Ferndorf. Lange hält die HSG Hattingen-Sprockhövel in Ferndorf richtig gut mit. Warum es am Ende eine erneute Pleite setzte und was der Trainer bemängelte.
Die HSG Hattingen-Sprockhövel hat ihr Verbandsliga-Auswärtsspiel beim TuS Ferndorf mit 20:23 (11:11) verloren. Durch diese Niederlage ist die HSG auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen. Die Mannschaft von Trainer Kai Müller hielt beim Favoriten gut mit, ging am Ende aber doch einmal mehr leer aus. Dabei wäre am Samstagabend sogar viel mehr drin gewesen.
„Wir sind nicht am Gegner, sondern an uns selbst gescheitert. Ferndorf hat uns immer wieder die Tür geöffnet, doch wir sind nicht durchgegangen. In der Verfassung, in der Ferndorf heute war, hätten wir auch mit dem Personal, das wir zur Verfügung hatten, etwas holen können. Das haben wir aber nicht geschafft. Und das ist wirklich ärgerlich“, sagte Kai Müller kurz nach Spielschluss.
HSG Hattingen-Sprockhövel lässt zu viele Großchancen liegen
Gerade in der letzten Viertelstunde hätte die Partie noch kippen können. „Beim Spielstand von 18:16 für den TuS haben wir drei Hundertprozentige liegenlassen, kurz danach zwei unglückliche Zeitstrafen kassiert und auch noch einen Siebenmeter verworfen“, sprach Kai Müller die entscheidende Phase an, in der seine Mannschaft sich für eine alles in allem ordentliche Leistung hätte belohnen und den „Punkteklau“ tatsächlich klarmachen können. Aber auch die letzten Minuten in der ersten Halbzeit hätten für die HSG positiver verlaufen können, ja sogar müssen. Da wandelte die Spielgemeinschaft einen 8:10-Rückstand in eine 11:10-Führung um und hatte fünf Sekunden vor der Pausensirene die Großchance zum 12:10. Doch anstatt mit zwei Toren Vorsprung in die Kabine zu gehen, kassierte das Team noch einen letzten Gegenstoß zum 11:11-Ausgleich.
Nach dem Wiederanpfiff verschliefen die Schützlinge von Kai Müller die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit völlig. Ferndorf zog mühelos auf 17:12 davon und sah schon wie der sichere Sieger aus. Doch anstatt den Sack endgültig zuzumachen, schaltete die Siegerländer angesichts des deutlichen Vorsprungs merklich einen Gang zurück. Die Gäste fanden tatsächlich noch einmal ins Spiel zurück, waren aber, wie bereits geschildert, nicht in der Lage, den Gegner für die seine lasche Gangart zu bestrafen. Ein Grund war auch, dass die HSG gleich fünf Zeitstrafen kassierte, während von den Gastgebern nicht ein einziger Spieler auf die Strafbank musste.
Torhüterduo der HSG ist im Siegerland blendend aufgelegt
Insgesamt gesehen packte die HSG, prima unterstützt vom gut aufgelegten Torwartduo Michael Frorath/Felix Botte, in der Deckung ordentlich zu und verschaffte sich mit dieser Spielweise beim jungen Team der Zweitvertretung des Drittligaspitzenreiters durchaus Respekt. Auch im Positionsangriff lief es ansprechend mit Toren aus dem Rückraum und vom Kreis. Von den beiden Außenpositionen strömte dagegen keine Torgefahr aus. Auch von der eigentlichen Stärke der Müller-Sieben, den Tempogegenstößen, war kaum einmal etwas zu sehen. Da trat der Ausfall der beiden Sprinter Jonas Jäger und Magnus Neitsch schon deutlich zutage. So reichte es am Ende nicht dazu, etwas Zählbares aus dem Siegerland mit auf die lange Heimfahrt zu nehmen.
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Nun gilt der ganze Fokus den beiden vor Weihnachten noch stattfindenden Heimspielen in der Kreissporthalle gegen den SuS Oberaden (2. Dezember) und den RSV Altenbögge-Bönen (16. Dezember), jeweils Anwurf um 19 Uhr, in denen die HSG den Anschluss an das Mittelfeld doch noch vor dem Jahreswechsel herstellen will.
TuS Ferndorf II – HSG Hattingen-Sprockhövel 23:20
„Spielfilm“: 2:0, 2:3, 6:6, 10:8, 10:11, 11:11 (Hz.), 17:12, 18:16, 21:18, 23:20.
HSG: Frorath, Botte; Bayer (1), Bothmann, Grotjahn, Kilfitt (5), Oberbossel (1), Koch, Werthebach (6/2), Dobrodt (4), Isermann (1), Bockhacker (2), Filla.
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