Sterkrade. Richtig aufregend wurde es zwischen Niederwenigern und Sterkrade-Nord erst unmittelbar vor Abpfiff. SFN-Trainer kritisiert die Platzanlage heftig.

Wer am Freitagabend nach der Definition des Adjektiv „zäh“ suchte, der wäre beim 1:0-Sieg der Sportfreunde Niederwenigern in der Landesliga bei der der Spvgg Sterkade-Nord wohl fündig geworden. Zumindest in der ersten Hälfte.

Sicherlich, der Wille war den Teams nicht abzusprechen, doch stets bemüht zu sein, war noch nie eine Umschreibung für gute Leistungen. Es war das technische, was den Fußballern beider Mannschaften 45 Minuten lang nur ganz selten ansehnlich gelang.

Die Tabellenführer aus Hattingen, die mit Nick Hillmann im Sturm für Maximilian Golz und mit Jakob Heufken auf der linken Verteidigerposition begannen, standen defensiv gut und gerieten, wenn überhaupt, nur durch eigene Leichtsinnigkeiten in kleinere Schwierigkeiten, nach vorne ging aber nichts. Überhaupt gar nichts.

Die rechte Seite war völlig verweist, Hillman hing in der Luft und agierte zudem bei seinen wenigen Ballkontakten unglücklich und auch auf rechts, wo Schevan Rascho und Marc Rapka es zumeist probierten, wurden die Pässe ungenau und uninspiriert gespielt.

SF Niederwenigern hadern mit den Platzverhältnissen bei der Spvgg Sterkrade-Nord

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Umso dankbarer war wohl Trainer Marcel Kraushaar, dass die Hausherren Niederwenigern in der 40. Minute den Gefallen taten, Paul Renneberg außen in der Nähe des Strafraums plump und gedankenverloren umzutreten. Ansonsten wären die Sportfreunde wohl ohne eine einzige Torchance in die Pause gegangen. So aber schnibbelte Rascho den Ball in die Mitte, Sergej Stahl band seinen Gegenspieler im Sichtfeld des Heimtorwarts, Rapka spritzte hinein und sein Schuss tropfte abgefälscht ins kurze Eck.

Sein Freistoß ging dem Führungstreffer voraus: Schevan Rascho (l.).
Sein Freistoß ging dem Führungstreffer voraus: Schevan Rascho (l.). © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

„Wir konnten keinen Fußball spielen, weil man den Mann auf der anderen Seite des Platzes gar nicht gesehen hat. Die Verhältnisse sind unterirdisch. Von der Trainerbank aus konnte ich nicht sehen, wer auf der anderen Seite den Ball hatte“, ärgerte sich Marcel Kraushaar nach dem Spiel über die schwache Flutlichtanlage in Sterkrade.

Auch in der zweiten Hälfte fehlen die großen Chancen

Fußballerisch ließ die nächste und somit erst zweite erwähnenswerte Situation dann jedoch wieder auf sich warten. In der 53. Minute versuchte der nun für Frederick Gipper eingewechselte Maximilian Golz eine Flanke von Nick Hillmann mit dem Körper entscheidend ins Tor abzulenken, kam aber nicht wirklich hinter den Ball.

So war bei Steffen Köflers Versuch aus der Distanz kurze Zeit später dann auch schon etwas Verzweiflung mit dabei. Allerdings führten die Hattinger ja und Sterkrade-Nord machte nun wirklich nicht den Eindruck, auf Offensive umzuschalten.

Spvgg Sterkrade-Nord fordert Elfmeter und danach eskaliert es

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So blieb es dabei: Beide Teams mussten auf Einzelaktionen oder Standardsituationen lauern, um ein laues Lüftchen an Torgefahr heraufbeschwören zu können. Nach einer Ecke köpfte Golz knapp am Tor vorbei. 78 Minuten waren da schon gespielt. Es sollte die letzte Torchance gewesen sein, auch wenn Sterkrade-Nord in der Nachspielzeit noch einmal Elfmeter forderte und dabei in Person von Baran Özcan völlig überdrehte.

In seinem Eifer rannte er auf Schiedsrichter Philipp Heuser zu, als der gegen die Hausherren entschieden hatte und packte ihn an der Hüfte. Glück für ihn, dass es bei der Gelben Karte blieb – zunächst. Denn auch Ibrahim Üzüm wurde aufgrund seiner Beteiligung in der Rudelbildung nach der Entscheidung mit Gelb bedacht, meckerte aber weiter, sodass ihm direkt darauf die Gelb-Rote Karte gezeigt wurde.

Das wiederum gefiel Öczan nicht, der dies auch kundtat und daraufhin ebenfalls vom Platz gestellt wurde. Weil sich Sterkrade-Nord, allen voran Üzüm, der von einem Mitspieler in fester Umklammerung aus der Spielertraube weggetragen wurde, um seine Aggressionen in den Griff zu bekommen, aber nicht beruhigen konnte, pfiff Schiedsrichter Phillip Heuser schlussendlich gar nicht mehr an, sondern brach die Partie ab.

Niederwenigerns Trainer Marcel Kraushaar ist stolz auf sein Team

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Doch auch für so eine Partie werden drei Punkte an den Gewinner verteilt. Und der war – aufgrund der paar mehr Chancen verdient – der Tabellenführer aus Niederwenigern, der nun auch nach neun Spielen noch ungeschlagen ist, und den Trainer glücklich macht.

Kraushaar: „Wir haben eine reife Leistung gezeigt und das Spiel gewonnen. Zumindest gehen wir jetzt einmal davon aus. Wir haben uns den Platzverhältnissen angepasst. Daher bin ich extrem stolz auf die Mannschaft. Solche Spiele musst du am Ende des Tages einfach gewinnen.“

Spvgg Sterkrade-Nord - SF Niederwenigern 0:1 (0:1)

  • Tore: 0:1 Rapka (40. Minute)
  • SFN: Dehl - Heufken, Stahl, Nissen, Lümmer (71. Barrera) - Köfler, Renneberg- Rapka (81. Adolphs), Rascho (84. Dorka), Gipper (46. Golz) - Hillmann

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