Hattingen. Dino Degenhard, der Chef-Trainer des Hattinger Fußball-Bezirksligisten SG Welper, hat nach dem Abstieg nur 16 Spieler – und ein neues Saisonziel.

Nach dem Abstieg aus der Fußball-Landesliga hat es bei SG Welper einen Exodus gegeben. Dino Degenhard und sein Co-Trainer Robin Kehrmann haben gute Gründe, trotz des sehr schmalen Kaders nicht aufzugeben. Nachlegen wollen sie aber doch noch.

„Grundsätzlich stand der Kader schon, doch dann gab es für das Trainer-Duo doch noch böse Überraschungen. „Vier Spieler, die uns schon fest zugesagt haben, sind dann doch noch zu anderen Vereinen gewechselt“, sagt Dino Degenhard. Robin Nenstiel und Tom Pickhardt spielen nun beim TuS Hattingen. Cedric Petz hat sich der SSV Buer angeschlossen, und Jan Oberhagemann hat sich in Richtung TuS Harpen verabschiedet.

Die SG Welper hat auf mehreren Positionen noch Bedarf

Das war für den Trainer der SG Welper schon ein Schlag ins Kontor. Nach insgesamt 13 Abgängen und nur sieben Zugängen ist sein Kader nun ziemlich übersichtlich. „Momentan sind wir bei 16 Leuten, damit kommt man nicht über eine Saison“, sagt der Welperaner Coach. Daher ist die Kaderplanung noch nicht abgeschlossen: „Wir brauchen noch jemanden auf den Flügeln, im Sturm und in der Außenverteidigung. Bewerbungen nehmen wir da gerne entgegen.“

„Ich hatte mir eigentlich ausgerechnet, in der Bezirksliga eine ordentliche Rolle zu spielen. Jetzt ist erst einmal der Klassenerhalt das erklärte Ziel.“

Dino Degenhard, der Trainer des Hattinger Fußball-Bezirksligisten SG Welper

Angesichts dieser Personalentwicklungen musste Dino Degenhard seine Saisonziele erst einmal revidieren. „Ich hatte mir eigentlich ausgerechnet, in der Bezirksliga eine ordentliche Rolle zu spielen“, sagt er. „Jetzt ist erst einmal der Klassenerhalt das erklärte Ziel.“ In der vergangenen Saison sind die Grün-Weißen mit nur fünf Siegen und zwei Unentschieden Vorletzter geworden, und der Abstieg stand schon lange vor dem letzten Spieltag fest. Das Torverhältnis von 37:113 macht auch klar, dass die Landesliga eine Nummer zu groß war.

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Nun droht im schlimmsten Falle ein erneuter Abstieg. Auf jeden Fall wird das Degenhard-Team nicht eine Erfolgsserie hinlegen, wenn nicht auf dem Transfermarkt noch der eine oder andere Coup gelingt. Das ist im Juli, wenn die meisten Spieler schon unter Vertrag stehen, eine eher unwahrscheinliche Sache. Da stellt sich doch schon die Frage, warum sich Dino Degenhard und Robin Kehrmann das überhaupt noch antun. Dieser Gedanke ist Dino Degenhard aber zu keiner Zeit gekommen. „Wir wollen mittelfristig etwas auf die Beine stellen“, betont er. „Davon lassen wir uns auch nicht abbringen.“

Robin Kehrmann, der Co-Trainer des Fußball-Bezirksligisten SG Welper.
Robin Kehrmann, der Co-Trainer des Fußball-Bezirksligisten SG Welper. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Zudem sei es wohl auch eine Frage des sportlichen Selbstverständnisses, sagte Dino Degenhard vor dem ersten Training des neuen Kaders. „Wenn man als Trainer abgestiegen ist, möchte man das auch gerne wieder reparieren. Wir haben da etwas gutzumachen.“ Er freut sich trotz der personellen Rückschläge schon auf die Bezirksliga: „Wir haben ja gesehen, dass die Landesliga zu anspruchsvoll für uns war. Die Bezirksliga wird uns deutlich besser zu Gesicht stehen.“

Das Testspiel am Sonntag beim TuS Stockum hat die SG Welper abgesagt

Damit meint der Trainer auch die Zuschauerzahlen. Die SG Welper wird in der Staffel zehn auch auf den Kreisliga-A-Meister TuS Hattingen treffen und somit ein attraktives Derby haben. Doch auch die anderen Vereine würden mehr Zuschauer mitbringen, als die weiter entfernten Gegner in der Landesliga, glaubt Dino Degenhard. „Die drei Wittener Clubs – Heven, Herbede und Bommern – bringen immer einige Fans mit. Das Gleiche erwarte ich auch von den Bochumern.“

Bis zum Saisonstart stehen einige Testspiele auf dem Programm. Die für Sonntag geplante Partie beim Wittener A-Kreisligisten TuS Stockum haben die Welperaner allerdings abgesagt. Am 21. Juli bestreitet die SG das erste Heimspiel gegen den Lüner SV. Nach der Heimpartie gegen Tusem Essen am 6. August wird Dino Degenhard dann wohl wissen, was er von seiner Mannschaft erwarten darf.