Dortmund. Bövinghausens Dzaferoski verrät, wer sicher und wer vielleicht bleibt. Entscheidend für den weiteren Verlauf wird ein Termin am 19. Dezember.
Das Wort Paukenschlag wird im Amateurfußball inflationär benutzt, in diesem Fall passt es aber wirklich: Oberligist TuS Bövinghausen, der in den vergangenen Jahren mit Spielern wie Ex-Weltmeister Kevin Großkreutz oder Ex-Nationalspieler David Odonkor aufhorchen ließ, trennt sich zur Winterpause von fast allen Spielern und verschiebt das Saisonziel vom Regionalliga-Aufstieg zum Oberliga-Klassenerhalt.
Dies bestätigte Klubchef Ajan Dzaferoski auf Anfrage gegenüber dieser Redaktion. Zuerst hatte der RevierSport darüber berichtet. „Man muss Realist sein. Wir schaffen es nicht, oben anzugreifen“, sagt Dzaferoski.
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Lediglich Dino Dzaferoski, Ilker Algan, Joelle Tomczak, Kerim Skenderovic, Yanni Regäsel und Arbnor Murati bleiben sicher. Hinter Moritz Brüggemann, der vor seiner Zeit in Dortmund für die TSG Sprockhövel und für Westalia Herne spielte, stehe noch ein Fragezeichen. Und mit Albin Thaqi sei am Dienstag ein Gespräch über einen möglichen Verbleib anberaumt.
TuS Bövinghausen trennt sich auch vom Trainer Baris Özbeck
Alle anderen Spieler – und auch Trainer Baris Özbek, der erst im Oktober den Job von Christian Knappmann übernahm – werden den Klub verlassen. Laut Reviersport ablösefrei. Schon in den vergangenen Wochen war Bövinghausen mit einem dezimierten Kader zu den Oberliga-Spielen angetreten. Angeblich soll es Nico Thier zur SSVg Velbert ziehen. Jeron Al-Hazaimeh, Andre Dej und Marcus Piossek werden mit Westfalia Herne in Verbindung gebracht. Noch sind aber alle Ziele der Spieler offen. Eine Trainerlösung wird gesucht.
„Einige Spieler wollten einen Schnitt machen und haben gesagt, dass sie höher spielen wollen. Sie wollten sich anders orientieren“, so Dzaferoski. Den Oberliga-Aufstiegskampf oder gar die Regionalliga könne der aktuelle Tabellenzehnte aus Bövinghausen anhand der 17 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer Sportfreunde Lotte einfach nicht garantieren.
Der Verein möchte die Rückrunde auf jeden Fall zu Ende spielen
Sorgen, dass der TuS Bövinghausen diese Oberliga-Saison nicht beenden könne, müsse sich aber niemand machen, sagt Dzaferoski gegenüber dieser Redaktion. „Wir werden die Saison zu Ende spielen. Es gibt doch ein schönes Lied: Lass dich überraschen“, so Dzaferoski in Anspielung auf den Song von Rudi Carrell. „Wir werden in der Rückrunde viele von oben ärgern können, aber ich muss ein bisschen aufräumen“, so Dzaferoski. Das Ziel sei es, auch wieder ein wenig zur DNA der Vorjahre zurückzufinden. „Wir wollen wieder ein ekliger Gegner sein. Das ist uns in den letzten eineinhalb Jahren etwas verloren gegangen“, sagt Dzaferoski.
Das Personal dafür soll in den nächsten Wochen gefunden werden. Am 19. Dezember stehe ein Trainingsspiel an, für welches sich schon mehrere Spieler gemeldet hätten. „Wir suchen ganz allgemein nach Spielern in einem Umkreis von circa 30 Kilometern. Wir wollen die Klasse halten, einmal runterfahren und dann schauen, wohin es geht“, sagt der Klubboss, der sich im Klaren ist, dass der Aufstieg in die Regionalliga somit kein Thema mehr ist und es nur noch um den Klassenerhalt in der Oberliga gehe.
Mit den Spielern, die den Klub verlassen, sei finanziell alles geklärt. „Wir sind sauber mit den Leuten“, versichert Dzaferoski, dem bewusst ist, dass ihm und dem ganzen Klub nach dem Aufschwung in den vergangenen Jahren nun viel Schadenfreude entgegen schwappt: „Da musst du durch. Das Leben ist keine Autobahn, über die man gerade fahren kann.“
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