Dortmund. Das Ergebnis ist deutlich, doch der Favorit ASC 09 enttäuscht gegen Sprockhövel spielerisch. Der TSG-Trainer richtet an zwei Personen klare Worte.

Die Erfahrung habe diesmal den Ausschlag gegeben, sagte Yakup Göksu zu seiner Entscheidung, im Oberliga-Spiel der TSG Sprockhövel beim ASC 09 Dortmund im Tor erneut den Wechsel vorzunehmen. Statt Hendrik Höh hütete Philipp Knälmann das Tor der Sprockhöveler.

Eine Entscheidung, mit der Trainer Göksu unausgesprochen auch direkt eine Einschätzung des Gegners vornahm: Der ASC ist einer der absoluten Aufstiegsfavoriten in der Oberliga Westfalen und bringt unter anderem mit Stürmer Maximilian Podehl, Defensivmann Jan-Patrick Friedrich und Kapitän Jan Stuhldreier massenhaft Erfahrung aus den höheren Amateurfußballklassen mit sich.

Doch auch Knälmann konnte trotz guter Leistung die 0:3-Niederlage nicht verhindern.

TSG Sprockhövel macht das Spiel, gerät aber in Rückstand

Gegen den Ex-Verein von Hannes Wolf, dem heutigen Sportdirektor für Nachwuchs, Training und Entwicklung beim Deutschen Fußball-Bund, gehörte der TSG die Anfangsphase. Vor allem Emre Yesilova, der gegen die SpVgg Vreden zuletzt nur zu acht Minuten Einsatzzeit kam, wirbelte über die linke Offensivseite so sehr, dass der Ball nach 15 Minuten eigentlich schon im Dortmunder Tor einschlagen hätte müssen. Yesilova narrte seine Gegenspieler und legte den Ball in die Mitte. Etwas umständlich kam Joshua Perea Torres zum Abschluss, zielte aber zu zentral und scheiterte so. „Keine Ahnung, wie der Dortmunder Torwart den rausholt. Das war eine hundertprozentige Chance“, sagte Göksu nach dem Spiel.

Und auch die zweite große Chance der Partie gehörte Perea Torres, nachdem er einen langen Ball annahm, einen Haken schlug und die Kugel aus 16 Metern an die Latte schlenzte. Der ASC 09 tat sich hingegen schwer. Es wurde deutlich, warum die Dortmunder in dieser Spielzeit trotz der individuellen Qualität zu Hause noch kein Tor erzielt hatten. Und das wäre wohl auch in der ersten Hälfte so geblieben, hätte Schiedsrichter Thorsten Milde in der 37. Minute nicht auf Elfmeter entschieden, als der Ball Max Michels im Strafraum unglücklich an die Hand sprang. Maximilian Podehl trat an und traf sicher ins rechte Eck.

„Wir haben das Spiel bis zu dem Tor voll im Griff und dann macht der Schiedsrichter uns alles kaputt. Ich habe auch mit Max gesprochen. Er sagt klar, dass das niemals ein Elfmeter war“, wetterte Göksu.

Sorgen nach Verletzung von Yunus Emre Cakir

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Die TSG hatte mental sichtlich ein paar Probleme, mit dem unverdienten Dortmunder Treffer umzugehen, gab die Spielkontrolle ab und musste so am Ende der ersten Hälfte sogar noch eine Druckphase des bis dahin enttäuschenden ASC überstehen.

Im zweiten Spielabschnitt riss die TSG den Ball wieder an sich, richtige Chancen erspielte sie sich aber nicht mehr. Yakup Göksu versuchte dies mit einem Dreifach-Wechsel – Marcel Weiß, Ishak Dogan und Deniz Duran kamen für Emre Yesilova, Kiyan Gilani und den nach Verletzung am linken Bein von mehreren Personen vom Platz getragenen Yunus Emre Cakir.

Nach Emre Yesilovas Auswechslung fehlt es an Offensivdrang

Doch irgendwie rollte der Ball nicht so recht auf dem Rasenplatz in Dortmund: Kein Kombinationsfußball, keine gefährlichen Standards, kaum Steckpässe, zu wenig Kreativität. „Es war kein Wow-Fußball vom ASC, aber wir haben dann zu wenig nach vorne getan und zu schnell den Ball abgegeben“, gibt auch Göksu zu. Das lag auch an der Auswechslung von Emre Yesilova: „Er hat ein gutes Spiel gemacht und will auch durchspielen. Ich möchte ihn aber Step by Step aufbauen. Von Deniz Duran haben wir uns links dann viel erwartet, aber da kam nichts. Das war viel zu wenig“, so Göksu.

Und so reichte dem ASC auch eine Situation zur Entscheidung. Jan Stuhldreier flankte auf den aufgerückten Innenverteidiger Jan-Patrick Friedrich, der per Kopf ins Eck traf. Durch einen Foulelfmeter erhöhten die Dortmunder tief in der Nachspielzeit sogar noch auf 3:0.

ASC 09 Dortmund - TSG Sprockhövel 3:0 (1:0)

  • Tore: 1:0 Podehl (37. Minute/Handelfmeter), Friedrich (87.), Podehl (94./Foulelfmeter)
  • TSG: Knälmann - Arifi (85. Gudalovic), Milic, Michels, Cakir (60. Weiß), Müller - Canbulut, Gilani (60. Duran), Mousa - Yesilova (60. Dogan), Perea Torres

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