Hattingen/Sprockhövel. Ein Jahresrückblick-Ranking haben die Leser bestimmt. Das sind meistgelesenen Texten aus dem Lokalsport in Hattingen und Sprockhövel.
Es war ein außergewöhnliches - und auf seine besondere Art und Weise ereignisreiches Sportjahr 2020. Im Lokalsport in Hattingen und Sprockhövel sind in dieser Zeit knapp 1300 Texte erschienen. Oft ging es um Corona - oft aber auch um sportliche Erfolge und Misserfolge, um besondere Persönlichkeiten, um die Vereine. Wir wollen auf das Sportjahr 2020 zurückblicken, mit den Texten, die bei Ihnen, liebe Leser, am meisten Aufmerksamkeit erregt haben und am häufigsten gelesen wurden.
Platz 1: Corona-Fälle beim SC Obersprockhövel - alle Spiele abgesagt
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Es war zwangsläufig das große Thema auch im Lokalsport: die Corona-Pandemie und dessen Auswirkungen auf Spielbetrieb und Vereinsleben. Und der meistgelesene Text aus unserer Berichterstattung über die heimische Szene ist der Start der Folgen, Mitte März, gewesen.
Beim SC Obersprockhövel tauchten die ersten bekannten Corona-Fälle aus Sprockhövel überhaupt auf. Zwei Mitglieder waren nach einem Skiurlaub infiziert - sie waren gemeinsam mit sechs weiteren SCOlern in dem sich hinterher herausgestellten Hotspot Ischgl, wie viele andere Europäer, die sich dort mit dem Virus infizierten und es weitertrugen. Die SCO-Mitglieder hatten allerdings keinen Kontakt zu weiteren Mitgliedern des Vereins.
Der sorgte auch schnell vor, setzte seinen Trainingsbetrieb aus und sagte die für das darauffolgende Wochenende anstehenden Ligaspiele ab. Kurz zuvor zogen ohnehin die Fußballverbände nach, der komplette Spielbetrieb lag plötzlich lahm.
Im April nahmen genauso viele Leser die Trauer des FC Sandzak-Hattingen um ein aufgrund von Corona verstorbenes Mitglied war.
Platz 2: Live-Blog: SG Welper gewinnt die Hattinger Stadtmeisterschaft
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Noch bevor das Coronavirus Deutschland erreicht hatte, wurden Anfang Januar 2020 wie üblich die Hallenfußballturniere ausgetragen. In Hattingen lief im Schulzentrum die Stadtmeisterschaft, bei der sich elf Vereine gemessen haben. Erst in drei Vorrundengruppen, dann in zwei Zwischenrundengruppen, bevor es in die finalen Spiele ging.
Am Ende hat sich die SG Welper im Endspiel gegen die Sportfreunde Niederwenigern durchgesetzt, mit 3:1 nach Neunmeterschießen. Die WAZ hat einen Live-Blog zur Hattinger Stadtmeisterschaft erstellt und darin den gesamten Turnierverlauf dargestellt, zum Nachlesen und eben Live-Verfolgen, was viele Leser getan haben.
Platz 3: Stadtmeisterschaft ohne Bier - Ausrichter Hedefspor Hattingen ist vorbereitet
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Bleiben wir noch bei der Hallenstadtmeisterschaft in Hattingen, Anfang Januar. Eines war komplett neu: beim Turnier wurde seitens des Ausrichters Hedefspor Hattingen kein alkoholhaltiges Bier ausgeschenkt. Diese Entscheidung sorgte bereits im Vorfeld, nach der Auslosung der Gruppen, für Kritik. Als der Verein seinen Plan ankündigte, wurden viele Stimmen laut - negativ wie positiv. Beim Turnier brachten sich Zuschauer selbst Bier mit und tranken es auf dem Parkplatz oder vor dem Halleneingang.
