Hattingen/Sprockhövel. Nach einer Runde des FLVW ist der Re-Start neu terminiert. Die TSG ist gegen Geisterspiele. Am Niederrhein fehlt den Vereinen noch eine Info.

123 Fußballspiele fehlen der Oberliga Westfalen noch, um die Saison am 30. Juni werten zu können, um Auf- und Absteiger zu bestimmen. 147 gar der noch etwas größeren Oberliga Niederrhein. Sowohl der Fußballverband Niederrhein (FVN) als auch der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) haben klargestellt, dass es nicht möglich ist, den Trainingsstart im Lockdown mit Schnelltests vorzuziehen. Nach einer Runde des FLVW mit seinen Oberligavertretern ist daher ein neuer Termin für den Re-Start festgelegt worden.

Ein Re-Start kann aber auch nur erfolgen, wenn die Inzidenzwerte niedrig bleiben – landesweit. Sonst werden die zuletzt von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen wieder zurückgenommen. Die TSG Sprockhövel nimmt, soweit nun möglich, in Mini-Gruppen das Training wieder auf. „Wir versuchen, das auszuschöpfen, was geht. Man weiß ja gar nicht, wie lange es überhaupt gut geht“, merkt André Meister, der Fußball-Geschäftsführer der TSG, an. Die Oberliga-Elf würde gerne noch einmal spielen, hatte sich sportlich vor dem Lockdown in hervorragender Verfassung präsentiert.

Fußballverband Westfalen möchte Spiele in der Oberliga ab Mai fortsetzen

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Der Verband plant nun, die noch verbleibenden Spiele, die für eine Wertung der Saison benötigt werden (50 Prozent), ab Anfang Mai fortsetzen zu lassen. Dann bleiben zwei Monate bis Ende Juni für die noch ausstehenden elf Spieltage, um die 50 Prozent zu erreichen.

Es soll zwei Englische Wochen geben, außerdem stehen für viele Mannschaften noch Nachholspiele an, damit die Anzahl der benötigten Partien erreicht werden kann. Die TSG hat zwei Nachholspiele, die unter der Woche angesetzt werden müssten. Wenn es weitere Spielausfälle gibt, aufgrund möglicher Corona-Fälle, wird es mit einer Saisonwertung wohl nicht klappen.

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Es werden also weiter Spiele angesetzt, dazu ist der FLVW laut seiner Satzung verpflichtet. „Er muss den Vereinen das Fußballspielen ermöglichen“, sagt Meister. Das könnte dazu führen, dass es am Ende zwar noch Partien gibt, dies aber im Grunde nur noch Testspiele wären, wenn es eben für eine Wertung nicht mehr reicht. Ein vorzeitiger Abbruch ist in der Verbandssatzung rechtlich nicht möglich, sonst könnten Vereine nämlich einen Aufstieg einklagen.

Gewohntes Mannschaftstraining für die TSG Sprockhövel frühestens ab Ende März

Ab frühestens Ende März ist im Optimalfall gewohntes Mannschaftstraining im Freien möglich – wenn auch da die Inzidenzwerte mitspielen. Dann hätte die Oberliga Westfalen eine vierwöchige Vorbereitungsphase vor dem geplanten Re-Start. Das, was André Meister sich keinesfalls wünscht, sind Geisterspiele. „Für den Spielbetrieb müssten wir noch Kosten auf uns nehmen, hätten aber dann auf der anderen Seite keine Einnahmen. Und die Vereine sind in der Corona-Zeit sowieso schon gebeutelt“, gibt er zu bedenken.

Gegen Geisterspiele hatten sich auch schon früh die Sportfreunde Niederwenigern ausgesprochen – auch in einer Verbandsrunde des FVN, dem die Hattinger angehören und in der Oberliga Niederrhein spielen. Dort fehlte den Vereinen am Mittwoch noch eine Info, wie es nun weitergehen soll. Es soll von Verbandsseite aus ebenfalls wieder eine Videokonferenz geben. Einen Termin dafür gibt es allerdings noch nicht, wie zu hören ist.

Vereine am Niederrhein warten noch auf eine Info vom Verband

Christopher Weusthoff ist Sportlicher Leiter bei den Sportfreunden Niederwenigern.
Christopher Weusthoff ist Sportlicher Leiter bei den Sportfreunden Niederwenigern. © WAZ | Hendrik Steimann

Am Niederrhein müssten zudem noch mehr Spiele bestritten werden, um die Saison zu werten. Zudem noch der Niederrheinpokal, in dem die Sportfreunde noch mitwirken.

„Ich finde vier Wochen Vorbereitungszeit viel zu kurz nach so einer langen Pause. Die Sommervorbereitung läuft meistens sechs bis acht Wochen. Und jetzt soll es nach fünf Monaten Pause schon nach vier Wochen weitergehen? Da sind Verletzungen programmiert“, schätzt Christopher Weusthoff, der Sportliche Leiter Niederwenigerns. Er möchte nicht falsch verstanden werden, wenn er sagt: „Ich möchte, dass es lieber schon gestern statt morgen weitergeht. Dann aber nur vernünftig.“

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