Sprockhövel. Nach einem Erlass der Landesregierung kann der Goldclub Felderbach wieder die Plätze nutzen. Was in der Zwischenzeit auf der Anlage passiert ist.
Seit Freitag haben die heimischen Golfer aus Sprockhövel beste Laune. Der Corona-Erlass der Landesregierung Nordrhein-Westfalen ist so geändert worden, dass das Golfen nun wieder erlaubt ist - unter Hygienevorgaben. Somit sind auch die Plätze Felderbach, Frielinghausen und der dazugehörige Neun-Loch-Platz im Sprockhöveler Süden theoretisch ab diesem Montag wieder geöffnet.
Die am Freitag veröffentlichten Änderungen erlauben die Sportausübung auf Sportanlagen unter freiem Himmel allein, zu zweit oder ausschließlich mit Personen des eigenen Hausstands. Noch am Mittwoch hatte der Golf-Verband Nordrhein-Westfalen ein Schreiben an den Ministerpräsidenten Armin Laschet gesendet, in dem er das Ende des Golf-Verbots forderte. Der Verband begründet seine Forderung damit, dass das Golfspiel ohne konkrete Ansteckungsgefahr möglich sei.
Landesregierung reagiert auf Brief des Golf-Verbandes
Dieser Argumentation ist die Landesregierung gefolgt, zumal das Golfen schon in zwölf anderen Bundesländern erlaubt war. Für den Golf-Club Manager Jan Glass war die Schließung ohnehin eine kaum hinnehmbare Situation: „Aus unserer Sicht waren die Argumente nicht stichhaltig. Seit der Schließung der Golfanlagen herrschte eine große Unzufriedenheit unter den Mitgliedern. Die Regelung hatte nichts mit den Infektionszahlen zu tun hat, sondern war politisch begründet.“
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Auf den Golfanlagen gelten nun die Regeln wie vor dem Lockdown Mitte Dezember, so Glass: „Wir vergeben auf den beiden großen Plätzen Startzeiten für zwei Personen für jeweils neun Löcher. Das bedeutet, dass dann acht Personen gleichzeitig starten. Im Höchstfall sind so zwischen 80 und 90 Leute auf einer Flache von rund 80 Hektar unterwegs.“ Der Mindestabstand zwischen den Spielern muss nun fünf Meter betragen, doch die zwei Flightpartner kommen sich so gut wie nie in die Quere, da die Bälle meist weit auseinanderliegen.
Regeln stehen auf der Internetseite des Golfclubs Felderbach
Glass ergänzt: „Nach vorne und hinten beträgt der Abstand sowieso mindestens 200 Meter.“ Die Umkleidekabinen und Duschen bleiben weiter gesperrt, eine Toilettennutzung ist aber möglich. Auch die beiden Restaurants dürfen nicht geöffnet werden. Die weiteren Regeln sind auf der Homepage des Clubs zu finden.
Trotz des neuen Erlasses, müssen die Golfer wohl bis zum Mittwoch auf ihre erste Runde warten. Wegen der Niederschläge der letzten Wochen sind die Plätze sehr nass, sodass die Greenkeeper sie nicht schon am Freitag mit schwerem Gerät befahren konnten, um sie wieder herzurichten. Die Driving Range ist ab Dienstag wieder geöffnet.
Greenkeeper waren in den vergangenen Monaten viel im Einsatz
In den letzten Monaten war die Sperrung der Plätze nicht so sehr ins Gewicht gefallen, erklärt Glass: „Im Winter kommen nicht so viele Golfer auf den Platz. In diesem Jahr waren die Witterungsverhältnisse auch nicht einladend.“ So konnten die zehn Greenkeeper, die in den Clubs beschäftigt sind, ungestört ihrer Arbeit nachgehen.
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Glass erläutert: „Wir haben viele Bäume beschnitten, und auf Felderbach einen Teich vergrößert, damit wir im Sommer besser bewässern können.“ Die Pflegekosten bilden den größten Block auf der Kostenseite eines Golf-Clubs, erläutert der Club-Manager: „Wir geben auf unseren Plätzen geschätzt 1,5 Millionen Euro im Jahr für die Pflege aus.“
Mitglieder bleiben dem Club im Lockdown treu
Dieses Geld generiert sich zum größten Teil aus den Mitgliedsbeiträgen. Die 1300 Mitglieder sind ihren Clubs auch in der Coronazeit treu geblieben: „Es hat keine Abmeldungen gegeben. Vereinzelt gab es Anfragen, die Mitgliedsbeiträge in Raten zahlen zu können, und dem sind wir auch gerne nachgekommen.“
Auch für die sechs Golflehrer sind die Änderungen ein Segen, denn nun ist Einzelunterricht wieder erlaubt. Die Pros müssen schon seit Monaten auf Einnahmen verzichten, denn sie durften schon lange vor der Schließung der Golfplätze im Dezember nicht unterrichten. Glass freut sich für die arg gebeutelten Golflehrer: „Gerade im Frühjahr nehmen die Mitglieder viele Unterrichtsstunden, um ihren Schwung noch einmal aufzufrischen.“
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