Hattingen. Elfmeter-Schießen: Zwei Spieler des TuS Hattingen patzen gegen die DJK Wattenscheid. Ein Vorwurf? Nein. Der Trainer-Kritikpunkt ist ein anderer.
Die Fußballer des TuS Hattingen haben eine ausgezeichnete Möglichkeit ausgelassen, ein favorisiertes Team auszuschalten und ihren Torwart Louis Lefeber im Elfmeter-Schießen zum Helden dieses Kreispokal-Donnerstagabends zu küren.
Der Keeper der Rot-Weißen parierte nämlich einmal, doch das schaffte dann auch Bright Madu. Sogar zweimal. Der Torwart des Bezirksliga-Sechsten DJK Wattenscheid entschied das fünfte und in der Verlängerung das sechste Duell für sich, hielt den Ball nach den Schüssen von Aleksandr Nekrasov und Levent Dalgic. So unterlag der Spitzenreiter der Kreisliga-A-Staffel 2 auf seinem Wildhagen-Kunstrasen mit 7:8 (2:3, 3:3).
TuS-Torwart Louis Lefeber pariert den Elfmeter-Ball von Fabius Brabec
„Das ist am Ende bitter“, sagte Serkan Aydin, der ebenso wie sein Trainer-Kollege Yusuf Aydin sehr enttäuscht war. Eigentlich waren die Hattinger schon auf eine kleine Flutlicht-Party eingestimmt, nachdem Torwart Louis Lefeber den dritten Wattenscheider Elfmeter von Fabius Brabec pariert hatte und Aleksandr Nekrasov beim fünften TuS-Schuss nur noch zu treffen brauchte. Eigentlich.
Einen Vorwurf wollte Serkan Aydin dem Kapitän sowie dem zweiten Fehlschützen, Levent Dalgic, nicht machen. „Diejenigen, die geschossen haben“, sagte er, „haben sich am Ende getraut.“
Florian Stephan Hau und Lukas Seidler treffen vor der Pause für den TuS Hattingen
In der ersten Halbzeit gab es fünf Tore und unter anderem auch noch einen Latten-Treffer durch Hattingens Senad Vokshi. Zufrieden waren die Aydins mit diesen ersten 45 Minuten aber überhaupt nicht. „Wir waren viel zu passiv“, sagte Serkan Aydin. „Mutlos. Wir haben gar nicht zu unserem Spiel gefunden.“
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Und sie leisteten sich mehrere Schusseligkeiten, so dass die DJK Wattenscheid dreimal einnetzte. Immerhin schafften Florian Stephan Hau und Lukas Seidler, der nach einem Foul an Kevin Jan Jedrysiak den ersten von 13 Elfmetern an diesem Abend verwandelte, jeweils den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Die Ansprache in der Kabine des TuS Hattingen fiel nicht laut aus, „war aber sehr bestimmt“, wie Serkan Aydin sagte. Und das Ergebnis stimmte. „Wir haben es deutlich besser gemacht, haben Moral bewiesen und sind gegen einen guten Gegner zurückgekommen“, meinte der 31-Jährige.
Fabrice Djeri Outcha bringt den TuS Hattingen ins Elfmeter-Schießen
Noch besser wurden die Rot-Weißen in den letzten 20 Minuten, nachdem ihr Trainer-Duo einen Dreierwechsel vorgenommen und Florian Triestram, Jonas Filep sowie Nico Werda gebracht hatte. „Das hat uns gutgetan“, meinte auch Serkan Aydin. Und ein weiterer Einwechselspieler war es dann, der das Elfmeter-Schießen erzwang: Fabrice Djeri Outcha traf in der 89. Minute zum 3:3. Er tauchte allein vor Bright Madu auf und verwandelte eiskalt.
Der Rest der Wildhagen-Geschichte vom schmuddeligen Abend des 21. September 2023 ist bekannt.
So haben sie gespielt:
Tore: 0:1 Enrique Kanapin (11.), 1:1 Florian Stephan Hau (23.), 1:2 Enrique Kanapin (27.), 2:2 Lukas Seidler (42., Foulelfmeter), 2:3 Khaled Merhi (45.), 3:3 Outcha Fabrice Djeri (89.).
Elfmeter-Schießen: 3:4 Denis Olszaniecki, 4:4 Jonas Filep, 4:5 Murat Balikci, 5:5 Florian Triestram, Louis Lefeber pariert gegen Fabius Brabec, 6:5 Lukas Seidler, 6:6 Enrique Kanapin, 7:6 Outcha Fabrice Djeri, 7:7 Paul Korn, Aleksandr Nekrasov scheitert an Bright Madu, 7:8 Philipp Pähler, Levent Dalgic scheitert an Bright Madu.
TuS Hattingen: Lefeber - Türkucar, Nekrasov, Berg (67. Filep), Salewski (83. Djeri) - Dalgic - Senad, Hau (90.+1 Herschbach) - Jedrysiak (67. Werda), Seidler, Sauret-Kranz.