Hattingen. Nach dem Debakel in Hemer verliert der HSG-Trainer noch nicht die Geduld. Beim Gastspiel am Samstag in Soest darf vor allem eines nicht erneut passieren.
„Langsam ist es mal wieder an der Zeit, den Schalter umzulegen und ein Spiel zu gewinnen“, sagte Oliver Bratzke, der Trainer des Handball-Oberligisten HSG Hattingen-Sprockhövel, im Vorgespräch über das Auswärtsspiel beim Soester TV am Samstag (19.15 Uhr, Sporthalle Börde, Berufskolleg). Hintergrund dieser Aussage ist die beängstigende Talfahrt der Spielgemeinschaft mit mittlerweile fünf Niederlagen in Folge. Doch einfach wird es nicht, die Negativserie zu beenden, denn die Personalprobleme lassen sich nicht so ohne Weiteres lösen.
Mit dem mehr oder weniger plötzlichen Abschied der beiden Leistungsträger Kai Werthebach und Sven Schmitz und der nur wenig später aus privaten Gründen folgenden Einsatzpause von Kreisläufer Phillip Dobrodt brachen der Mannschaft wichtige Eckpfeiler weg. Bratzke begann sofort damit, das Team einmal mehr umzustrukturieren und die Verantwortung notgedrungen im Eilverfahren auf die jüngeren Spieler zu verteilen. Die übernahmen auch gleich die Initiative auf dem Spielfeld und machten ihre Sache durchaus ordentlich. Mika Schiltz etwa wuchs zügig in die Spielmacherrolle hinein, und Collin Grotjahn entpuppte sich als treffsicherer Schütze. Diese guten Ansätze reichten allerdings nicht annähernd aus, um die Mannschaft vom Abstiegskampf fernzuhalten.
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Zweimal, nämlich bei den knappen Niederlagen zu Hause gegen die PSV Recklinghausen (24:26) und auswärts beim ASV Senden (29:30) fehlte allerdings nicht viel zu einem Punktgewinn. So kam es durch die 0:10-Punkteserie mit der 15:40-Pleite gegen den HTV Hemer in der Vorwoche als Höhepunkt zum freien Fall in die Abstiegszone, wo die HSG inzwischen mit 8:20-Punkten in akute Gefahr geraten ist und nur noch die HVE Villigst-Ergste (5:23) und die SG Ruhrtal (2:24) hinter sich weiß. Doch wie will Olli Bratzke mit seinen Jungs nun das Ruder herumreißen?
„Wir müssen halt hart arbeiten und uns möglichst schnell weiterentwickeln. Viel Zeit haben wir dafür nicht. Das Problem ist aktuell, dass wir das, was wir uns im Training vornehmen, nicht umsetzen und auf die Platte bringen können“, sagt der Trainer und macht darüber hinaus deutlich, dass es mit einer laschen Einstellung, wie sie das Team in Hemer an den Tag legte, auch nicht klappen könne. „Das war undiszipliniert, das geht so nicht. Aber manchmal hat man so einen Tag, gerade junge Spieler. Da habe ich auch die nötige Geduld. Ich erwarte aber jetzt in Soest ein völlig anderes Gesicht.“
Soester TV verlor fünf der vergangenen sechs Partien
Das wird auch dringend nötig sein, denn der Soester TV ist ein Gegner, gegen den in der Tat etwas Zählbares zu holen sein könnte. Soest ist nur zwei Ränge höher platziert als die HSG und hat lediglich vier Punkte Vorsprung. Der STV hat fünf der letzten sechs Spiele verloren und war erst am vorigen Wochenende (37:30 gegen die TG Voerde) erstmals wieder siegreich. Ein Erfolg in Soest könnte für die Bratzke-Sieben ein echter Befreiungsschlag werden. Der drittletzte Rang, den die HSG derzeit innehat, würde aller Voraussicht nach die Oberliga für eine weitere Saison sichern.
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