Wanne-Eickel. Das bislang letzte Herner Team im Europacup: Der DSC Wanne-Eickel brachte im Sportkegeln sogar den Titel nach Hause – und viele tolle Anekdoten.
Ralf Hirschhöfer öffnet einen Umschlag, den er mitgebracht hat. Fotos, Zeitungsausschnitte und andere Andenken bedecken den Tisch in unmittelbarer Nähe der Kegelbahnen des DSC Wanne-Eickel. Spätestens beim Anblick der Fotos kommen die Erinnerungen wieder hoch. Erinnerungen an die größten Erfolge der DSC-Sportkegler.
Gegenüber von Hirschhöfer sitzt Andreas Hug. Beide gewannen mit den Sportkeglern des DSC Wanne-Eickel dreimal in Folge den Europapokal. 30 Jahre ist der erste Erfolg nun her, den Hirschhöfer, Hug und ihre Teamkollegen Dieter Baumeister, Norbert Rahn, Bernd Ries und Hans Skibba feierten. Die letzten Triumphe einer Herner Mannschaft auf internationalem Parkett.
Ein Anfang mit Hindernissen
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Dabei begann das Jahr 1989 für den DSC mit einer Hiobsbotschaft. „In Wanne gab es damals ein Hochwasser. Die ganze Bahn stand bis zur Hüfte unter Wasser“, erinnert sich Hirschhöfer. Gezwungenermaßen musste der DSC nach Gelsenkirchen, ins damals noch relativ neue Sportparadies, ausweichen.
Auf diesen Bahnen wurden sie dann Deutscher Meister. „Das ist eigentlich meine schönste Erinnerung an diese Zeit“, sagt Hug, „sogar noch vor dem ersten Europapokalsieg.“ Den sollten die DSCler nur wenige Monate später in Eupen (Belgien) einfahren.
Der erste Titel in Belgien
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Hirschhöfer holt die passenden Eintrittskarten heraus und Hug fragt verdutzt: „Wie, die mussten damals Eintritt bezahlen?!“ Dann lacht er. 180 Belgische Franc, um genau zu sein. Dennoch kamen viele Zuschauer. Allein der DSC war mit 50 Mann angereist. Neben den sportlichen Erinnerungen sind es besonders die abseits der Bahn, die die beiden Ex-Leistungskegler zum Schmunzeln bringen.
„Wir waren mit zwei belgischen Wein- und Käsekennern abends noch unterwegs. Irgendwann wollten wir dann nach Hause. Dann haben die kurzerhand ihr Auto kurzgeschlossen und uns ins Hotel gefahren“, lacht Hirschhöfer und schüttelt dabei ein wenig ungläubig mit dem Kopf.
Nach dem Erfolg ging’s zu Sinn
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Auf die Rückkehr in die Heimat, folgte die Ehrung im Herner Rathaus. Auf der Bahn (und beim Feiern) schon lange Profis, war ihnen die Kleiderordnung bei solch einem Empfang noch nicht ganz geläufig.
„Wir kamen da alle in unterschiedlichen Anzügen an. Danach ist dann der alte Heitkamp zum damaligen DSC-Vorsitzenden gekommen und hat darauf bestanden, dass wir gefälligst morgen alle zu Sinn gehen und uns einheitlich einkleiden“, erzählt Hirschhöfer und muss dabei wieder lächeln.
Gesagt getan. Nach dem erneuten Triumph 1990 in Hagen gaben die DSC-Sportkegler dann ein schönes, einheitliches Bild ab. Nur ein Jahr später, nach dem Erfolg in Amnéville sah das ganze noch ein Stück feiner aus.
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Viele Erinnerungen statt Preisgeld
Preisgeld hat es für die Europapokalsiege nicht gegeben. „Spritgeld, eine Medaille und eine Urkunde haben wir gekriegt“, wirft Hug ein. Plus Erinnerungen an viele schöne Stunden und Freundschaften, die teilweise noch bis heute halten.
Es scheint durch, dass Hug und Hirschhöfer mit der gleichen Freude Geschichten erzählen würden, wenn sie nichts gewonnen hätten. Denn auch das ist Europapokal.
Egal wie weit man kommt, wie erfolgreich man schlussendlich ist, die Erinnerungen an das Abenteuer Europa bleiben den Sportlern für immer.
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