Sprockhövel. Nun wird es richtig eng für die TSG. Ohne Acht ging es gegen ein harmloses Westfalia Rhynern. Vor allem eine Sache führt zur Pleite.

Was hilft eine gute Vorbereitung, wenn danach die ersten beiden Spiele verloren gehen? Nichts! Die TSG Sprockhövel steckt nach den Pleiten beim FC Westfalia Rheine (0:3) und gegen den SV Westfalia Rhynern (0:1 am Freitagabend) nun so richtig tief drin im Abstiegs-Schlamassel. Der Wunsch zur ruhigen Saison, nachdem im Vorjahr im Klassenerhalt erst am letzten Spieltag dramatisch gesichert werden konnte, er ist aktuell passé.

Klar fehlten gegen Rhynern zahlreiche Spieler, die in der Startelf stehen könnten: Jasper Stojan, Maximilian Dagott, Marcel Weiß, Max Michels, Deniz Duran, Mohammed Mousa, Ron Klinger und auch Emre Yesilova, bei dem vor der Partie noch Hoffnung bestanden hatte, sie alle fehlten im Kader der TSG. Daran lag die unverdiente Niederlage knappe gegen Rhynern um den Ex-Sprockhöveler Christian Antwi-Adjei aber nicht.

TSG Sprockhövel hat Westfalia Rhynern defensiv im Griff

Vielmehr war es einmal mehr die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive, die die TSG um den Lohn brachte. Die Westfalia hat sich durch die drei Punkte hingegen wohl endgültig aus dem Abstiegskampf verabschiedet: dabei feuerte sie keine drei Schüsse im gesamten Spiel auf das Tor von Sprockhövels Torhüter Phillip Knälmann ab.

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Zunächst versuchten es die Ostwestfalen mit offensivem und starkem Pressing, welches die TSG zwar kurz ins Schwitzen brachte und welches ein paar gefährliche Ballverluste provozierte, womit die Sprockhöveler dann aber immer besser zurechtkamen. „Wir haben die Pressingsituationen gut gelöst, waren mutig nach vorne und als gesamte Mannschaft defensiv sehr diszipliniert“, so TSG-Trainer Yakup Göksu nach der Partie.

Simon Hendel hat direkt vor der Pause die Führung auf dem Fuß

Sein Team versuchte es offensiv vor allem mit einem vertikalen Ball auf den direkt in die Startelf zurückgekehrten Joshua Perea Torres und dessen Sprintstärke. Zwar gab es mal hier, mal da einen Abschluss, die einzige gefährliche Aktion ließ aber bis zur 44. Minute auf sich warten: Der aufgerückte rechte Verteidiger Simon Hendel nahm eine Flanke von der linken Seite direkt aus der Luft, schoss den Ball so aus wenigen Metern aber knapp am Tor vorbei.

Es dauerte bis zum zweiten Spielabschnitt, ehe Berkant Canbulut im Zentrum die Partie mehr an sich riss und die Bälle verteilte. Rhynern versuchte zu kontern, kam aber ganz selten nach vorne, Agon Arifi versuchte es auf der anderen Seite über links mal mit einem Abschluss auf das kurze Eck, doch insgesamt blieb es bei einer Partie ohne große Aufreger. Ein torloses Remis wäre wohl das verdiente Ergebnis gewesen.

Glück hilft dem SV Westfalia Rhynern beim entscheidenden Treffer

„Ich finde, auch drei Punkte für uns wären möglich gewesen“, sagte Göksu sogar. So oder so, der Führungstreffer der Westfalia, der schlussendlich entscheidend werden sollte, kam aus dem schon so oft beschriebenen Nichts. Nach einem Einwurf dribbelte sich Rhynern auch mit Glück durch die Sprockhöveler Hintermannschaft, blieb zweimal eigentlich hängen, bekam den Ball aber zurück, ehe der eingewechselte Patrice Heisinger den ebenfalls gerade erst ins Spiel gekommenen Jonas Telschow sah, der den Ball links neben den Pfosten ins Tor setzte (76. Minute).

Riss die Partie in der zweiten Hälfte immer mehr an sich: Berkant Canbulut.
Riss die Partie in der zweiten Hälfte immer mehr an sich: Berkant Canbulut. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Die TSG reagierte mit einem guten Abschluss des ansonsten relativ blassen Kiyan Gilani, den Rhynerns Torhüter aus dem Eck kratzte, zudem ging Trainer Yakup Göksu mit den Einwechslungen von Dominik Wasilewski und Felix Sauer ein größeres Risiko. Nach Eckbällen scheiterte sein Team dann auch nur knapp, schlussendlich war es aber wie schon in Rheine einfach zu wenig Überzeugung in der Offensive, die zur Niederlage führte.

„Ich habe meine Mannschaft nach dem Spiel zusammengeholt. Im Kreis hatten die Jungs alle den Kopf unten und ich habe sie deswegen angemault. Ich will keine hängenden Schultern sehen, keine Köpfe, die unten sind. Ich habe ihnen gesagt, dass sie nicht wie eine Verlierermannschaft gespielt haben, ganz im Gegenteil. Es war ein ganz anderes Gesicht als in Rheine“, so Göksu. Natürlich sei die Situation in der Tabelle doof, aber mit der Einstellung und damit, wie sich das Team präsentiert hat, könne er nur zufrieden sein.

TSG Sprockhövel - SV Westfalia Rhynern 0:1 (0:0)

  • Tor: 0:1 Jonas Telschow (76. Minute)
  • TSG: Knälmann - Hendel, Milic, Dogan, Müller - Steffens (80. Sauer), Canbulut - Duran, Arifi - Gudalovic (80. Wasilewski), Perea Torres

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