Sprockhövel. Trainer Andrius Balaika ist begeistert von Halbzeit eins gegen Westfalia Herne. In der Schlussphase wird er aber von seinem Team „schockiert“.
Erst totale Dominanz und am Ende doch unnötige Spannung – die TSG Sprockhövel hat das Traditionsduell gegen Westfalia Herne mit 2:1 (2:0) für sich entschieden. TSG-Coach Andrius Balaika war begeistert vom ersten Durchgang seiner Elf, aber fassungslos, dass sein Team das Spiel beinahe noch aus der Hand gegeben hätte.
Westfalia Herne fand in der ersten Halbzeit überhaupt nicht statt, war vom Spiel so gut wie abgemeldet. Die Gastgeber schnürten die Herner in die eigene Hälfte ein und dominierten das Spielgeschehen nach Belieben. Für den SCW ging alles viel zu schnell, die Mannschaft von Trainer Christian Knappmann war mit dem Tempo und dem Druck der Blauen völlig überfordert. Ein Angriff nach dem nächsten rollte auf das Herner Tor, doch zunächst hielt SCW-Keeper Daniel Dudek seinen Kasten mit tollen Paraden sauber.
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Für den ersten Treffer der TSG Sprockhövel sorgt Agon Arifi
Die Führung der TSG war aber nur eine Frage der Zeit. Und die Antwort darauf folgte in der 21. Minute. Die Sprockhöveler brachen über die rechte Seite durch und flankten die Kugel in den Sechzehner. Stürmer Agon Arifi war am zweiten Pfosten in Position gelaufen und schob den Ball zum verdienten 1:0 ein.
Mit dem einen Tor gab sich die Balaika-Elf aber nicht zufrieden. Wie vom eigenen Coach immer wieder gefordert, übte sie weiter hohen Druck aus. Allerdings dauerte es bis kurz vor dem Halbzeitpfiff, bis die Sprockhöveler erneut jubeln durften. Eine zunächst kurz ausgeführte Ecke landete nach gewollter Verzögerung bei Max Michels, der am zweiten Pfosten bereitstand und die Kugel zum 2:0 über die Linie nickte. Danach war Pause.
„Er hätte vier oder fünf Tore erzielen können. Er spielt sich die Chancen super heraus, doch ihm fehlt noch die Kaltschnäuzigkeit. Aber ich bin mir sicher, dass der Knoten bei ihm noch platzen wird.“
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„Wir haben eine überragende erste Hälfte gespielt. Wir waren sehr dominant, hatten gefühlt zu 95 Prozent den Ball und etliche Chancen“, sagte Sprockhövels Trainer Andrius Balaika. „Das 2:0 war viel zu wenig. Wir hätten deutlich höher führen müssen.“
Der Chancenwucher setzte sich auch nach dem Seitenwechsel fort. Agon Arifi, der Torschütze des 1:0, hätte das Spiel alleine entscheiden können, doch traf er vor dem Kasten stets die falsche Entscheidung. „Er hätte vier oder fünf Tore erzielen können. Er spielt sich die Chancen super heraus, doch ihm fehlt noch die Kaltschnäuzigkeit. Aber ich bin mir sicher, dass der Knoten bei ihm noch platzen wird“, sagte Balaika.
Chancenwucher der Balaika-Elf wird beinahe noch bestraft
Herne nahm im zweiten Abschnitt aktiver am Spiel teil, agierte mutiger und etwas entschlossener und hatte zumindest auch mal ein paar Abschlüsse. Und kurz vor Schluss erzielte Westfalia den Anschlusstreffer durch Maurice Bank. Plötzlich schien ein Punktgewinn für Herne nicht mehr unmöglich. Die Knappmann-Elf bolzte nun alle Bälle lang und weit nach vorne - in der Hoffnung, dort noch irgendwie das unverhoffte Glück zu finden. Doch die Blauen brachten die letztlich knappe Führung über die Zeit.
„Dass wir am Ende sogar noch um den Sieg zittern müssen, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich war schockiert“, sagte Balaika. „Wir haben mindestens ein Dutzend hochkarätige Möglichkeiten liegen gelassen.“ Die drei Punkte behielten die Gastgeber trotz der haarsträubenden Chancenverwertung in der Klein Arena. Und so verteidigte die TSG die Tabellenführung in der Westfalenliga. „Letztlich haben wir drei ganz wichtige Punkte geholt. Wir sind vorne dabei. Die erste Halbzeit war wirklich herausragend. Über die zweite Halbzeit werden wir noch einmal sprechen müssen“, erklärte Balaika.
TSG Sprockhövel – SC Westfalia Herne 2:1 (2:0)
Tore: 1:0 Agon Arifi (21.), 2:0 Max Michels (45.), 2:1 Maurice Bank (87.).
TSG: Knälmann;Yasar, Sayin, Hendel, Michels (84. Steffens), Canbulut (90.+1 Orlowski), Gudalovic (81. Islami), Dogan, Simsek, Sauer (72. Anhari), Arifi (72. Boehm).
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