Hattingen. Die Verbandsliga-Handballer der HSG Hattingen-Sprockhövel plagen erneut Personalsorgen. Gibt es Verstärkungen von der Feuerwehrspielerliste?

Abstiegsgespenst, Nervenkostüm, Rücken zur Wand, Pflichtsieg, all diese Attribute treffen auf die Situation der HSG Hattingen-Sprockhövel vor den letzten beiden Begegnungen dieses Jahres in der Handball-Verbandsliga zu. Zwei Heimspiele, in denen der Tabellenletzte unbedingt den Anschluss an das untere Mittelfeld herstellen und ein Fünkchen Hoffnung auf den Ligaerhalt schüren will.

Zum Auftakt geht es am Samstagabend in der Kreissporthalle ab 19 Uhr gegen den SuS Oberaden, bevor die Mannschaft von Trainer Kai Müller zwei Wochen später, ebenfalls ab 19 Uhr in der Kreissporthalle, den RSV Altenbögge-Bönen zum Jahreskehraus empfängt.

Der SuS Oberaden kommt mit 8:8 Punkten zur HSG Hattingen-Sprockhövel

Der Fokus richtet sich selbstverständlich zunächst einmal auf die Partie gegen den SuS Oberaden, der mit dem ausgeglichenen Punkteverhältnis von 8:8 einen der von der HSG angepeilten Mittelfeldränge belegt. „Wer ins Mittelfeld der Tabelle will, der muss auch die Mannschaften aus dem Mittelfeld bezwingen. Das versteht sich ja von selbst“, sagt Kai Müller und fügt hinzu, dass man nach dem 28:23-Auswärtssieg bei der SGSH Dragons II vor drei Wochen nun unbedingt den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen wolle.

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Mit dem SuS Oberaden kommt eine physisch starke und meist kompakt auftretende Mannschaft in die Hattinger Südstadt, die sich mit einem Sieg die Müller-Sieben vom Hals halten möchte. Kai Müller weiter: „Die Mannschaft ist erfahren genug, um uns nicht zu unterschätzen. In Oberaden weiß man natürlich genau, dass zwei Punkte gerade gegen uns ganz wichtig sein können, um nicht doch wieder den Blick nach unten richten zu müssen. Denn auch für Oberaden ist die Saison bisher sicherlich nicht so gelaufen, wie man sich das vor Beginn der Spielzeit vorgestellt hatte.“

An einem guten Tag ist die Hattingen-Sprockhöveler Spielgemeinschaft sicherlich in der Lage, leistungsmäßig in die Reichweite des Gegners zu kommen. Daran auch wirklich zu glauben, das hat Kai Müller seinen Jungs unter der Woche versucht einzuimpfen. Der fehlende Mut war es in den Augen des Übungsleiters, der besonders im vergangenen Spiel beim TuS Ferndorf II (20:23) den Erfolg verhinderte.

Kai Werthebach und Phillip Dobrodt sind bei der HSG angeschlagen

„Wir müssen unbedingt die zuletzt aus unterschiedlichen Gründen auf der Strecke gebliebenen Hattinger Tugenden, nämlich Gegenstöße, Gegenstöße, Gegenstöße, wieder auf die Platte und dann auch zum erfolgreichen Abschluss bringen. Dann liegt die ganze Last in der Offensive nicht mehr auf dem Positionsspiel. Und das würde vieles bereits wesentlich einfacher machen“, verrät der Coach, wo er den Hebel ansetzen will. Da ist es wichtig, dass mit Jonas Jäger zumindest einer der beiden Sprinter – Magnus Neitsch fällt auf jeden Fall bis zum Jahresende aus – wieder in das Aufgebot zurückkehren wird.

Mit welchem Personal der Trainer diese Aufgabe angehen kann, wird sich aber wieder einmal erst kurz vor dem Spiel herausstellen. Die Vorbereitung war diesmal dadurch gestört, dass neben den Langzeitverletzten mit Kai Werthebach (Grippe) und Phillip Dobrodt (Patellasehne) zwei weitere Leistungsträger nicht an den Trainingsstunden teilnehmen konnten. Ob sie dennoch zumindest spielfit werden, wird sich kurz vor dem Anpfiff zeigen. Linus Grossmann und Jannis Sinnemann wären zwei Kandidaten aus der HSG-Feuerwehrspielerliste, die im Rückraum und am Kreis in die Bresche springen könnten, den Kader aber auch so auf jeden Fall verstärken würden.