Dortmund. Vier Tore in elf Minuten und eine späte Entscheidung. Die SG Welper bleibt Schlusslicht. Dabei präsentiert sie sich stürmig, aber zu naiv.

Es war Druck auf dem Kessel, das war den Landesliga-Fußballern der SG Welper schon vor Anpfiff des Kellerduells beim VfB Westhofen bewusst. Beide Teams standen mit nur drei Zählern nach fünf spielen und schon vier Niederlagen am Tabellenende.

Der einzige Unterschied vor der Partie war, dass die Dortmunder schon fünf Tore erzielt hatten, während die Welperaner nur drei Mal – und das in einem einzigen Spiel – trafen. Dies sollte sich diesmal ändern. Am Ende waren es dennoch die Westhofener, die nach einem 3:2-Sieg jubelten.

Die Welperaner versuchten es mit situativem Pressing, machten vor allem über die linke Seite Druck, auf der Robin Nenstiel auf der rechten Außenbahn vor Kapitän Marco Bakenecker, der selbst in der Offensive auch gerne mal ins Zentrum rückte, eine Schlüsselrolle zukam. Mit Bakenecker, Marius Fischer, Marc Kaulitzky und Florian Pemöller bildeten gleich vier gelernte Innenverteidiger die Hattinger Abwehrkette.

SG Welper: Ein langer Schlag des VfB Westhofen führt zum Gegentreffer

Die erste bessere Chance gehörte dennoch dem VfB Westhofen. Giuseppe Restieri setzte sich links am Strafraum gegen Bakenecker durch und visierte das lange Eck an, Tobias Baldus im Welperaner Tor nahm die geforderte Fluganlage aber dankend an und war zur Stelle.

Kurz danach musste er dennoch hinter sich greifen. Ein weit in der eigenen Hälfte ausgeführter Einwurf leitete das Führungstor Westhofens ein. Der Offensivspieler wurde angespielt und ließ den Ball einmal kurz klatschen. Es folgte ein langer Schlag und schon war Giuseppe Restieri auf und davon, zog im Strafraum an Baldus vorbei und behielt trotz der drei zurückgeeilten Hattinger Verteidiger die Übersicht, fand genau die Lücke.

Faez Al-Bro spielt groß auf und bereitet zwei Tore vor

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Die SG Welper schüttelte sich kurz, hatte dann aber die perfekte Antwort parat. Florian Pemöller spielte einen starken Ball auf Linksaußen Faez Al-Bro, der sich stark durchsetzte und den Ball im Strafraum so querlegte, dass Robin Nenstiel keine Probleme hatte, auszugleichen. So einfach kann es gehen. Und was einmal klappt, kann auch ein zweites Mal funktionieren.

Erneut wurde Al-Bro freigespielt, erneut waren die Westhofener Verteidiger nicht in der Lage, seine Haken zu verteidigen, erneut spielte er die perfekte Hereingabe – diesmal hoch – auf Ugnius Motiejunas, der aus wenigen Metern freistehend einköpfte.

Doch die SG Welper würde nicht so weit unten stehen, wenn sie danach stabil agieren würde. Wieder ließ sich Bakenecker auf der Außenbahn viel zu einfach ausspielen. Diesmal kam die Kugel danach zu Domenico Restieri, der aus 20 Metern einfach mal abzog und den in dieser Situation sehr schlecht aussehenden Tobias Baldus überwand.

Der zweite Sieg wäre für die SG Welper möglich gewesen

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In dieser Schlagzahl ging es weiter. Tom Pickhardt scheiterte mit einem Drehschuss nur knapp, dann wurde Bakeneckers Versuch nach einer Ecke gerade noch so von den Westhofenern geklärt und zum Abschluss der ersten Hälfte zischte Motiejunas Versuch Millimeter am Pfosten vorbei.

In der zweiten Hälfte flachte die aufregende Partie deutlich ab. Auf beiden Seiten gab es immer wieder Halbchancen. Der zweite Saisonsieg der SG Welper wäre ganz klar im Rahmen des Möglichen gewesen – doch dann wurden die Hattinger auf fremden Platz ausgekontert. Nach einer Standardsituation ging es schnell. Über drei Stationen tauchte Westhofen vor dem Welperaner Tor auf. Wieder war es Domenico Restieri, der entwischt war und erneut sicher traf. 2:3 – Welper am Boden.

SGW-Trainer Dino Degenhard schwer enttäuscht

„Wenn man ehrlich ist, hat man zwei Teams gesehen, die zu Recht da unten stehen“, fand Welpers Trainer Dino Degenhard nach der Partie klare Worte. Vor allem den vielen vergebenen Chancen nach dem 2:2 trauerte er nach: „Eigentlich müssen wir 4:1 führen. Ich habe in der Pause drauf hingewiesen, dass wir nicht fahrlässig werden dürfen“, so Degenhard.

Am Ende habe die Pause seinem Team aber „das Genick gebrochen. In der zweiten Hälfte waren wir nicht mehr da, haben unser Spiel nicht mehr durchgedrückt und zu viele Fehler gemacht“, so der Trainer. Bei zu vielen Spielern sei das Niveau abgefallen und dann fehlte schlicht auch Cleverness. Degenhard: „Wenn wir in der 88. Minute einen Freistoß haben, der vom Innenverteidiger getreten wird und wir dadurch hinten Gleichzahl haben, frage ich mich, was da vorgeht. Da nehme ich den Punkt mit. Das kann nicht sein.“

VfB Westhofen - SG Welper 3:2 (2:2)

  • Tore: 1:0 G. Restieri (25. Minute) 1:1 Nenstiel (27.), 1:2 Motiejunas (33.), 2:2 D. Restieri, 3:2 D. Restieri (88.)
  • SG Welper: Baldus - Bakenecker, Fischer, Kaulitzky, Pemöller (81. Tasbas) - , Oberhagemann, Bergheim (81. Ridder), Pickhardt - Nenstiel, Al-Bro (57. Petz) - Motiejunas

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