Hemer. Hattingen-Sprockhövel ist jetzt Oberligist: „Wir standen mit dem Rücken zur Wand“, sagt Trainer Kai Müller - aber sein Team zeigte dann, was in ihm steckt.
Mit einer Punktlandung hat sich die HSG Hattingen-Sprockhövel am letzten Spieltag aus eigener Kraft den Ligaerhalt gesichert. Die Mannschaft von Trainer Kai Müller gewann das schwere Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten HTV Hemer am Ende sogar deutlich mit 41:36 (14:20) und wird im nächsten Jahr in der dann in Oberliga umbenannten Klasse verbleiben.
Da auch Konkurrent SG Ruhrtal sein Heimspiel gegen den OSC Dortmund deutlich mit 39:32 gewann, steigt die DJK SG Bösperde nach der hauchdünnen 30:31-Niederlage in eigener Halle gegen Regionalligaaufsteiger HSG Gevelsberg-Silschede gemeinsam mit dem Schlusslicht SGSH Dragons II in die Bezirksliga ab. Zu einer Relegation wird es nicht kommen, da die Ahlener SG durch den besseren direkten Vergleich gegenüber dem MTV Großenheidorn in der 3. Liga bleibt.
HSG Hattingen-Sprockhövel mit Bravourleistung in der zweiten Halbzeit
Drohender Abstieg oder Relegation, Auswärtsschwäche hin oder her, all das schoben die Jungs der Hattingen-Sprockhöveler Spielgemeinschaft in der zweiten Halbzeit mit einer Bravourleistung beiseite. Die Müller-Sieben drehte gewaltig auf und den Sechs-Tore-Halbzeitrückstand verdientermaßen noch in einen Sieg um. Was zur Pause noch unmöglich schien, das geschah. Der hohe Favorit geriet angesichts einer völlig überraschenden Leistungssteigerung des Abstiegsanwärters tatsächlich ins Wanken und fand, als die Spieler begriffen wie ihnen geschah, nicht mehr die Mittel, sich gegen den Angriffswirbel der Gäste entscheidend zu wehren. Mit 14 Toren innerhalb der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit zog die HSG auf 28:25 davon.
„Zu diesem Zeitpunkt beschlich mich das Gefühl, dass wir es schaffen werden“, berichtete Kai Müller über seine entspannter werdende Gemütslage, die mit dem 29.28 noch einmal auf eine kurze Geduldsprobe gestellt wurde. Der im ersten Abschnitt noch so harmlose Angriff traf aber nun quasi mit jedem Wurf ins Schwarze, und hinten wurde mit einer Aggressivität gedeckt, die Müller im ersten Durchgang noch so schmerzlich vermisste. Die HSG machte zügig den Deckel drauf und schlug, nach einer ersten Halbzeit zum Vergessen, dem Abstiegsgespenst am Finaltag doch noch ein Schnippchen.
Torwart Frorath zeigt den Weg - Mannschaft belohnt sich
Kai Müllers Fazit: „Wir standen zur Pause mit dem Rücken zur Wand. Also hieß es ‚marschieren oder sich dem Schicksal ergeben‘. Michael Frorath zeigte uns mit drei abgewehrten Großchancen den Weg, und die Jungs haben sich, spiegelbildlich zur ganzen Saison, nach einem Drama doch wieder selbst belohnt.“
Magnus Neitsch war in seinem letzten Spiel (er wechselt zur HSG Am Hallo Essen) der konstanteste Spieler. Mit seinen elf Treffern entpuppte sich der Außen gemeinsam mit Kai Werthebach (16/6), dessen Einsatz wegen Knieproblemen auf der Kippe stand, zum Matchwinner.
Neben Trainer Kai Müller, der in dieser komplizierten und mit vielen schwierigen Themen besetzten Saison stets die Ruhe und Souveränität behielt, ist auch die Sportliche Leitung der HSG ein Gewinner dieser Spielzeit. Die im Winter getroffenen Maßnahmen zur Rettung der ersten und zweiten Mannschaft, die den Bezirksligaverbleib ebenfalls knapp sicherte, gingen im letzten Moment doch noch auf.
- HTV Hemer – HSG Hattingen-Sprockhövel 36:41
- „Spielfilm“: 1:0, 2:2, 7:2, 10:3, 13:6, 17:10, 20:14 (Hz.), 20:19, 23:22, 25:24, 25:28, 28:29, 29:34, 32:39, 36:41
- HSG: Frorath, Botte; Jonas Jäger (2), Bayer, Schmitz (3), Grossmann (3), Hodde, Jannis Sinnemann, Grotjahn (1), Werthebach (16/6), Neitsch (11), Dobrodt (2), Isermann (2), Witkowski (1),
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