Sprockhövel. Die Westfalenliga-Fußballer der TSG Sprockhövel wähnen sich schon an der Tabellenspitze. Aber dann gleicht der FC Brünninghausen erneut aus.

Es läuft die 89. Minute und Joshua Perea Torres an. Er trifft sehr genau vom Elfmeterpunkt, und die Westfalenliga-Fußballer der TSG Sprockhövel stehen an der Tabellenspitze. Aber nur für einen kurzen Moment. In der dritten Minute der Nachspielzeit gleicht Ousman Diallo, der den Strafstoß durch sein Foul an Felix Sauer verursacht hat, nämlich zum 2:2 für den FC Brünninghausen aus. Tim Joppe ist für Sekundenbruchteile entsetzt und zieht sich seine Kappe ins Gesicht.

Der Co-Trainer der TSG, der am Sonntagnachmittag seinen kranken Chef Andrius Balaika vertreten hatte, wollte den ärgerlichen Ausgleich jedoch nicht ausschließlich an dieser Szene kurz vor dem Schlusspfiff festmachen. „Das fängt schon in der zweiten Halbzeit ein bisschen an“, sagte er, nachdem er im ersten Abschnitt einen guten Auftritt seines Teams gesehen hatte. „Wir hatten“, meinte er, „das Spiel komplett unter Kontrolle.“

Brünninghausens Trainer Giovanni Schiattarella sieht Gelb-Rot

Und hochverdient lagen die Sprockhöveler, nachdem Agon Arifi nach Vorarbeit von Berkant Canbulut und Aleksandar Gudalović in der 26. Minute getroffen hatte, mit 1:0 vorne. Nur mit 1:0, muss der Vollständigkeit halber erwähnt werden. Es hätte auch eine deutlichere Führung zur Pause sein können, die Giovanni Schiattarella nutzen konnte, um mal wieder Kontakt mit seiner Mannschaft aufzunehmen. In der 37. Minute hatte Brünninghausens Trainer nämlich die Gelb-Rote Karte gesehen, nachdem er erst gemeckert und dann wütend eine Wasserflasche durch die Gegend geschossen hatte.

Fußball-Westfalenliga TSG Sprockhövel gegen den FC Brünninghausen
Tim Joppe, der Co-Trainer der TSG Sprockhövel, sah bei der Hitzeschlacht ein 2:2 gegen den FC Brünninghausen. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

„Wir haben Brünninghausen spielen lassen und betteln zehn Minuten um das Gegentor. Irgendwann fällt das dann auch. Wir lassen uns zu sehr reindrängen.“

Tim Joppe, der Co-Trainer des Fußball-Westfalenligisten TSG Sprockhövel

Von einer solchen Treffsicherheit waren seine Spieler zu diesem Zeitpunkt noch sehr weit entfernt. Azmir Alisić hatte im ersten Abschnitt fast gar nichts zu tun. Er stand zwischen den TSG-Pfosten, weil Stammkeeper Philipp Knälmann bei der von Weltmeister Toni Kroos und Influencer Elias Nerlich gegründeten Icon League in der mit fast 20.000 Zuschauern ausverkauften Kölner Lanxess-Arena im Einsatz war. „Das wird“, sagte Sprockhövels Trainer Tim Joppe, „demnächst aber immer montags sein.“

Fußball-Westfalenliga TSG Sprockhövel gegen den FC Brünninghausen
Weil Stammkeeper Phlipp Knälmann fehlte, hützte Azmir Alisić das Tor der TSG Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

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Zakaria Anhari hat zuletzt für das U-19-Team des MSV Duisburg gespielt

Im zweiten Abschnitt, in dem es so aussah, als hielte Giovanni Schiattarella von der anderen Seite der Anlage den telefonischen Kontakt zur Bank, baute die TSG ab. Sie verlor bei dieser Hitzeschlacht etwas die Ordnung. „Wir haben Brünninghausen spielen lassen und betteln zehn Minuten um das Gegentor. Irgendwann fällt das dann auch“, sagte Tim Joppe. „Wir lassen uns zu sehr reindrängen.“

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Nichtsdestotrotz: Nach dem 1:1, das Ilyas Khattari in der 54. Minute gelungen war, hätten die Sprockhöveler ganz schnell wieder in Führung gehen können. Oussama Anhari scheiterte aber. Weil er es hübsch machen wollte, statt abzuschließen, blieb er an FCB-Keeper Leon Broda hängen, als er versuchte, diesen auszuspielen. Apropos Anhari: Männer, die diesen Nachnamen tragen, hat die TSG jetzt zwei. Oussamas jüngerer Bruder Zakaria ist in dieser Woche kurz vor dem Ende der Sommer-Transferperiode in den Baumhof gewechselt. Der 18-jährige Offensiv-Spieler hat seinen Vertrag beim MSV Duisburg aufgelöst, für den er in der U-19-DFB-Nachwuchsliga im August noch drei Partien bestritten hat.

Fußball-Westfalenliga TSG Sprockhövel gegen den FC Brünninghausen
Weil Jasper Stojan verletzt ist, trug Max Michels die Kapitänsbinde der TSG Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

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Es ist bekannt: Das 2:1 für die Sprockhöveler fiel dennoch, allerdings blieb die Antwort des Mit-Absteigers aus Dortmund nicht aus. „Daran müssen wir arbeiten“, betonte Co-Trainer Tim Joppe. „Effektiver zu werden und hinten eine bessere Abstimmung hinzubekommen.“ Damit ein Mann wie Ousman Diallo nicht so viel Platz und so leichtes Spiel im TSG-Strafraum hat wie bei seinem 2:2.

So haben sie gespielt:

Tore: 1:0 Agon Arifi (26.), 1:1 Ilyas Khattari (54.), 2:1 Joshua Perea Torres (89., Foulelfmeter), 2:2 Ousman Diallo (90.+3).

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TSG Sprockhövel: Alisić - Hendel, Steffens, Dogan, Yasar - Michels, Simsek (76. Perea Torres) - Gudalović (86. Islami), Canbulut, Anhari (66. Sauer) - Arifi.

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