Sprockhövel. Yakup Göksu, der Trainer der Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel, nennt zwei Gründe für das 1:3 gegen das U-23-Team des SC Preußen Münster.
Es läuft in der ersten Halbzeit die zweite Minute der Nachspielzeit, als jeder, der die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel mag, verzweifelt und Dominik Wasilewski dem Begriff Chancentod zu einer für sein Team schmerzhaften Renaissance verhilft.
Der Stürmer lässt nach toller Vorarbeit Emre Yesilovas eine Möglichkeit aus, die besser ist als ein Elfmeter. Eigentlich braucht er den Ball nur ins leere Tor zu schieben, schießt aber vorbei. Es wäre das 1:1 gewesen. So aber wird aus dem 0:1 später ein 0:3, und am Ende steht ein 3:1 (1:0)-Sieg für die U 23 des SC Preußen Münster.
Münsters Till Hausotter überwindet Sprockhövels Keeper Philipp Knälmann
„Ich glaube, für die erste Halbzeit brauche ich gleich nicht zu reden“, sagte TSG-Trainer Yakup Göksu, kurz nachdem der Pausenpfiff ertönt war. Eine ähnliche wie die bereits geschilderte Szene hatte es bereits in der 16. Minute gegeben, als Emre Yesilova für eine sehr gute Schuss-Chance Dominik Wasilewskis gesorgt hatte. Doch in diesem Fall traf Sprockhövels Nummer 9 den Ball – in Rücklage – nicht richtig. Till Hausotter zeigte nur sechs Minuten später, wie es besser geht: Nach einer Hereingabe überwand er TSG-Keeper Philipp Knälmann und vollendete zum 1:0 für Münsters U 23.
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Und damit wären wir auch schon beim Thema, das Yakup Göksu nach dem Schlusspfiff ansprach. „Ich glaube, dass es über 90 Minuten ein ausgeglichenes Spiel war“, sagte der Sprockhöveler Trainer nach der nun vierten Niederlage in Serie. Aber? „Die individuelle Klasse hat den Unterschied gemacht.“ Zu allem Überfluss musste die TSG schon früh ihren Kapitän ersetzen: Zunächst war Max Michels von Marvin Benjamins hart gefoult worden – der Münsteraner sah die Gelbe Karte –, und anschließend auch noch umgeknickt.
Kiyan Gilani verkürzt für die TSG Sprockhövel mit seinem achten Saisontor auf 1:3
Yakup Göksu hätte sich diesen Killer-Instinkt, den das U-23-Team der Preußen hatte, auch von seinen Fußballern gewünscht. „Unsere individuellen Fehler werden von so einer Mannschaft eiskalt bestraft“, sagte er. „Wir bestrafen unseren Gegner mit unseren Chancen, die wir hatten, und das waren nicht wenige, aber nicht eiskalt.“ Dabei wollte er seinem Team für dessen spielerische Leistung überhaupt keinen Vorwurf machen. „Wir hatten gute Pass-Stafetten, die Lauf- und die Kampfbereitschaft waren gut“, sagte er. „Wir haben nicht nur blind nach vorne gepöhlt. Gegen so eine Top-Mannschaft so von hinten herauszuspielen, schafft nicht jeder.“
Zur TSG-Wahrheit am Nachmittag des 29. Oktober 2023 vor 200 Zuschauern gehörte aber auch, dass es nach dem Wechsel deutlich weniger Chancen gab und einige Sprockhöveler Köpfe nach dem 0:2, das Innenverteidiger Maximilian Dagott eine Minute nach den Einwechslungen Levin Müllers und Kiyan Gilanis mit einem Fehlpass eingeleitet hatte, herunterhingen. „Wir machen zu viele einfache Fehler. Das müssen wir abstellen“, sagte Trainer Yakup Gösku, der nach dem Münsteraner 3:0 zumindest noch das Ehrentor für seine Mannschaft gesehen hatte. Kiyan Gilani hatte nach einer Flanke Levin Müllers das 1:3 geköpft und sein achtes Saisontor erzielt.
So haben sie gespielt:
Tore: 0:1 Till Hausotter (22.), 0:2 Ole Overhoff (66.), 0:3 Marcello Romano (77.), 1:3 Kiyan Gilani (87.).
TSG Sprockhövel: Knälmann - Arifi (76. Müller), Milic, Dagott, Dogan - Mousa, Michels (38. Weiß) - Yazici (60. Duran), Canbulut, Yesilova (76. Gilani) - Wasilewski (60. Perea Torres).