Hattingen. Ein Hattinger ist eine kleine Internet-Berühmtheit. Im neuen Jahr möchte er angreifen – auf dem Platz und in seinem besonderen Raum.
Fußballerisch ist Ramon Sauret-Kranz schon seit Wochen außer Gefecht gesetzt. Ein Bänderriss im Knöchel macht dem Regisseur TuS Hattingen zu schaffen. Lediglich sieben Partien konnte er in dieser Saison absolvieren.
Die Spiele seiner Kollegen, die in der Kreisliga A aktuell auf dem dritten Tabellenplatz liegen und fünf Zähler Rückstand auf die beiden Spitzenteams Hedefspor und DJK Ruhrtal Witten haben, schaut der 26-Jährige aktuell nur von der Seitenlinie – nutzt die gewonnene Zeit durch das ausfallende Training aber für seine zweite Leidenschaft: das Gaming.
TuS Hattingens Ramon Sauret-Kranz ist auch als „xonsio“ bekannt
Unter dem Namen „official.xonsio“ – der Name ist an den Spitznamen seines Vaters angelegt – ist Sauret-Kranz bei TikTok eine kleine Berühmtheit in der lokalen Online-Spiele-Szene. Über 15.000 Menschen folgen dem Hattinger dort, wie er seine Spiele streamt und kommentiert. Hinzu kommen knapp 3.500 Personen bei Instagram („x_onsio_“) und noch einmal 600 über Twitch („xonsio“).
„Ich habe vor circa vier Jahren angefangen zu streamen. Zunächst war es nur aus Spaß. Aber dann habe ich gemerkt, dass es gut funktioniert und habe es intensiviert“, sagt Sauret-Kranz, der in der Folge auch viele Turniere organisierte. Doch irgendwann fehlte neben dem Studium und dem Fußball dann doch die Zeit, die es eigentlich benötigt hätte, um mit seinen Kanälen weiterzuwachsen.
Mit dem TuS Hattingen möchte er in der Rückrunde noch einmal angreifen
Genau die hat sich Sauret-Kranz nun aber wieder geschaffen. „Ich möchte bald auch Fußballvideos produzieren und dort Wettbewerbe machen. Aber es ist gar nicht so leicht, plattformübergreifend Leute zu gewinnen. Ich versuche nun, meine Community von Video zu Video weiter aufzubauen“, sagt der Hattinger, der Zuhause einen extra Raum für das Gaming eingerichtet hat – mit Wolken-Decke.
Sauret-Kranz geht also wieder in die Offensive: Neben und auch auf dem Platz, auf den er zur Rückrunde zurückkehren möchte. Sein Team kann sich darüber nur freuen, immerhin traf er in den bisher gespielten sieben Partien zweimal und bereitete sieben Treffer vor. Den Wiederaufstieg in die Bezirksliga hat der Mittelfeldspieler daher auch noch nicht abgehakt. „Wir waren in den vergangenen Spielen nicht konsequent genug. Gerade gegen die eigentlich etwas schlechteren Gegner waren wir nicht so präsent, wie wir es hätten sein müssen. Ich glaube, wenn wir weiterhin alle Gas geben und noch ein bisschen besser verteidigen, können wir noch aufholen.“
Und wer weiß – vielleicht können seine Fans eine Aufstiegsfeier des TuS Hattingen dann auch live im Internet mitverfolgen.
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