Hattingen. Nele Wichert vom TuS Hattingen und Thimo Wanders von der DJK Westfalia Welper haben für ihr Engagement im Verein eine Würdigung vom KSB erhalten.

Thimo Wanders ist gerade dabei, ein Online-Programm zu schreiben, für das Training zu Corona-Zeiten, als ihn der Anruf der WAZ erreicht. Mal wieder ist er für die DJK Westfalia Welper aktiv. In den vergangenen Jahren hat er sich sehr für seinen Verein eingesetzt. Dafür ist der 24-Jährige von der Sportjugend des Kreissportbundes Ennepe-Ruhr nun geehrt worden, mit dem Sportjugendpreis „ENgagiert“. Genauso wie die 17-jährige Nele Wichert, die seit drei Jahren für den TuS Hattingen im Einsatz ist und in der Zeit einiges mit ermöglicht hat, wofür ihr Verein sehr dankbar ist.

Der Sportjugendpreis wird über den Kreissportbund (KSB) an Engagierte in zwei Kategorien vergeben: Junge Engagierte unter 27 Jahren und Engagierte für die Jugendarbeit, die selbst schon älter als 27 sind. Im gesamten Kreisgebiet hat der KSB fünf von 18 Bewerbern in diesem Jahr geehrt. Neben den beiden Hattingern noch drei aus Witten. „Alle leisten in ihren Vereinen viel und haben einen großen Anteil an dem, was aufgebaut wurde“, erklärt Sarah Quirbach, die Vorsitzende der Kreissportjugend.

Insgesamt ehrt der Kreissportbund Ennepe-Ruhr fünf Personen

Der Vorstand aus der Sportjugend hat nach einem Blick auf das, was die Bewerber im Einzelnen machen, abgestimmt. „Wir konnten dieses Jahr leider nur fünf Personen ehren, weil wir durch die Corona-Pandemie nicht so viele Sponsoren gefunden haben“, bedauert Sarah Quirbach. Für jeden Preisträger stehen 500 Euro bereit, die aufgeteilt werden: 250 Euro an die Geehrten selbst, 250 Euro an deren Verein mit der Verpflichtung, diese Summe erneut in die eigene Jugendarbeit zu investieren.

Für Nele Wichert steht fest: ihren Anteil des Preisgeldes möchte sie für die Finanzierung von Lizenzen verwenden. Also im Endeffekt wieder dem TuS Hattingen zukommen lasen, wenn sie dadurch qualifizierte Trainerin ist. Vor drei Jahren stand sie noch als Spielerin der damals vom TuS neu gegründeten U15-Juniorinnenmannschaft auf dem Feld. Das Team hielt sich allerdings nicht, doch die Schülerin wollte weiterhin den Kontakt zum Verein zu halten. So wurde der berühmte Stein ins Rollen gebracht.

Nele Wichert hat ihren Kontakt zum TuS Hattingen intensiviert

Als eine Art Mentor ist seitdem der TuS-Jugendkoordinator Mathias Werner für die Ehrenamtliche geworden. Mit ihm trainierte sie gemeinsam die E-Jugend, machte ihre Ausbildung zum Juniorcoach und im Anschluss ihre Fußballtrainer-C-Lizenz. Sportlich hatte sie Erfolg, stand bei der Stadtmeisterschaft der E-Jugend alleine an der Seitenlinie und holte mit ihrem Team den Titel. „Das hat mir gezeigt, dass nicht so viel schlecht laufen kann“, sagt sie selbst bescheiden dazu. Ihr gefiel das Gemeinschaftsgefühl.

