder zählbar seine Wunschrichtung ein.

Christopher Ziolkowski spurtete durch den freien Korridor, in der 51. Minute, und ließ Moskitos-Goalie Hendrik Hane keine Chance, traf zum 8:3. Dominik Piskors 9:3 war, effektiv, der Schlusspunkt.

Danny Albrecht freute sich nicht nur über seinen ersten Sieg überhaupt in Essen, sondern auch über die Torausbeute: „Ich glaube, bei einigen ist in Krefeld der Knoten geplatzt.“ Sonntag (18.30 Uhr) empfängt seine Mannschaft in der Hannibal-Arena die TecArt Black Dragons aus Erfurt.

Für Essen geht es am Sonntag in Leipzig weiter

Essens Coach Larry Suarez wollte direkt nach der Niederlage gegen Herne noch nicht allzu viel sagen: „Da ist alles noch zu emotional, da nutzt es nichts, wenn man mit dem Finger auf bestimmte Sachen zeigt.“ Er wies stattdessen schon mal auf die Auswärtspartie bei den EXA Icefighters Leipzig hin: „Am Sonntag geht’s weiter.“

Is’ so.

Namen & Zahlen zum Spiel

Drittel: 1:5, 2:2, 0:2.

Tore: 0:1/1. Thielsch (Kasten/C. Ziolkowski), 0:2/4. Palka (Thielsch/C. Ziolkowski), 0:3/13. Palka (C. Ziolkowski/Calabrese), 0:4/16. Marsall (Liesegang/Asselin), 0:5 Palka/18. (C. Ziolkowski/Thielsch), 1:5/20. Huebscher (Saccomani/Grözinger), 1:6/31. Behrens (Herz/Bruns), 2:6/36. McLeod (Grözinger/Airich), 2:7/38. C. Ziolkowski (Kasten/Thielsch), 3:7/40. Holzmann (Zajic/Lamers), 3:8/51. C. Ziolkowski (Bauermeister/Fominych), 3:9/54. Piskor (T. Ziolkowski/Linda).

Strafminuten: Essen 4+10 – Herne 8.