Hattingen/Sprockhövel. Oberliga-Fußballer Noah Karthaus und die Hattingerin Emilia Krieger arbeiten für eine Fußballschule, die auf Einzeltraining spezialisiert ist.
Der Fußball ist eine Mannschaftssportart, und die Idee eines Individualtrainings klingt im ersten Augenblick fremd. Mit„Dein Talentschleifer“ gibt es aber nun eine Fußballschule, die sich ausschließlich auf Einzeltraining für Kinder und Jugendliche spezialisiert hat. Noah Karthaus von der TSG Sprockhövel und die Hattingerin Emilia Krieger sind dort als Trainer angestellt.
Noah Karthaus, der Management studiert und sich aufs Sportmanagement spezialisieren will, hat die Fußballschule im Internet entdeckt: „Ich musste wegen meines Kreuzbandrisses lange pausieren. Mein Ziel ist es ohnehin, Fußball-Trainer zu werden, und auf der Suche nach Möglichkeiten, bin ich im Internet auf die Talentschleifer aufmerksam geworden.“
Noah Karthaus und Emilia Krieger hat das Konzept überzeugt
Gegründet wurde „Die Talentschleifer“ von Dominik Seemann aus Kamp-Lintfort, der schon einige Jugendteams im Leistungsbereich trainiert hat, und dem Schermbecker Torwart Leon Pick. Die beiden entwickelten ein Konzept, wie ein Individualtraining auszusehen hat. Sowohl Karthaus als auch Emilia Krieger hat dieses Konzept gleich überzeugt. Beide stimmen überein: „Es ist ganz besonders wichtig, dass auch auf die Entwicklung abseits des Fußballs und auf die mentale Stärke geachtet wird. Fußball ist auch ein Kopfsache. Fitness und technisches Können reichen bei weitem nicht aus.“
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Das Konzept der Talentschleifer ist nicht nur auf den Umgang mit der Lederkugel ausgerichtet, sondern auch ein Sport-Mentaltrainer hat großen Einfluss genommen. Robin Udegbe, der momentan beim SV Straelen in der Regionalliga spielt und auch schon als Profi bei Fortuna Düsseldorf gegen den Ball trat, ist Psychologe und betreibt sein eigenes Coaching-Unternehmen. Noah Karthaus hält diesen Aspekt für sehr wichtig: „Wir müssen den Fußball ganzheitlich betrachten. Am Anfang steht bei den Talentschleifern eine Persönlichkeitsanalyse, damit wir ganz individuell auf die Schüler eingehen können.“
Viele Kinder wollen Profi werden, eine Garantie gibt es durch Einzelstunden nicht
Karthaus kennt viele Kinder, die gerne Fußball-Profi werden möchten: „Man kann das schaffen, aber das Rundherum muss stimmen.“ So weisen die Ausbilder darauf hin, dass man die Ausbildung nicht vernachlässigen darf, denn den Sprung ins Profigeschäft könne man mit dem Einzelunterricht auf keinen Fall garantieren. Emilia Krieger, die bei der DJK Märkisch die neu gegründete Mädchenmannschaft (C-Juniorinnen) trainiert, Wirtschaftspädagogik studiert und bald die Trainer-B-Lizenz in Angriff nimmt, fügt hinzu: „Die Psychologie spielt dabei eine große Rolle. Ein Fußballer kann auf dem Platz nur die richtigen Entscheidungen treffen, wenn er klar im Kopf ist.“
Im Rahmen des Unterrichts steht eine Leistungsanalyse des jungen Fußballers und die Definition der Ziele an. Die einstündigen Einheiten beginnen mit einem Gespräch und einem gemeinsamen Aufwärmen. Gründer Dominik Seemann erläutert: „Wenn wir einen Übersteiger lernen wollen, sehen wir uns Videos an, wie dieser aussehen könnte und setzen das dann um.“
Der Schüler bekommt nun die Aufgabe, das Gelernte beim nächsten Mannschaftstraining umzusetzen: „In der folgenden Stunde besprechen wir, wie das geklappt hat.“ Dazu gehört natürlich, dass die Schüler sich selber kritisch beobachten: „Eine realistische Selbstreflexion ist dazu sehr wichtig.“
Zielgruppe ist nicht nur auf ambitionierte Fußballer begrenzt
Die Zielgruppe der Talentschleifer ist nicht auf ambitionierte Jungen und Mädchen begrenzt. Emilia Krieger glaubt: „Auch, wenn das Programm wohl erst einmal die ambitionierten Kicker anlockt, kann jedes Kind seine fußballerischen Fähigkeiten verbessern.“
Die Schüler können drei verschiedene Pakete mit sechs, acht und zwölf Stunden buchen, die 40, 45 und 50 Euro pro Stunde kosten. Seemann sagt: „Wir befinden uns damit im unteren Preissegment, zumal wir auch den Unterricht auch in Zweiergruppen anbieten.“
Noah Karthaus und Emilia Krieger gehören zu den ersten zwölf Trainern, die für die Talentschleifer arbeiten, in den kommenden Jahren sollen bundesweit Nachwuchskicker ausgebildet werden. Die zwei heimischen Sportler freuen sich: „Wir werden den Unterricht sehr wahrscheinlich bei unseren Heimatvereinen anbieten können, und sind sicher, dass es ein Erfolg wird.“
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