Hattingen. Nicht nur bei den Oberliga-Handballern der HSG Hattingen-Sprockhövel ändert sich was, vor allem für die Altstars wird‘s nicht so sein wie bisher.
Mannschafts-Switch bei der HSG Hattingen-Sprockhövel: Nachdem das erste Team in der Oberliga mit zahlreichen jungen neuen Spielern und einer veränderten Struktur auf der Bank in die kommende Saison einsteigen will, gibt es bei der HSG in den unteren Etagen anstelle einer größeren Personalfluktuation einen Austausch der Mannschaften.
„Aus der Zweiten wird die Dritte und aus der Dritten die Zweite“, berichtet der Sportliche Leiter Linus Grossmann von einem Team-Wechsel in der Bezirks- und der Kreisliga. Die vierte Mannschaft, die nach dem Abstieg nun in der 2. Kreisklasse spielt, ist von dieser Maßnahme nicht betroffen.
Der HSG Hattingen-Sprockhövel drohten vier Abstiege
Mit dieser Entscheidung ziehen die Verantwortlichen der HSG die Konsequenzen aus einer eingehenden Analyse der für den Verein äußerst schwierigen vergangenen Spielzeit. Diese hatte allen Beteiligten großen Aufwand abverlangt und viele Nerven gekostet. Bekanntlich drohte zwischenzeitlich gleich im ersten Jahr als Spielgemeinschaft der gleichzeitige Abstieg aller vier Männer-Teams.
Der Sportlichen Leitung gelang es, mit einem Hilfspaket per Feuerwehrspieler-Liste dazu beizutragen, das schlimmste Szenario zu verhindern. Neben der Verbandsliga-Mannschaft wurde auch die in der Bezirksliga spielende Reserve gerettet und damit der zwangsweise Mitabstieg der in der Kreisliga um den Meistertitel mitspielenden dritten Garnitur verhindert.
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„So etwas können wir nicht noch einmal stemmen. Das überfordert unseren Verein. Deshalb geht das Oberliga-Team jetzt den Weg mit den jungen Talenten, und die zweite und die dritte Mannschaft tauschen die Ligen. Davon versprechen wir uns eine Stabilisierung der sportlichen Situation und eine bessere Perspektive für die nähere Zukunft“, begründet Linus Grossmann diesen, wie er sagt, „wohlüberlegten Schritt“.
Für die jüngeren Spieler wie die Gotthelf-Zwillinge Jan und Pascal, oder auch Tim Knippert und Tom Filter, die allesamt vom Nachbarn DJK Westfalia Welper zur HSG gewechselt waren und nach dem Abschied und dem Ausfall vieler erfahrener Akteure lange Zeit in der Bezirksliga weitgehend auf sich allein gestellt waren, bedeutet dies, dass sie in der nächsten Spielzeit eine Liga tiefer auflaufen werden. „In der Kreisliga können sie sich besser weiterentwickeln. Und dann steht ihnen die Tür zur Bezirksliga bei uns ja weiter offen“, sagt Linus Grossmann, der selbst zusammen mit dem Vorsitzenden der HSG, Jannis Sinnemann, zukünftig zum Stamm der neuen zweiten Mannschaft in der Bezirksliga gehören wird.
Die Altstars der HSG Hattingen-Sprockhövel müssen jetzt auch trainieren
Dort werden sich nun die zahlreichen sogenannten Altinternationalen tummeln, die früher allesamt in höheren Ligen unterwegs und zuletzt seit Jahren ohne Training rein aus Spaß und Freude in der Kreisliga am Ball waren – übrigens immer noch stark genug, um dort ständig um den Gruppensieg mitzumischen.
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Dass es auch für Altstars in der Bezirksliga nicht so ganz ohne Training gehen wird, ist im Lager der Spielgemeinschaft allen klar. „Es wird mittwochs eine gemeinsame Einheit mit der dritten Mannschaft geben. Das fördert den Zusammenhalt und hat dazu den positiven Effekt, dass immer genügend Spieler zu den Übungsstunden erscheinen werden“, verspricht sich Linus Grossmann neue Impulse von dieser Maßnahme. Schließlich hatte der ehemalige Coach Jan Schiltz zuvor jahrelang das Problem mit viel zu geringer Trainingsbeteiligung.
Jan Schiltz kann immer noch nicht verstehen, dass er gehen musste
Apropos Jan Schiltz. Unter seiner Leitung war es nach einem fatalen Negativlauf von 3:13 Punkten dank seiner nicht nachlassenden Schaffensfreude, Geduld und Loyalität sowie auch der Verstärkungen durch einige Routiniers mit einem Kraftakt noch gelungen, das Team vor dem Abstieg zu bewahren. „Wir haben es nur geschafft, weil wir in der entscheidenden Phase als echte Einheit aufgetreten sind“, sagt er. Dass ihm nicht weiterhin das Vertrauen ausgesprochen wurde, kann Jan Schiltz, der gerne weitergemacht hätte, immer noch nicht verstehen. „Es fühlt sich nach wie vor eigenartig an“, sagt er. „Ich kann es nicht richtig nachvollziehen.“
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Linus Grossmann sieht das etwas anders. „Die Entscheidung war nicht gegen Jan gerichtet. Er hat gute Arbeit abgeliefert. Wir wollen aber nach fünf gemeinsamen Jahren für einen neuen Input und frischen Wind sorgen und finden diese frühzeitig getroffene und vielleicht etwas schwer vermittelbare Entscheidung auch unter dem Gesichtspunkt, bisher noch keinen Nachfolger gefunden zu haben, richtig“, sagt der spielende Funktionär, der die Trainersuche als „zähe Angelegenheit“ bezeichnet.
Inzwischen haben beide Mannschaften übrigens das Vorbereitungsprogramm aufgenommen. Die zwei wöchentlichen Einheiten werden, solange der neue Coach noch nicht da ist, gemeinsam von Co-Trainer Peter Nieland, Niklas Klinker und sporadisch auch von Dominic Schimm geleitet. Benjamin Erlenbruch wird weiterhin das ehemalige Kreis- und jetzige Bezirksliga-Team betreuen.
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