Keltern. Pünktlich hat Marek Piotrowski sein Team in Europapokalform. Herne landet den ersten internationalen Sieg in Keltern – und was für einen.

Herne international – das beginnt als Erfolgsgeschichte. Die Basketballerinnen des Herner TC siegten Donnerstagabend im ersten Europapokalspiel der Vereinsgeschichte 79:65 bei den Rutronik Stars Keltern. Ein ganz heiserer HTC-Präsident Wolfgang Siebert rief nach dem Spiel ins Telefon: „Das war unglaublich! Ich hab ja gesagt, da ist was drin – aber dass es so deutlich wird, wer hätte das denn ahnen können?“ An einem historischen Abend für den Club zeigte das Team sein bestes Gesicht. Eine souveräne, richtig starke Leistung, mit dominanter Defense und konsequenten Angriffen – und einem angesichts der Vorgeschichte etwas kuriosen Spielverlauf.

Im Ligaspiel beim deutschen Vizemeister am Sonntag hatte Herne das erste Viertel knapp gewonnen, war dann im zweiten Viertel zurückgefallen und nie wieder zurückgekommen – beim internationalen Wiedersehen war es genau andersherum.

15:0-Lauf im sensationellen zweiten Viertel

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Nach nervösem Beginn, in dem noch einige der Schwächen von Sonntag zu sehen waren, kam das große zweite Viertel für den HTC: Angeführt von Katharina Fikiel (sechs Punkte und ein Rebound in knapp zwei Minuten) erarbeitete sich Herne eine 24:20-Führung, und auf der Tribüne übernahm der Herner Fanblock das Kommando.

Er zog nach der Niederlage am Sonntag die richtigen Schlüsse: Trainer Marek Piotrowski und der Herner TC revanchierten sich in Keltern und holten den ersten Eurocup-Sieg
Er zog nach der Niederlage am Sonntag die richtigen Schlüsse: Trainer Marek Piotrowski und der Herner TC revanchierten sich in Keltern und holten den ersten Eurocup-Sieg © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Auch Abaiburova und Westerik drehten jetzt auf, über fünf Minuten lang machte Keltern keine Punkte, produzierte stattdessen Ballverluste in Serie – und die Hernerinnen erzwangen diese immer wieder und nutzten das konsequent für einen 15:0-Lauf! Über 33:20 zog Herne sogar beim 43:27 auf 19 Punkte davon, immer wieder mit Fikiel.

Katharina Fikiel ist die beste Spielerin auf dem Feld

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Hernes Nummer 1 stand nicht nur richtig stark in als Centerin in der Zone und hielt die Sterne weg vom Korb, sondern führte den HTC zwischenzeitlich auch im Scoring an – 10 Punkte, 5 von 5, 100 Prozent Zweierquote bis zur Pause. Ohne Zweifel: Das zweite Viertel war das beste der jungen Herner Europapokalgeschichte, auch wenn Keltern etwas Schadensbegrenzung gelang: Mit 29:43 ging es in die Kabinen.

Ab dem zweiten Viertel hatten die knapp 20 Herner auch auf den Rängen die Oberhand, feierten ihre Mannschaft lautstark, mittendrin Wolfgang Siebert, der beeindruckt war: „Jede Spielerin hat für die andere gespielt, sie haben sich vor allem in der Verteidigung super unterstützt und nach Ballgewinnen schnell angegriffen und abgeschlossen.“ Ob Zone, Manndeckung, teilweise Ganzfeldpresse – die Herner Defensive stellte Keltern vor Riesenprobleme.

Inder zweiten Hälfte kommt keine keine Aufholjagd der Sterne

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Die Sterne probierten und machten viel in Hälfte zwei, kamen aber kaum gefährlich zum Korb. Herne dominierte. Die Kelterner Wurfauswahl wurde immer riskanter, während Herne konstant punktete und den Vorsprung im zweistelligen Bereich hielt – und als Kennedy Leonard siebeneinhalb Minuten vor Spielende per Dreier zum 66:48 traf, war das Spiel gelaufen.

Den Schlusspunkt setzten Sarah Polleros und Adelina Abaiburova – das Eigengewächs bediente die Topscorerin zum 79:65-Endstand.

Sonntag muss der Deutsche Meister nach Halle

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Es war eine Demonstration des Deutschen Meisters, ein denkwürdiger erster Europapokal-Abend für den HTC, der die Vorfreude auf das erste Heimspiel am nächsten Donnerstag gegen KSC Szekszard aus Ungarn noch einmal befeuert.

Für das Team und Marek Piotrowski, der mal wieder bewies, dass meine seine Mannschaft niemals abschreiben sollte, gab es aber keine Zeit zum Feiern, noch in der Nacht ging es zurück ins Ruhrgebiet. Am Sonntag wartet in Halle das nächste schwere Auswärtsspiel in der Liga.

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