Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel II hat nach dem Aufstieg noch keinen Sieg feiern können. Was der Trainer im Team vor den Duellen gegen die Ligagrößen vermisst.

Der Aufsteiger TSG Sprockhövel II ist der Bezirksliga noch nicht richtig angekommen. Aus sechs Spielen ergatterte die Mannschaft von Trainer Christian Kalina gerade einmal einen Punkt. Der Coach weiß um die Gründe, doch manch eine Kuriosität macht dem Team das Leben schwer. 

Den bisher einzigen Zähler in der neuen Liga erbeuteten die Blauen am fünften Spieltag beim Geisecker SV. 0:0 endete die Partie – eine Zweikampf- und Verteidigungsschlacht, die zumindest ein kleines Happy-End hatte. Doch bei den anderen fünf Versuchen, Punkte zu holen, scheiterten die Sprockhöveler.

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Fünf Niederlagen hat die TSG Sprockhövel II bereits eingesteckt

Besonders unglücklich lief es schon am ersten Spieltag. Gegen die Zweitvertretung des TuS Ennepetal hielt die Defensive dem Druck der Gastgeber lange Zeit Stand. Doch drei Minuten vor dem Ende fand der TuS eine Lücke, und die TSG musste mit leeren Händen die kurze Heimreise antreten. „Das war schon sehr bitter“, sagt Christian Kalina. Die Heimpremiere ging zumindest ergebnistechnisch völlig in die Hose. „2:6 hört sich ja erst einmal deutlich an, aber wir hatten gute Phase im Spiel, holen sogar einen 0:2-Rückstand auf und vergeben dann hundertprozentige Chancen auf das 3:2 und später auf den erneuten Ausgleich“, so der TSG-Coach. „Mit dem 2:4 war es dann vorbei.“

Auf die ersten beiden Pleiten folgten die Niederlagen drei und vier gegen die SpVg. Hagen 1911 II (2:4) und gegen den SC Berchum/Garenfeld (1:3). Sonntag kam die fünfte Pleite hinzu – 1:3 gegen den FC Wetter. „Wir waren in allen Spielen in vielen Phasen nicht die schlechtere Mannschaft und haben es geschafft, das Spiel ausgeglichen zu gestalten“, so Kalina.

Abgeklärtheit fehlt dem Neuling in gewissen Momenten

„Eine Sache fehlt uns aber im Vergleich zu unseren Gegnern: die Abgezocktheit. Die anderen Teams sind erfahren und spielen dementsprechend clever. Wir haben wahrscheinlich die mit Abstand jüngste Mannschaft in der Liga. Deshalb hinken wir da noch etwas hinterher.“ Aber eine junge Mannschaft zu formen, die aus Spielern bestehe, die bei der TSG ausgebildet wurden, sei ja das erklärte Ziel, so Kalina. Da müsse man zumindest kurzfristig in dem Punkt Erfahrung Abstriche machen.

„Natürlich würde uns etwa ein Raoul Meister helfen. Er könnte ein Spiel mal beruhigen und hier und da das Tempo herausnehmen, wenn es sinnvoll ist. Aber wir müssen ohne ihn auskommen, und die Jungs werden es lernen“, erklärt der Coach. „Was ich aber auch sagen muss: Wir haben sehr kuriose Gegentore bekommen. Einmal kassieren wir einen Treffer aus 60 Metern, und jetzt gegen Wetter verwandelt der Gegner eine Ecke direkt. Das kommt also auch noch dazu.“

„Natürlich würde uns etwa ein Raoul Meister helfen. Er könnte ein Spiel mal beruhigen und hier und da das Tempo herausnehmen, wenn es sinnvoll ist. Aber wir müssen ohne ihn auskommen, und die Jungs werden es lernen.“

Christian Kalina, Trainer der TSG Sprockhövel II, zum Mangel an Routine im Team

SC Obersprockhövel II mit sechs Punkten auch nicht optimal gestartet

Die anderen Teams aus der unteren Tabellenhälfte sind der TSG Sprockhövel noch nicht enteilt. Der erste sichere Platz, den der VfL Schwerte aktuell einnimmt, ist gerade einmal vier Zähler entfernt. Der SC Obersprockhövel II dümpelt in der Spielzeit ebenso noch ein wenig durch die Liga. Im Vergleich zur vergangenen Saison hat die Elf von Trainer Markus Möller keinen guten Start erwischt. Sechs Punkte haben die Grünen nach sechs Spielen. Sie sind also auch noch in Reichweite der TSG Sprockhövel II.

Die Aussichten der Kalina-Elf könnten aber angenehmer sein, denn in den kommenden drei Spielen wartet das Top-Trio der Bezirksliga 6 auf die Sprockhöveler. Erst geht es gegen Hellas/Mak. Hagen (2.), dann stehen die Spiele gegen den VfB Westhofen (1.) und den TuS Eichlinghofen an (3.).

„Die Stimmung in der Mannschaft ist aber weiterhin gut, und mit einem Sieg könnten wir die Köpfe frei machen“, erklärt Kalina. Und vielleicht klappt es ja schon gegen einen der Liga-Favoriten. Druck haben die Sprockhöveler in diesen Spielen jedenfalls nicht.

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