Sprockhövel. Monatelang war für Obersprockhövels Patrick Dytko an Fußball überhaupt nicht zu denken. Er spricht über seine Leidenszeit - und ist noch nicht bei 100 Prozent.

Mehr als ein halbes Jahr fehlte Flügelspieler Patrick Dytko dem SC Obersprockhövel. Der Verlust des Schlüsselspielers war einer der Gründe, warum die Obersprockhöveler über weite Teile der vergangenen Rückrunde offensiv blass agierten. Nach überstandener Schambeinentzündung stand der Pole nun zuletzt in zwei Testspielen ingesamt 40 Minuten auf dem Feld. Zuletzt gegen die SG Essen-Schönebeck traf Dytko sogar in der 90. Minute zum Sieg. Nun könnte der Topspieler zum Saisonstart am Freitagabend (19) daheim gegen die DSC Wanne-Eickel seine Pflichtspielrückkehr feiern.

„Ich habe es vermisst zu spielen und endlich etwas zu machen, was Spaß macht und nicht nur zu laufen. Da freut man sich natürlich auch, wenn man ein Tor macht. So etwas ist ein wichtiges Erfolgserlebnis“, erzählt der Offensivmann, der in der vorletzten Saison einer der Garanten für den Klassenerhalt seiner Mannschaft war. Die Zeit bis zum 15-Minuten-Comeback beim Cranger-Kirmes-Cup war für den 30-Jährigen nicht einfach. „Das ist schon eine Leidenszeit, die will keiner haben. Man will natürlich als Fußballer immer spielen. Aber man muss sich dann zurück kämpfen. Aufgeben ist da keine Option“, so Dytko.

Patrick Dytko: „Ich habe alles versucht, von Physio bis Massage“

Anfangs hatte noch ein Comeback zum Saisonende hin im Raum gestanden. Doch an Fußball war für den schnellen Rechtsaußen in den ersten vier bis fünf Monaten nicht zu denken. „Das war lästig und sehr langwierig. Eine Schambeinentzündung ist sehr schwer zu behandeln. Ich habe alles versucht, von Physio bis Massage, habe mein Programm absolviert alles wieder aufzubauen“, erinnert sich Dytko. „Ich war sportlich sehr beschränkt. Eigentlich konnte ich nichts wirklich machen. Laufen ging nicht, also bin viel Fahrrad gefahren, weil der Schmerz dabei am geringsten war. Ich hatte schon einige Verletzungen aber das war bisher die schwierigste“, berichtet Dytko, der viele Heimspiele seiner Mannschaft als Zuschauer verfolgte.

„Bei Auswärtsspielen habe ich mich dann lieber ausgeruht und Zeit mit der Familie verbracht. Man ist ja ohnehin schon viel weg“, erzählt der SCO-Angreifer. „Aber natürlich hätte ich lieber gespielt.“

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Seit drei Wochen ist der Offensivmann nun zurück im Mannschaftstraining. Sein Trainer Robert Wasilewski geht es dabei dosiert an, um seine Offensivwaffe nicht zu überlasten. „Bei 100 Prozent bin ich noch nicht. Ich würde sagen es sind so 60-70 Prozent von dem, was ich leisten kann. Aber ich bin jetzt schon fitter, trainiere mit der Mannschaft und es geht Schritt für Schritt bergauf. Ich will es nicht übertreiben aber kann der Mannschaft bereits als Einwechselspieler helfen“, erklärt Dytko.

Dytko ist noch nicht wieder bei 100 Prozent

Einen Zeitplan bis zum Weg zurück in die Startelf verfolgt der SCO-Mann dabei allerdings nicht. „Darüber mache ich mir gerade keine Gedanken. Wir haben einen großen Kader und es sind fast alle fit. Also spielen die, bei 100 Prozent sind und alle anderen müssen es sich erarbeiten. Das wird allerdings bei mir noch etwas dauern“, schätzt der Flügelspieler, der sich mit dem Ausrufen von Saisonzielen lieber zurückhält. „Wir müssen erstmal abwarten. Es wird sehr spannend, denn es sind viele gute Teams in der Liga, von denen einige um den Aufstieg spielen wollen. Wir müssen uns zunächst festigen in der Liga und dann können wir besser abschätzen, wo wir landen können“, so Dytko.

Keine Sorgen macht sich der dribbelstarke Torjäger um die Qualität der Mannschaft auch ohne seine Präsenz auf dem Platz. „Die Vorbereitung war viel besser als zuvor. Die jungen Neuzugänge haben sich sehr schnell integriert und es gibt eine größere Dynamik und mehr Konkurrenzkampf. Sowas tut der Mannschaft gut. Es gilt jetzt, die volle Konzentration auf Wanne zu richten“, so Dytko.

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