„Wir beteiligen uns an einer Aktion des DOSB und weiteren Sportverbänden. Es ist nichts Neues und ich habe nur positives Feedback bekommen“, erzählte Veli Kutlu, der neue Vorsitzende von Hedefspor, damals. Die Vorstandskollegen seien angesprochen worden, warum man diesen Schritt gehe. „Die Sache steht uns im Vordergrund, dass Alkohol und Sport nicht zusammengehören. Nicht, dass es von uns als Verein kommt“, betonte Kutlu. Er denke, das Thema habe aber dadurch höhere Wellen geschlagen.
Platz 4: Der Hattinger Fußballer "Eumel" Modest war eine echte Fußball-Legende
Von sehr vielen Personen aus der heimischen Fußballszene ist wahrgenommen worden, dass der mit Legendenstatus betrachtete Hattinger Ex-Fußballer Wolfram Modest, der den weit verbreiteten Spitznamen Eumel trug, im Juni verstorben ist. Ihm widmeten viele seiner ehemaligen Kollegen herzliche, rührende und höchst anerkennende Worte.
"Eumel" hat früher jahrelang oft Unruhe in den gegnerischen Strafraum gebracht und einen Ball nach dem anderen eingenetzt. Die gesamte Fußballszene in Hattingen kannte ihn, die Gegner fürchteten ihn. Denn er war kaum zu stoppen. Es gibt Leute, die ihn als den Gerd Müller von Hattingen bezeichnen. Im Alter von 62 Jahren verlor er den Kampf gegen eine schwere Krankheit.
Platz 5: Hattinger Luke Hemmerich möchte irgendwann noch einmal für die Sportfreunde Niederwenigern spielen
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Während der Zeit des ersten Corona-Lockdowns, der sich von Mitte März bis in den Frühsommer zog und danach erst so langsam gelockert wurde, haben sich die heimischen Sportvereine überlegt, wie sie ihren Mitgliedern trotz des Sportverbots etwas bieten können. Einige kamen auf die Idee, einen Podcast aufzusetzen. Der EGV Hattingen führt diesen zum Beispiel bis heute auf dem Online-Portal Soundcloud fort und war der erste Klub auf diesem neuen Gebiet.
Die Sportfreunde Niederwenigern haben sich ebenfalls eine Zeit lang Gäste eingeladen, mit denen sie über eine Videokonferenz Kontakt hatten und dabei spezielle Fragen stellten. Unter anderem war der aus dem Dorf stammende Profifußballer Luke Hemmerich zu Gast, der bei den Würzburger Kickers unter Vertrag steht. Im Verlaufe des Gesprächs traf der 22-Jährige eine sich zu seiner Heimat bekennende Aussage: „Ich hoffe, dass ich eines Tages nochmal für Niederwenigern spielen werde. Wann das sein wird, weiß ich nicht. Aber ich denke schon, dass es passieren wird und da freue ich mich drauf.“ Die Sportfreunde freuen sich ebenfalls.
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Platz 6: Hammerthaler SV trauert um Legende Olaf Westerkamp
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Noch ein Nachruf hat in diesem Jahr viele Personen erreicht, wahrscheinlich auch viele, die Olaf Westerkamp persönlich kannten, auf und neben dem Spielfeld. Der ehemalige Fußballspieler hatte den Hammerthaler SV als seinen Heimatverein. Er verstarb nach einer schweren Krankheit im Alter von 53 Jahren.
Beim HSV spielte der Stürmer viele Jahre lang, schoss einige Tore und war für seine gute Technik bekannt. Olaf Westerkamp durchlief von den Jugendteams bis zu den Altherren alle Mannschaften im Hammertal und war später neben dem Platz auch als Trainer der ersten und zweiten Herrenmannschaft aktiv - noch auf dem Sportplatz in den Tannen, der heute nicht mehr genutzt wird.
