Sprockhövel. Corona hat das Golfhotel Vesper in Sprockhövel hart getroffen. Jetzt werden das Restaurant und der Golfplatz wieder geöffnet, es geht aufwärts.

Die drastischen Maßnahmen durch die Corona-Pandemie trafen auch das Golfhotel Vesper wie ein Tsunami. „Wir waren direkt die ersten, die vom Lock-Down betroffen waren. Golfen war nicht mehr möglich, Buchungen fürs Hotel wurden storniert, das Restaurant geschlossen. Unvorstellbar“, zieht Chef Arnt Vesper Bilanz. Aber nach so vielen schrecklichen Wochen gibt es auch gute Nachrichten. „Wir waren schon lange mit einem der großen Reiseanbieter im Gespräch. Jetzt sind wir dort gelistet, man findet uns da, kann unser Golfhotel fürs Golfen, Radeln oder Wandern buchen. Das freut uns sehr.“

Kompletter Stillstand über Monate

Klar wird zurzeit, dass viele Menschen in diesem Jahr einen Urlaub innerhalb Deutschlands bevorzugen. „Denn das Coronavirus wird uns ja noch eine Zeit lang begleiten“, sagt Vesper. Wie schwer die Monate in vieler Hinsicht waren, als kompletter Stillstand in allen Bereichen angesagt war, merkt man, wenn Arnt Vesper die Lage schildert. Die meisten – 68 Mitarbeiter - wurden in Kurzarbeit geschickt. „Wir haben alles versucht, um so wenige Menschen zu entlassen, wie es eben ging. Aber von 14 Personen mussten wir uns trennen. Das waren Männer und Frauen, die noch in der Probezeit waren oder gerade erst bei uns angefangen hatten.“ Von den 18 Azubis aber hat sich der Chef nicht getrennt, sondern für sie „ganz geniale Ideen“ gehabt, wie die Auszubildenden sagen.

Geniale Ideen für die Auszubildenden

Boris Raab desinfiziert die Golfcarts nach jeder Benutzung.
Boris Raab desinfiziert die Golfcarts nach jeder Benutzung. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald


Merle Meiselbach, die jeden Tag von Unna nach Sprockhövel zur Arbeit fährt, strahlt übers ganze Gesicht. Sie lernt Hotelkauffrau und ist von ihrer Arbeit ganz begeistert. Da das Hotel aber komplett schließen musste, hat sie über Wochen eine ganz andere Seite des Golfhotels kennengelernt.„Wir haben die Golfplätze gepflegt, Unkraut gerupft, ganz viel über Rasenpflege und den Beruf der Greenkeeper gelernt und waren bei dem schönen Wetter den ganzen Tag draußen, das war richtig toll“, lacht sie. „Wir waren eine eingeschworene Gemeinschaft, das hat viel Spaß gemacht“, strahlt auch Ornella Berrini, Auszubildende und Studentin im Dualen Studiengang für Tourismuswirtschaft und Hotelmanagement.„Wir haben die Böden und die Toiletten geschrubbt und selbst erfahren, wie viel Arbeit so eine Golfplatzpflege ist“, schwärmt die 19-Jährige.

Von Euphorie ist noch nichts zu spüren


Die beiden jungen Leute, die jetzt ihre Ausbildung beendet haben, hat der Chef trotz Corona übernommen. „Die wären ja in dieser Zeit in ein Loch gefallen, die finden doch im Augenblick keine Arbeit.“ Wie schwer die vergangenen Monate nicht nur finanziell, sondern auch menschlich waren, merkt man bei jedem Satz. „Wir haben regelmäßig mit allen Mitarbeitern über die Lage gesprochen“, berichten Arnt Vesper und Anke Hartmann. Ganz langsam läuft jetzt das Geschäft wieder an. Aus dem Grunde wird größter Wert auf alle vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen gelegt. Von Euphorie kann noch keine Rede sein. „Aber da müssen wir jetzt durch“, sagt Anke Hartmann. Denn weggebrochen sind alle Events, Tagungen, die vielen Buchungen aus dem Ausland, Veranstaltungen, Feiern, Golfturniere.

Golfer dürfen wieder auf die Plätze


Die Golfer dürfen wieder auf die Plätze. Nur die Turniere müssen noch ohne Siegerehrung auskommen. Und auf der Terrasse werden von den eigentlich 180 Plätzen jetzt 60 besetzt. Das Restaurant ist – mit etwas eingeschränkten Zeiten – geöffnet und das Hotel wird wieder gebucht. „Es geht aufwärts – endlich“, sagt Vesper.