Sprockhövel. TSG Sprockhövel rettet nach einstündiger Überzahl einen Punkt. Der Trainer macht dem Team einen Vorwurf. Zurück bleibt aber eine knifflige Frage.
Gut möglich, dass Anis El-Hamassi vom FC Brünninghausen von den Spielern der TSG Sprockhövel das eine oder andere Dankeschön nach dem 1:1-Remis der beiden Teams am Freitagabend ausgesprochen bekam.
Denn ohne seinen Platzverweis aus der 33. Minute beim Stand von 1:0 für Brünninghausen, wäre es deutlich schwerer für die TSG geworden, noch den Punkt zu holen. Innerhalb von nur zwei Minuten kassierte der rechte Verteidiger El-Hamassi von der guten Schiedsrichterin Nadine Westerhoff – der Lebensgefährtin von Sebastian Westerhoff, dem Trainer des Liga-Konkurrenten TuS Ennepetal – zunächst die gelbe und dann direkt die Gelb-Rote Karte.
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Gelb-Rot, weil der Ball weggeschossen wurde
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„Er hatte schon vorher einige Fouls begangen. Dann hat er noch einmal gefoult und dafür die gelbe Karte bekommen. Wir wollten den Freistoß schnell ausführen und er hat den Ball weggeschossen“, beschrieb TSG-Trainer Yakup Göksu die Situation vor dem Platzverweis und schob hinterher: „Sie sind ja angehalten worden, etwas pingeliger zu pfeifen.“ Und auch die TSG Sprockhövel erlebte so eine Situation in der vergangen Saison noch selbst.
Von Brünninghausener Seite aus wurde hingegen von einem Touchieren des Balles gesprochen. Klar, dass der Unmut bei den Dortmundern riesig war. Die Bedeutung der Szene schränkte der TSG-Trainer allerdings ein. „Natürlich spielt uns das in die Karten. Aber manchmal macht es das auch gar nicht unbedingt leichter, weil der Gegner sich dann komplett hinten reinstellt. Wir haben die Lücken aber gut gefunden“, so Göksu.
TSG Sprockhövel gerät nach einem Eckstoß des FC Brünninghausen in Rückstand
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Immer wieder lief die TSG auf die dichte Abwehrreihe aus Dortmund zu. Schon vor dem Rückstand per Kopf von Pascal Wieczorek nach Eckball hätte unter anderem Joshua Perea Torres die Führung für die TSG besorgen können.
So liefen die Sprockhöveler in der zweiten Hälfte weiter an und mussten lange auf die Erlösung warten. Als mit Dominik Wasilewski, der aktuell eine schwerere Phase durchmacht, erst drei Mal in dieser Saison eingewechselt wurde, sich im Training zuletzt aber gut präsentierte, bereits ein Mittelstürmer der wuchtigen Art für den flinkeren Perea Torres gekommen war, gelang Agon Arifi in der 73. Minute der verdiente Ausgleich. Von außerhalb des Sechzehners zog er nach einer kurz ausgeführten Ecke ab und drosch den Ball ins Tor. Auch darüber ärgerte sich der FCB, hatte er vor der Ecke doch ein Foul gesehen. So ließ sich Teammanager Reza Hassani auch dazu hinreißen, davon zu sprechen, dass man gegen 14 Gegner gespielt habe.
TSG-Trainer Yakup Göksu macht seinem Team einen Vorwurf
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Sportlich blieb es beim 1:1 – weil Philipp Knälmann, der im TSG-Kasten erneut den Vorzug vor Hendrik Höh bekam – eine Chance von Florian Gondrum vereitelte und ein starkes Spiel zeigte. Und weil die TSG selbst ebenfalls zu ungenau vor dem Tor agierte.
„Das ist der einzige Vorwurf, den ich der Mannschaft mache: Wir hatten genug Chancen zum Sieg. Bestimmt fünf oder sechs. Wir haben diesen Punkt gewonnen. Aber eigentlich musst du das Spiel gewinnen und fertig. Nur wenn du die Tore eben nicht machst...“
TSG Sprockhövel - FC Brünninghausen 1:1 (0:1)
- Tore: 0:1 Wieczorek (23. Minute), 1:1 Arifi (73.)
- TSG: Knälmann - Arifi, Milic, Michels, Weiß (46. Dogan), Müller - Canbulut, Mousa, Gilani (83. Gudalovic) - Yesilova (83. Papadopoulos), Perea Torres (60. Wasilewski)
- Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Anis El Hamassi (FC Brünninghausen, 31. Minute)
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