Platz 7: Bei den Sportfreunden Niederwenigern tauschen die Trainer
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Platzwechsel auf der Trainerbank der Sportfreunde Niederwenigern: Jürgen Margref ist bis zum Sommer 16 Jahre lang der Cheftrainer gewesen und rückte dann ins zweite Glied. Damit machte er als Co-Trainer Platz für Marcel Kraushaar, der zuletzt sein Co war. Der Ex-Profi wollte seinen talentierten und akribisch arbeitenden Ex-Spieler der Wennischen nicht verlieren.
Kraushaar durfte sich dann ab dem Sommer weiter in der Oberliga mit den Sportfreunden beweisen, die trotz des letzten Tabellenplatzes durch den Saisonabbruch der Spielzeit 2019/20 nicht abstiegen. Sein Amt als Trainer der SFN-A-Jugend gab Kraushaar dann an Mario Hinkelmann weiter.
Platz 8: Torjäger der TSG Sprockhövel begeistert die Instagram-Welt
Er hat bis zum vergangenen Sommer für die TSG Sprockhövel gespielt, aus dessen Jugend er es in die Oberliga-Mannschaft geschafft hatte und dort auch weiter oft das Tor für seinen Verein traf: Felix Casalino ist aber nebenbei auch ein Influencer auf Instagram. Der Sprockhöveler ist dort entweder selbst mit trickreichen Clips aktiv oder mit den Freekickerz.
Neben der Oberliga, in der er nun immer noch spielt, aber mit der SG Wattenscheid 09 nun als Gegner von der TSG Sprockhövel, fordert er auch Profis heraus. Das Resultat ist auf Instagram zu sehen, in seinem Profil als "felixcasa". Dort hatte der wendige, flinke und dribbelstarke Offensivspieler im Januar noch rund 19.000 Follower. Die Zahl ist mittlerweile auf rund 30.700 angestiegen.
Platz 9: Patrick Knieps ist nun Trainer von Sprockhövels U19
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Noch einmal die TSG Sprockhövel, wieder neben dem Platz, aber näher dran. Und noch einmal ein Trainerwechsel, aber kein Tausch. Mit Patrick Knieps ist Anfang 2020 ein alter Bekannter erneut Coach der U19 von der TSG geworden. Der 31-Jährige war dies bereits in der Vergangenheit. Bis Ende 2019 trainierte er ein halbes Jahr lang den SC Velbert in der Oberliga Niederrhein, wo es sportlich allerdings nicht gut lief und sich der Verein deshalb vor dem Jahreswechsel von ihm trennte.
Es hatte zuvor bereits eine Anfrage seitens der TSG gegeben. Nicht nur von den Verantwortlichen, sogar von den ehemaligen Spielern, die Knieps noch als Trainer der B-Jugend erlebten. Das hatte dem Trainer sehr geschmeichelt und er sagte der TSG zu. In Sprockhövel hatte Knieps gute Arbeit geleistet und steht auch aktuell in der U19-Westfalenliga mit seiner Mannschaft auf Platz eins. Außerdem ist er im Jugendvorstand als Koordinator für die älteren Jugendteams aktiv.
Platz 10: WAZ-Pokal - als der VfL Winz-Baak der erste Sieger aus Hattingen war
Bleiben wir bei der TSG Sprockhövel. Seit 30 Jahren ist der WAZ-Pokal ein beliebtes Hallenfußballturnier, was der Verein ausrichtet, eigentlich immer zwischen Weihnachten und Silvester, dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht. Dabei hat der WAZ-Pokal einen hohen Stellenwert erlangt. Und er hat sich innerhalb der ersten zehn Jahre weiterentwickelt.
Nicht nur, dass um das komplette Spielfeld Banden hinzukamen und das Tempo deutlich erhöhten und die kleinen Handballtore durch Jugendfußballtore ersetzt wurden, um noch mehr Treffer zu sehen. Auch wanderte der Pokal nach den ersten fünf Turnieren von Sprockhövel nach Hattingen. Der VfL Winz-Baak war im Dezember 1995 der erste Sieger aus Hattingen und hat sich auch in Form eines Treffens im frühen Herbst 25 Jahre später daran erinnert.
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