Nele Wichert (Mitte) hat sich beim TuS Hattingen immer mehr eingebracht, auch bei Projekten wie etwa hier zu sehen beim Sport im Park.
Nele Wichert (Mitte) hat sich beim TuS Hattingen immer mehr eingebracht, auch bei Projekten wie etwa hier zu sehen beim Sport im Park. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Das Strahlen der Kinderaugen ist es, was sie erfreut und ihr das zurückgibt, wofür sie sich einsetzt. „Das macht mir Spaß. Meine Motivation ist sonst, die Begeisterung für den Sport weiterzugeben“, erzählt die angehende Abiturientin. Aktuell trainiert sie die D-Jugend sowie die Mini-Kicker bei den Rot-Weißen, hetzt sich dafür an Spieltagen auch mal ab, wenn eine Partie auf der Anlage des TuS stattfindet und die andere auswärts. Außerdem ist die Welperanerin neben Mathias Werner diejenige, die als Erste und als Letzte den Platz verlässt.

Jugendkoordinator Mathias Werner: „Vieles wäre ohne Nele Wichert nicht möglich“

„Vieles wäre ohne Nele nicht möglich. Wir sind sehr glücklich, dass sie immer in der Nähe und hilfsbereit ist. Wenn sie da ist, hat man automatisch gute Laune, weil sie auch mit allen Altersklassen gut umgehen kann. Egal ob Kinder oder Senioren“, freut sich Mathias Werner. Mit ihm zusammen war die Schülerin auch schon bei der Sitzung der Hattinger Fußballfachschaft oder beim Sportausschuss und in der Ratssitzung. „Sie schaut über den Tellerrand hinaus und ist sehr wissbegierig“, lobt Werner. Außerdem hat sie Projekte wie „Sport im Park“ oder das Sportkarussell für den TuS mitbetreut.

Im Verein ist sie seit Kurzem auch Prüferin für das Deutsche Sportabzeichen und hat eine Fitnesstrainer-C-Lizenz erworben. Der Verein hat Sorge, dass die Schülerin nach dem Abitur weniger Zeit hat, wenn sie ein Lehramtsstudium anstrebt. Nele Wichert ist aber zuversichtlich: „Wenn man will bekommt man alles unter einen Hut.“

Thimo Wanders halten die strahlenden Kinder bei der Vereinsarbeit

Das hat bislang auch Thimo Wanders bei der DJK Welper geschafft, wo er selbst als Jugendspieler herangewachsen ist und schon einiges kennenlernte, was Vereinsleben ausmacht. Das wollte er als junger Erwachsener gerne an die aktuelle Jugend weitergeben. Nur muss dies einer organisieren, also hat er sich dazu bereiterklärt. Seit zwei Jahren gehört er dem Jugendvorstand an. „Auch in der Zeit davor hat er schon einiges organisiert“, erzählt DJK-Vorsitzender Björn Mühle, der mit ihm zum Team bei der B-Jugend gehört. Wanders trainiert nicht nur dort die Torhüter, sondern die aus allen Nachwuchsteams. Er selbst ist Torwart der DJK-Reservemannschaft im Herrenbereich.

„Die Motivation ist die positive Rückmeldung der Kinder. Das ist der Hammer und der Hauptgrund, warum ich das alles mache“, sagt der Hattinger, der sich aber auch wünschen würde, dass sich noch mehr Vereinskollegen an der Arbeit im Hintergrund beteiligen. Der Student der Mathematik und Informatik übernimmt auch die Planung von Trainingslagern für die Jugend und setzt sich an die Kaderplanung.

DJK Westfalia Welper profitiert enorm von dem Einsatz des Ehrenamtlichen

Das Corona-Hygienekonzept hat er für die DJK mit ausgearbeitet und dann immer wieder angepasst und kümmert sich um Fördermittel. „Je mehr Verantwortliche man im Vorstand hat, umso mehr kann man machen und Thimo ist ein Macher“, lobt Björn Mühle.

„Bei meinen Prioritäten stehen der Handball und der Verein weit oben, noch vor dem Studium“, gesteht der Sportler. Wenn jemand im Verein Hilfe braucht, ist er bereit dazu. Vor allem für die Jugendlichen. Nicht nur beim Programmieren von Alternativen in der Corona-Zeit.

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