Sprockhövel. Fünf Spiele in Serie hat die TSG Sprockhövel verloren. Von einer Krise will der Coach aber nichts wissen. So ist der Plan beim verletzten Kapitän.
Es seien die Kleinigkeiten, die die Spiele seines Teams aktuell einfach entscheiden würden, sagt Yakup Göksu. Mal eine leichtfertig zugelassene Flanke, mal eine vergebene Großchance. Grundsätzlich ist der Trainer und Sportliche Leiter der TSG Sprockhövel trotz der nun schon fünf Niederlagen in Serie in der Fußball-Oberliga Westfalen dennoch zufrieden mit seiner Mannschaft, die nun am Sonntag mit dem SV Schermbeck (14.30 Uhr) den Tabellendritten empfängt.
Der wartet mit einer nun seit vier Spielen andauernden Siegesserie sowie erfahrenen Spielern wie Kevin Grund und Marcel Platzek und Ex-Sprockhöveler Dilhan Demir auf, die beide schon für Rot Weiss Essen in der Regionalliga spielten.
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Nach den Plätzen sechs, zwölf, 16, acht und erneut zwölf in den Vorjahren greift Schermbeck nun so richtig oben an, hat nur vier Zähler Rückstand auf die Spitze. „Sie haben besser zusammengefunden und sich gut verstärkt. Aber sie kochen auch nur mit Wasser“, so Göksu.
TSG Sprockhövel: Die Videoanalyse wird punktuell eingesetzt
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Die Stimmung in seinem eigenen Team sei aktuell gut. Die Mannschaft wisse, dass das, was sie vergangene Woche gegen die Sportfreunde Lotte spielte, gut gewesen sei. „Und das macht ihr Mut“, so Göksu, der selbst am Mittwoch etwas angeschlagen war, sich die Leitung des Trainings aber nicht nehmen ließ: „Da bin ich noch einer der alten Schule“, sagt er. Wegen solcher Wehwehchen wird nicht abgesagt.
Trotz des ordentlichen Auftritts setzte es bei den Sportfreunden Lotte eine 1:3-Niederlage. Die beiden entscheidenden Treffer waren kaum zu verteidigen, als der Ball erst einmal in Torraumnähe angekommen war.
Die Videoanalysten und das Trainerteam konnten bei den Szenen eher in dem Abwehrverhalten vor dem Assist Anhaltspunkte finden. Beides Mal konnte der Passgeber seinen langen Ball ohne Druck spielen. „Wir zeigen den Jungs solche Szenen. Aber sie können es auch selbst einschätzen. Deshalb macht es unheimlich viel Spaß mit dieser Mannschaft. Und manchmal gibt es auch Tage, an denen wir bewusst nichts ansprechen, weil wir an der Mimik und der Körpersprache sehen, dass ihnen diese Dinge schon bewusst sind“, sagt Göksu.
Gibt es einen Wechsel im Mittelfeldblock?
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Das ein Mittelfeldspieler wie Marcel Weiß mit seiner körperbetonten Spielweise da die Lösung sein könnte, verneint der Trainer auch gar nicht, schränkt aber ein und schützt sein bewährtes Mittelfeldtrio um Berkant Canbulut, Kiyan Gilani und Mohammed Mousa. Marcel Weiß käme viel über seine Wucht, habe aber auch die Tiefenläufe in seinem Spiel. Seine Chance würde kommen, die Saison sei lang.
Aber: „Mo rennt im Spiel so viele Meter wie kein anderer. Er macht unheimlich viele wichtige Wege, auch die dreckigen. Das ist wichtig für unser Spiel und auch für Kiyan und Berko, die viel nach vorne machen und dadurch nicht immer die Kraft haben, um nach hinten zu arbeiten“, so Göksu.
Kapitän Jasper Stojan steigt im neuen Jahr wieder richtig ins Mannschaftstraining ein
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Fehlen wird gegen Schermbeck möglicherweise Levin Müller, den Leistenprobleme plagen sowie gleich drei Spieler aus dem Zentrum: Mick Steffens, Kapitän Jasper Stojan und Vizekapitän Max Michels, die wohl erst im kommenden Jahr wieder voll einsteigen werden. Bei Stojan steht nach seinem Achillessehnenriss weiterhin täglich fußballspezifische Reha auf dem Programm.
Noch fehle es an Reaktivkraft und der Federung in der Wade, sagt Stojan selbst. „Daran arbeiten wir nun bis Jahresende. Anfang des Jahres kann ich dann wieder ins Training einsteigen, aber erst einmal ohne Zweikämpfe. Und am 12. Januar steht ein ‘Return-to-competition-Test’ an. Dabei werden wir sehen, ob es klinisch noch Unterschiede zwischen den Füßen gibt. Läuft das gut, bekomme ich dann hoffentlich grünes Licht“, so Stojan.
Noch etwas mehr Zielstrebigkeit zum Tor
Die Spiele seiner Mannschaft verfolgt der Innenverteidiger natürlich dennoch. Und grundsätzlich spricht er die gleiche Sprache wie sein Trainer Yakup Göksu. Insgesamt findet es gut, was die TSG auf den Platz bringt. Nur das Spiel gegen Preußen Münster II nimmt er da heraus. „Wenn wir einige Sachen abstellen, schneller, mit weniger Kontakten und zielstrebiger auf das Tor spielen und unsere Chancen besser nutzen, mache ich mir keine Gedanken“, sagt Stojan. Aber: „Da muss jeder Verantwortung übernehmen und die nicht an den Nebenmann weiterschieben.“
Gelingt dies, sei auch gegen die starken Schermbecker schon wieder etwas drin. Spätestens in den Partien danach gegen den TuS Ennepetal, Westfalia Rhynern und Victoria Clarholz sollten dann aber einige Punkte eingefahren werden, um gemütlich Weihnachten feiern zu können.
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