Sprockhövel. Çetin Aydin trifft beim 6:0 des Spitzenreiters im Derby gegen den Tabellenzweiten dreimal. „Es wird noch einmal schlimm für den FC Neuruhrort.“
Der SC Obersprockhövel empfängt am Samstag (9. November, 17.30 Uhr) in seiner Hyundai-Smolczyk-Arena an der Kleinbeckstraße die TSG Sprockhövel – ein Fußball-Derby, das es als Meisterschaftsspiel mehr als 28 Jahre nicht mehr gegeben hat. Diesmal treffen sich die Stadtrivalen in der Westfalenliga. Das bislang letzte Duell am 11. Mai 1996 hat die TSG mit 6:0 (2:0) gewonnen. In der Bezirksliga.
Einer der Hauptdarsteller an jenem Mai-Samstag 1996 im Baumhof ist Robert Wasilewski, der heute Trainer des SC Obersprockhövel ist. Zweimal trifft er am vorletzten Spieltag der Saison vom Elfmeter-Punkt für die TSG, für deren weitere Treffer Çetin Aydin, und das gleich dreimal, sowie Volker Pongratz verantwortlich sind.
TSG Sprockhövel schafft mit 51 Punkten den Verbandsliga-Aufstieg
Am Ende dieser Bezirksliga-Saison 1995/96 – erstmals mit der Drei-Punkte-Regel – feiern die TSG Sprockhövel und Trainer Friedhelm Schulte mit nur einer Niederlage, zwei Unentschieden, 27 Siegen und somit 83 Zählern sehr souverän den Aufstieg. „Am nächsten Wochenende wird’s noch einmal schlimm für den FC Neuruhrort. Danach kann die Fußball-Bezirksliga aufatmen“, schreibt WAZ-Sportredakteur Heiner Wilms nach dem 6:0-Derbysieg der TSG über den SCO, zu lesen in der Montag-Ausgabe der WAZ am 13. Mai 1996. „Denn in der neuen Saison knöpft sich die TSG Sprockhövel die Landesliga vor.“
Das Ergebnis nach diesem einen Landesliga-Jahr ist, dass das Baumhof-Team in die Verbandsliga aufsteigt, die damals fünfthöchste Spielklasse – mit 51 Punkten landen die Sprockhöveler vor den ärgsten Verfolgern aus Dortmund und Herne, vor dem Hombrucher FV (44) und der SpVgg Horsthausen (41).
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„Die Mannschaft von Trainer Werner Hartleb hat eine hervorragende Saison gespielt. Platz zwei für den SCO ist sicherlich eine ganz große Überraschung. Und die TSG – die TSG ist einfach zu gut.“
Dieses Derby am 11. Mai 1996 ist eine sehr eindeutige Angelegenheit, obwohl der SCO zumindest eine gute halbe Stunde Paroli bietet. Doch dann holt die TSG zum ersten Schlag aus. Der WAZ-O-Ton von damals: „Martin Hartmann hatte sich auf dem rechten Flügel durchgesetzt und auf Çetin Aydin geflankt. Und der ließ Obersprockhövels Torwart-Oldie Horst Ulrich mit einem platzierten Flachschuss keine Chance.“
PSV Ennepe: Die Routiniers Itze Schäfer und Uwe Ziemann erhalten ein Sonderlob
Am Ende muss Horst Ulrich sechsmal hinter sich greifen, und seine Mannschaft ist mit diesen sechs Gegentreffern noch gut bedient. Aber? „Im Lager des SC Obersprockhövel sollte man das 0:6 verkraften können“, schreibt Heiner Wilms. „Die Mannschaft von Trainer Werner Hartleb hat eine hervorragende Saison gespielt. Platz zwei für den SCO ist sicherlich eine ganz große Überraschung. Und die TSG – die TSG ist einfach zu gut.“ In der Tabelle der Bezirksliga-Staffel 14 von 1995/96 sieht es so aus, dass die Obersprockhöveler mit ihren 61 Zählern 22 (!) Punkte hinter den TSG-Meistern liegen.
Apropos: Auch zwei Mannschaften aus Hattingen gehören in dieser Saison zu dieser Bezirksliga-Gruppe: die von Peter Kursinski trainierte SG Welper, die mit 42 Zählern auf Rang acht landet, und der PSV Ennepe. Das Team aus Holthausen belegt mit 30 Punkten Platz 13 und muss in die Relegation um den Klassenerhalt. Im Wildhagen setzt sich die Mannschaft von Udo Menzel vor 646 zahlenden Zuschauern mit 6:3 gegen die DJK Adler Dahlhausen durch. Jörg Löbbecke trifft zweimal, ein Sonderlob ihres Trainers erhalten die Routiniers Uwe Ziemann und Itze Schäfer.
Das Bezirksliga-Derby startet um 15 Uhr
Bevor sich der SC Obersprockhövel und die TSG Sprockhövel am Samstag ab 17.30 Uhr zu ihrem Westfalenliga-Derby treffen werden, wird es im Vorspiel in der Hyundai-Smolczyk-Arena, das um 15 Uhr angepfiffen wird, bereits eine Paarung zwischen den Stadtrivalen geben – zwischen den zweiten Mannschaften.
Die SCO-Reserve empfängt die TSG-Zweite zu einer brisanten Partie im Kampf um den Klassenerhalt in der Bezirksliga-Staffel 6. Beide Teams liegen aktuell auf einem Abstiegsplatz, den Rängen 14 beziehungsweise 15. Während die Obersprockhöveler zehn Punkte haben, hat die Sprockhöveler Aufsteiger-Mannschaft sieben. 16. und damit Schlusslicht ist mit drei Zählern die SpVg Hagen 11 II.
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