Hattingen/Sprockhövel. In den Oberligen Westfalen und Niederrhein ist die Lage der heimischen Teams aus Hattingen und Sprockhövel gegensätzlich. Eine Hochrechnung.
Durch den Lockdown ruht die aktuelle Fußball-Saison. Unklar ist, ob es überhaupt weitergehen kann. Falls ja, müssen mindestens 50 Prozent der Spiele in den Ligen erreicht sein, damit es eine Wertung geben kann. Wir schauen auf die Situation der heimischen Vereine und machen eine Hochrechnung.
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Dabei setzen wir voraus, dass alle Teams die gleiche Zahl an Spielen austragen und damit eine Hinrunde abgeschlossen wird. Dazu rechnen wir für jeden Verein aus der jeweiligen Liga die noch maximal zu erreichenden Punkte aus und erstellen so eine fiktive Tabelle. Heute blicken wir auf die beiden Oberligisten Sportfreunde Niederwenigern und TSG Sprockhövel.
Sportfreunde Niederwenigern braucht dringend Punkte
Ein erster Blick auf die Tabelle der Oberliga Niederrhein, die den Stand von Ende Oktober zeigt, verrät: die Sportfreunde sind abstiegsgefährdet, müssen dringend noch Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Niederwenigern steht auf Platz 19 von 23, dem ersten von fünf Abstiegsrängen. Einen davon wird auf jeden Fall der TV Jahn Hiesfeld belegen, der sich zur neuen Saison in die Bezirksliga zurückziehen wird.
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Auf den anderen Abstiegsplätzen stehen der 1. FC Mönchengladbach, der als Letzter aus zehn Spielen nur drei Punkte geholt hat, sowie der FSV Duisburg (vier Punkte aus neun Spielen) und FC Kray (sieben Punkte aus acht Partien). Die Sportfreunde haben zehn Spiele absolviert, daraus sind nur acht Punkte herausgesprungen. Vor den Wennischen rangiert auf Platz 16 der SC Union Nettetal mit zehn Punkten aus elf Spielen. Alle anderen Teams, die in der Tabelle über Niederwenigern stehen, haben weniger Spiele und mehr Punkte, wären also bei der Hochrechnung außer Reichweite.
Am Ende wäre Niederwenigern auf Platz 19
Die Sportfreunde können aus noch zwölf verbleibenden von 22 Hinrundenspielen maximal 36 Punkte erreichen, hätten so mit den acht bisher gesammelten in der Hochrechnung 44 Zähler auf dem Konto. Damit würden sie vor Nettetal liegen, was nur noch 33 Punkte erreichen könnte und am Ende bestenfalls auf 43 Punkte kommen würde. Hieße also, die Wennischen könnten die Abstiegszone damit auf Rang 18 verlassen.
Doch der FC Kray kann noch 42 Punkte sammeln und insgesamt 49 erreichen, würde sich damit wieder vor Niederwenigern schieben, was zurück auf Platz 19 rutscht. Dahinter bleiben würde der FSV Duisburg, der noch 39 Punkte sammeln kann und so insgesamt 43 hätte. Schlusslicht Mönchengladbach kann nur noch 36 Punkte sammeln und wäre dann mit am Ende 39 immer noch Tabellenletzter.
SFN-Trainer Marcel Kraushaar vernimmt positive Stimmung
Für Trainer Marcel Kraushaar ist der Blick auf die Tabelle uninteressant, gerade weil sie sehr verzerrt ist. Der Klassenerhalt ist das Ziel und das hält er für möglich, die Stimmung sei grundsätzlich positiv. „Für uns gilt es, möglichst viele Punkte zu holen. Wir haben auch noch ein paar direkte Duelle dabei, etwa genau gegen Kray oder Nettetal. Auf die kommt es am Ende an“, betont der SFN-Trainer.
Da seine Elf schon gegen einige Teams aus dem oberen Tabellendrittel gespielt hat, stehen ihr womöglich auch vermeintlich leichtere Partien bevor als der direkten Konkurrenz. „Unsere Ausgangssituation macht den Klassenerhalt möglich.“
TSG Sprockhövel befindet sich unter den Spitzenteams
In der Oberliga Westfalen zählte die TSG Sprockhövel in der Startphase der Saison zu den Top-Teams. Von ihren bisher absolvierten sieben Spielen hat sie sechs gewonnen und nur einmal gegen den RSV Meinerzhagen verloren (2:3). Mit 18 Punkten rangiert die Elf von Trainer Andrius Balaika momentan auf Platz vier. Punktgleich mit dem Dritten, SV Westfalia Rhynern, der allerdings ein Spiel mehr bestritten hat und ebenfalls punktgleich mit dem Holzwickeder SC, der mit sechs Siegen aus sechs Spielen auf Platz zwei einen von zwei Aufstiegsrängen belegt. Rang eins belegt derzeit der FC Gütersloh, mit 25 Punkten aus neun Partien.
Von den Teams, die aktuell hinter der TSG in der Tabelle stehen, hat keins weniger Spiele als Sprockhövel absolviert. In einer Hochrechnung der noch maximal zu erreichenden Punkte in der Hinrunde (20 Spiele in der Liga) könnte also keins mehr an Sprockhövel vorbeiziehen.
Elf von Trainer Andrius Balaika könnte auf Rang drei abschließen
Die TSG kann aus 13 verbleibenden Spielen noch 39 Punkte sammeln und so insgesamt auf 57 Zähler kommen. Rhynern kann nur noch 36 Punkte aus zwölf Partien holen und so maximal 54 Punkte erreichen. Gütersloh kann aus noch elf Spielen 33 Punkte sammeln und hätte dann 58 Gesamtpunkte. Holzwickede hätte noch 14 Spiele, aus denen 42 Punkte möglich sind. Damit würde der SC am Ende bei maximaler Ausbeute mit 60 Punkten Meister werden. Die TSG wäre Dritter.
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Allerdings spielt die TSG noch sowohl gegen Holzwickede als auch gegen Gütersloh. Gegen Rhynern übrigens auch. Es wäre im direkten Vergleich also jeweils ein Sieg möglich. Kurzum: die TSG spielt um den Aufstieg mit. „Wir haben uns in einen Lauf gespielt, sind von Spiel zu Spiel selbstbewusster geworden. Man wird dann auch als Gegner ganz anders wahrgenommen“, sagt Trainer Balaika.
Der mögliche Aufstieg ist nicht das ausgegebene Ziel, doch verweigern würde sich der Verein dagegen nicht und hat daher schon die Regionalliga-Lizenz beantragt. TSG-Kassierer Jürgen Meister merkt an: „Meistens spielen wir in der zweiten Saisonhälfte besser als in der ersten. Aber man muss abwarten.“
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