Sprockhövel. Für die U19 und die U17 der TSG könnte ein Nachteil entstehen, weil in Nachwuchsleistungszentren der Ball bereits rollt – mit Sondergenehmigung.
Ein Teil der Konkurrenz trainiert und die Jugendteams der TSG Sprockhövel sowie die anderen Amateurvereine müssen zuschauen. Denn: In (Profi-)Vereinen mit einem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) ist das Training wieder eingeschränkt erlaubt. Diese ungleichmäßige Behandlung sorgt für Unverständnis und Verärgerung bei den Verantwortlichen der TSG.
„Für mich ist dieses Vorgehen nicht nachzuvollziehen“, sagt Patrick Knieps, Koordinator der älteren Jugendteams und Trainer der U19 der Sprockhöveler. In den NLZs darf aufgrund von Sondergenehmigungen wieder trainieren werden, natürlich unter der Einhaltung von Hygienemaßnahmen. Die Jugendspieler der Amateurvereine ohne NLZ müssen allerdings zu Hause bleiben. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als alleine zu üben.
„Die Spieler in den NLZs können genauso Corona bekommen wie wir“, sagt Patrick Knieps. „Es ärgert mich, dass nicht alle gleich behandelt werden. Entweder dürfen alle trainieren oder eben niemand.“ Allein aus dieser Perspektive sei diese Regelung alles andere als fair, so Knieps.
Unterschiedliche Behandlung der Teams kann sich sportlich bemerkbar machen
Die unterschiedliche Behandlung der Vereine und der Jugendteams könnte sich aber auch sportlich bemerkbar machen. Nämlich dann, wenn die Saison in den höheren Ligen demnächst fortgesetzt werden sollte. Manche Teams wären in dem Fall schon wochenlang im Training, andere Mannschaften hätten deutlich weniger Zeit, sich vorzubereiten. „Das wäre Wettbewerbsverzerrung“, sagt Knieps.
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Die U17 der TSG Sprockhövel spielt in der B-Jugend-Westfalenliga gleich gegen drei U16-Jugendteams von Profi-Clubs: gegen den FC Schalke 04, gegen Borussia Dortmund und gegen den VfL Bochum. Zudem haben die B-Jugendlichen (U16) vom SC Preußen Münster, die ebenfalls in der Westfalenliga spielen, mit Genehmigung der Stadt ihr Training wieder aufgenommen.
Besonderer Nachteil für die U17 der TSG Sprockhövel
„Das ist definitiv ein Nachteil für uns“, sagt TSG-U17-Coach Fabien Henning. „Gegen Dortmund und Bochum haben wir schon gespielt, das ist unser Glück. Gegen Tabellenführer Schalke müssten wir noch antreten. Mit Preußen Münster trainiert ein direkter Konkurrent im Kampf um Klassenerhalt schon wieder. Das könnte zu einem Problem werden.“ Dennoch habe er nicht vor, zu jammern. Es bringe nichts, sich zu beschweren. Man müsse das Beste aus den Möglichkeiten herausholen, die man habe, sagt Henning.
Obwohl die U19 in der A-Jugend-Westfalenliga nicht direkt auf einen Kontrahenten mit NLZ trifft, könnte bei baldiger Spielbetriebsaufnahme auch die Mannschaft von Coach Patrick Knieps im Rennen um den Aufstieg Nachteile erfahren.
„Regionalligisten und Drittligisten trainieren und spielen ja ganz normal. Dort trainieren auch regelmäßig Jugendspieler bei den Seniorenteams mit, was eigentlich nicht in Ordnung ist. Das kriegt entweder niemand mit oder es wird einfach ignoriert. Aber auch das ist Wettbewerbsverzerrung“, erklärt Knieps. Die U19 der Sprockhöveler kämpft unter anderem mit dem SC Verl um Platz eins. Verls Seniorenteam spielt in der dritten Liga.
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