Sprockhövel. „Es war ein sehr emotionales Gespräch“, sagt Yakup Göksu. Das wünscht er sich der 36-jährige ehemalige Trainer nun für seine Oberliga-Fußballer.

Die Nachricht ist nicht unbedingt eine überraschende: Die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel haben nach der 1:2-Niederlage beim 1. FC Gievenbeck, der fünften in Serie, und wegen der Angst vor dem Sturz in die Westfalenliga die Reißleine gezogen: Yakup Göksu ist nicht mehr Trainer und Sportlicher Leiter des Tabellen-15., der nur drei Punkte vor der Abstiegszone liegt, vor dem Tabellenvorletzten TSV Victoria Clarholz, der eine Partie weniger absolviert hat.

Es ist eine Maßnahme, die der 36-Jährige sowie André Meister, der Chef der TSG-Fußballer, und Geschäftsführer Thomas Stemmann gemeinsam getroffen haben. „Es war sehr emotional“, sagt Yakup Göksu. „Ein sehr offenes und ehrliches Gespräch. Respektvoll und angenehm. Und dann haben wir uns gemeinsam zu diesem Schritt entschieden. Es ist auch die richtige Entscheidung.“

„Es geht darum, dass dem Verein gutgeht“, sagt der ehemalige Coach der TSG Sprockhövel

Yakup Göksu ist fest davon überzeugt, dass nicht seine Arbeit das Problem gewesen sei. „Die war gut“, betont er. „Aber Fußball ist ein Ergebnissport, und die Ergebnisse haben nicht gestimmt – auch, weil viele Spiele für uns sehr unglücklich verlaufen sind. Und da muss man an den Verein denken. Wir gehen sehr, sehr gut auseinander.“ Es gibt kein böses Blut? „Um Gottes Willen!“, antwortet Yakup Göksu. „Noch einmal: Es geht darum, dass es dem Verein gutgeht. Das ist das Geschäft Fußball.“

Vielleicht braucht die Mannschaft einen anderen Impuls. Ich hoffe und wünsche mir, dass sie die Kurve kriegt.
Yakup Göksu, der ehemalige Trainer und Sportliche Leiter der TSG Sprockhövel

Klar: Jetzt hofft Yakup Göksu, auch wenn er nicht mehr aktiv eingreifen wird und kann, dass sein ehemaliges Team die Saison mit seinem 45-jährigen Nachfolger Andrius Balaika als Oberligist und nicht als Absteiger beenden wird. „Es ist mein Heimatverein, dort hatte ich vor 20 Jahren in der Jugend meine erste Trainer-Station“, sagt er. „Vielleicht braucht die Mannschaft einen anderen Impuls. Ich hoffe und wünsche mir, dass sie die Kurve kriegt.“

Yakup Göksu , der ehemalige Trainer und Sportliche Leiter des Fußball-Oberligisten TSG Sprockhövel.
Yakup Göksu , der ehemalige Trainer und Sportliche Leiter des Fußball-Oberligisten TSG Sprockhövel. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

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Von der Qualität der Sprockhöveler Oberliga-Fußballer, die er als Sportlicher Leiter so ja auch zusammengestellt hat, ist Yakup Göksu sowieso überzeugt. „Wir haben einen guten Ball gespielt, guten Fußball“, meint er. Aber? „Du kannst den unattraktivsten Fußball der Welt spielen: Wenn du gewinnst, meckert auch niemand.“ Und da wären wir wieder beim Ergebnissport.

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Um seine nun gewonnene Zeit ohne die zahlreichen Einheiten mit dem Oberliga-Team der TSG braucht sich Yakup Göksu keine Gedanken zu machen. „Ich gönne mir jetzt ein paar Tage, ein paar Wochen Fußball-freie Zeit mit der Familie. Abschalten, genießen“, sagt der Vater zweier Kinder (sieben und drei), der im April zum dritten Mal Papa wird. Und nach dieser Zeit? „Ich halte mir alle Türen offen“, sagt Yakup Göksu. Vielleicht taucht er ja sogar als Feuerwehrmann noch in dieser Saison schon wieder an irgendeiner Seitenlinie auf.

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