Hattingen. Erster gegen Zweiter, Niederwenigern gegen Dingden. Mehr geht nicht. Aber: Der FVN könnte gleich zu drei Entscheidungsspielen bitten.
Bereits am Samstag (16 Uhr) starten die Sportfreunde Niederwenigern auswärts mit einem absoluten Topspiel in die Rückrunde der Fußball-Landesliga. Hin und Her ging es in der Hinserie zwischen dem Tabellenführer vom SV BW Dingden und den Sportfreunden, die am Ende des Jahres jedoch etwas an Konstanz vermissen ließen und nun vier Punkte hinter Dingden stehen – aber auch noch ein Spiel weniger absolviert haben.
„Ich freue mich riesig auf das Spiel. Es offenbart direkt, wo man steht. Dingden war für mich auch die beste Mannschaft, gegen die wir in der Hinrunde gespielt haben“, so SFN-Trainer Marcel Kraushaar. Mit 2:2 trennten sich die beiden Kontrahenten nach einem späten Ausgleich der Kraushaar-Elf.
Druck verspürt der Trainer der Hattinger allerdings keinen. „Der Erste gegen den Zweiten ist natürlich ein Ansporn. Aber die Saison ist noch so lang, dass man nicht von einer Vorentscheidung sprechen kann. Wir wollen einfach das Selbstvertrauen aus der Vorbereitung mitnehmen“, erklärt der Trainer.
Auf die Sportfreunde Niederwenigern könnten mehrere Entscheidungsspiele zukommen
Zumal auch Rang zwei am Ende zum Aufstieg reichen könnte. Denn sollte aus der Regionalliga West nur ein Team aus dem Bereich des Fußballverbandes Niederrhein absteigen – aktuell sieht es für die SSVg Velbert schlecht aus –, dann müssten aus der Oberliga drei Vereine in die Landesliga herunter und insgesamt fünf in die Bezirksliga. Dies würde bedeuten, dass drei Landesligisten in die Oberliga aufsteigen, es so also zu einem Entscheidungsspiel zwischen den beiden Vizemeistern der Staffeln eins und zwei kommen würde.
Noch spannender würde es bei einer Punktgleichheit an der Spitze sein. In diesem Jahr zählt nämlich weder das Torverhältnis, noch der direkte Vergleich. Bei Punktgleichheit zwischen dem Tabellenersten und dem Tabellenzweiten werden beide Teams in den ersten beiden Juni-Wochen zu gleich zwei Entscheidungsspielen um den direkten Aufstieg gebeten. Bei drei punktgleichen Teams hat der Verband eine Dreierrunde geplant, bei vier oder mehr punktgleichen Mannschaften eine Entscheidung im K.o.-Verfahren.
Die SF Niederwenigern hielten in den Vorbereitungsspielen zuletzt die Null
Doch noch ist das alles mögliche Zukunftsmusik für die Sportfreunde Niederwenigern. Obwohl die Vorbereitung seiner Mannschaft aufgrund der späten Saisonspiele bis kurz vor Weihnachten und der kältebedingten Unbespielbarkeit der Platzanlagen kurz ausfiel, ist Kraushaar vollends zufrieden mit der Arbeit über den Winter.
„Es war dadurch eine längere Pause. Alle sind voller Energie und haben Bock. Natürlich wären ein oder zwei Wochen noch schöner gewesen, aber das sind Gegebenheiten, mit denen jede Mannschaft klarkommen muss“, erklärt der Sportfreunde-Trainer.
„Wir konnten vernünftig trainieren und von den Grund-Thematiken her war ich sehr zufrieden. In der Halle haben wir gleich zweimal gewonnen und in den Testspielen haben wir zuletzt zweimal zu Null gespielt, was uns wichtig war. Dazu haben wir uns im Spiel mit dem Ball noch steigern können. Das ist es, was unser Ziel war“, freut sich der SFN-Trainer. „Aber es bleibt bei meinem Grundtenor, dass ich es erst abschließend bewerten kann, wenn wir die ersten Spiele in der Liga gesehen haben“, so Kraushaar.
Das Stürmer-Duo steht zusammen bei schon 33 Treffern
Im Spitzenspiel bauen die Sportfreunde auch wieder auf ein Duo, dass sich in der Hinrunde als besonders effektiv herausstellte. Dominik Enz und Marc Rapka erzielten gemeinsam 33 Tore für Niederwenigern. Das ist Liga-Bestwert. „Ich denke, dass es ein wenig täuscht, da bei unseren Toren auch immer sehr viele andere Spieler beteiligt sind“, bremst Kraushaar. „Aber ich wusste natürlich vorher um ihre Qualität und die Statistik spricht sehr für die beiden. Das will ich ihnen auch nicht irgendwie madig reden“, so der Trainer.
Vor allem eines zeigt Kraushaar die Form der beiden Angreifer: „Man sieht einfach die Entwicklung. Man kann es an ihnen festmachen oder auch an den Innenverteidigern Ole Nissen und Jakob Heufken. Ich sehe bei uns keinen einzigen Spieler, der sich nicht in den letzten eineinhalb Jahren weiterentwickelt hat“, lobt der Trainer. „Das kommt einerseits daher, dass die Spieler die Spielidee verinnerlichen, aber auch durch Erfolgserlebnisse und Selbstvertrauen“, so Kraushaar.
Verschmerzen müssen die Sportfreunde zum Auftakt allerdings den Ausfall von Nick Hillmann, der sich beim 4:0-Sieg im Testspiel am vergangenen Sonntag gegen den Landesligisten MSV Düsseldorf verletzte. Glücklicherweise bewahrheitete sich ein Verdacht auf einen Bänderriss nicht. „Es scheint nur eine Bänderdehnung zu sein“, gibt der Trainer Entwarnung.
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